HABE ICH SIE ZU HART BESTRAFT?

14 Antworten

Das ist total überzogen und ich verstehe nicht warum das Spielzeug weggeworfen werden muss um glaubwürdig zu erscheinen.

Mein Vater hat in meiner Kindheit tatsächlich das Spielzeug 2/3 Mal in eine Mülltüte zusammen gerafft und mir und meinen Geschwistern dann die Möglichkeit gegeben, das gesammelte Spielzeug innerhalb eines Tages wiederaufzuräumen.

Und ja, einiges wurde weggeworfen, aber die Schleichtiere wurden immer 'gerettet'.

Dem Kind sollte immer die Möglichkeit gegeben werden, es sich anders zu überlegen und auch um sich das Gesicht zu wahren.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich würde sagen, dass das viel zu hart war. Spielzeug wegwerfen? Wie kann man nur so Herzlos sein? Ich hätte es zwar in einen Müllbeutel gepackt, dann aber in den Keller gestellt oder so. Aber es ist ja dein Geld, was du zum Fenster raus wirfst und das Herz deiner Tochter, das du gebrochen hast. Ich hoffe für dich, dass da kein Spielzeug dabei war, was ihr wirklich was bedeutet hat. Dann hast du nämlich die nächste Zeit wirklich ein Problem. Wenn sie zu viele Spielsachen hat und es nicht aufräumen kann, solltet ihr mal darüber nachdenken, ob ihr einen Flohmarkt macht. (Was verkauft wird, entscheidet aber sie)
Vom eingenommenen Geld darf sie sich was neues kaufen. Oder ihr packt einige Kisten, stellt es in den Keller und tauscht diese Kisten einmal im Monat durch oder so.


Es tatsächlich in den Müll zu werfen ist natürlich nicht die beste Lösung. Du bestrafst ja auch Dich damit, da Ihr ja die Sachen gekauft habt.

Ich kenne das nur zu gut. Aufräumen ist in der Tat lästig, aber wie bekommt man das Kind dazu es als notwendiges Übel hinzunehmen? Wenn Du Deiner Tochter behilflich sein möchtest, dann mache ein Spiel daraus. Aufräumen soll "Spass" machen. Einigt Euch vorher darüber, wer was wegräumt und wer schneller damit fertig ist, ist der Sieger.

Ich habe mit meiner Tochter auch regelmäßig "Ärger" deswegen. Sie  ist ein bisschen älter und inzwischen sehe ich es auch nicht mehr ein, ihr immer wieder zu helfen. Ich sage ihr beispielsweise, dass sie das "Zeug", was sie benutzt hat, erst wegräumen soll, bevor sie das nächste Spielzeug herausholt. Klappt auch nciht immer.

Aber es spielerisch anzugehen - ohne Schimpfen - ist vermutlich die beste Alternative. Guckt sie fernsehen? Dann könntest Du z. B. auch sagen, dass der Fernseher aus bleibt, bevor ihr Zimmer nicht aufgeräumt ist.

Die Sachen, die rumliegen einsammeln, aber nicht in die Tonne damit, sondern für ein paar Tage oder länger in den Keller packen und erst wieder heraufholen, wenn es mit dem Aufräumen besser klappt.

Vor allem loben, wenn das Zimmer schön aussieht und sie sich Mühe gemacht hat. Ihr vielleicht auch ein kleines Geschenk in Aussicht stellen, wenn sie es schafft über einen längeren Zeitraum Ordnung zu halten.

Ja, das war zu hart. Meine Eltern haben dasselbe gemacht und die nächsten Male wenn nur eins rum gelegen hat irgendwohin getan wo ich das nicht so schnell gefunden hab. Ich war dann so drauf dass ich aggressiv wurde wenn jemand mein Spielzeug angefasst hat. Das und wegen ein paar anderer Schoten kam dann immer eine Tante von der Familienhilfe und dann haben wir genau das gemacht was  "Conelke" schon beschreibt. Spielerisch, ohne Schimpfen und fordern (was meine Eltern gerne mit drohen gemacht haben). Fragen ob ich Hilfe dabei möchte und dass ich dann maximal zwei Sachen rumliegen lassen darf. Loben wenn ich das ohne Aufforderung gemacht hab und z.B. zur Belohnung wenn ich groß aufgeräumt hab durfte ich einen Film gucken. Hat gewirkt. Im Teeniealter hatte ich zwar auch so meine Dreckecken aber es hielt sich durchaus in Grenzen.

Pädagogisch gesehen war es nicht gut.

Eher solltest du versuchen, ihr das Aufräumen "bei zu bringen". Wenn ihr aufgeräumt hat, könnt ihr ja zusammen einen Film gucken.

Wenn das nicht funktioniert kann sie nicht einfach vorher andere Projekte anfangen. (Z.B. spielen oder Fernsehen usw).

Du hättest erst einen Teil der Sachen in die Tüte räumen können und z.B. in den Schrank räumen können, so dass sie erst die Sachen, die übrig sind, wegräumt.


Zwergio  17.12.2016, 16:05

Bestrafungen sind pädagogisch nicht so wirksam wie Belohnungen. Konsequent zu bleiben ist zwar wichtig, aber das gilt nicht nur für Strafen. ich mache eine sozialpädagogische Ausbildung.

Sanja2  17.12.2016, 14:38

pädagogisch gesehen war es sehr gut. Eine Androhung die man macht muss man auch durchziehen, sonst wird man unglaubwürdig. Außerdem schreibt sie ja, dass das Kind durchaus aufräumen kann und Hilfe stets angeboten hat. Das Kind ist mit fast 8 Jahren alt genug das zu verstehen.

ancanei  17.12.2016, 15:04
@Sanja2

Schon die Androhung, es wegzuwerfen, war in meinen Augen nicht so dolle. Es für ne Weile unter Verschluss zu bringen, wäre sinnvoller gewesen. Und es dafür bei höchstens zwei Warnungen belassen. Besser wäre eine. Wie soll ein Kind verstehen, dass Drohungen zehnmal keinerlei Wirkung haben und dann gleich so?
Ich hoffe, dass nichts dabei war, was das Kind richtig geliebt hat - ich weiß aus eigener Erfahrung, dass dann richtig fett Vertrauen kaputtgeht. Ist schon fünfzig Jahre her und klar begreif ich, dass der Teddy unglaublich schmuddelig geworden ist und selbst Waschen nichts mehr gebracht hat. Aber damals hats Jahre gedauert, bis ich ihr das verziehen hab.
Wenns eher Kleinigkeiten waren - okay. Aber wenn es etwas war, was das Kind geliebt hat und DAS dann auch noch pädagogisch sehr gut war, dann kann mir die gesamte Pädagogik mal eben locker den Buckel runterrutschen.