Gute E-Gitarre zum Anfang?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo! Ich kann gerne etwas für dich raussuchen.

Was ich bei diesem Budget allerdings empfehlen würde ist, sich erstmal auf die Gitarre zu konzentrieren.

So, hier mal mein Tipp in Rot (und ohne Vibratosystem!) für dich!

https://www.thomann.de/de/ibanez_azes31_vm.htm

https://youtu.be/lmmCuNIub8A?si=Q9mFWiMEThHKK9oh

Als Amp Ersatz zum Üben (das steckst du in die Gitarre und daran dann deine Kopfhörer)

https://www.thomann.de/de/vox_amplug_2_blues.htm

https://www.youtube.com/watch?v=0pORYt1zgeM

Kabel, Plektrum und Saiten kann ich gerne auch empfehlen wenn du magst.


Palme12345 
Fragesteller
 22.05.2024, 14:22

Danke sehr, guck ich mir direkt mal an

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Fangen wir deiner Frage gemäß mit möglichen Marken an. Bedenke bitte, dass mein Geschmack längst nicht der deine sein muss. Auch solltet ihr in Erwägung ziehen, falls möglich, mehr zu investieren.

Es wird sich lohnen und dir den Anfang nicht nur versüßen, sondern euch eine Gitarre ermöglichen, die dir Jahrzehnte treu zur Seite steht.

Harley Benton und Yamaha sind sowieso die am meisten empfohlene Anfängermarken, also wechseln wir mal den Blickwinkel. Hier mal ein paar Ideen.

Cort:

Cort glänzt mit günstigen Preisen und einer grundsoliden Qualität. Die Stratocaster von Cort sind äußerst robust, allerdings gibt es manchmal Schwächen beim Tremolo, was es beim Testen zu beachten gilt. Manche Cort können sogar Harley Benton im Niedrigpreissektor ausstechen.

Ibanez:

Ibanez wartet mit Gitarren auf, die besonders gut vor allem die härtere Gangart draufhaben. Die Dinger ballern gehörig rein. Hier ist einiges möglich, auch auf Stratocaster basierte Gitarren, die eben trotzdem voll Metal in der Ausstattung sind. Investiere 400 € oder mehr und du kriegst wirklich viel Gitarre zu einem guten Preisleistungsverhältnis.

Fender:

Der Gigant der E-Gitarren schlechthin? Ja, das ist mein voller Ernst! Fender hat, wenn ihr an ein Budget von um die 600+ € ansetzen könnt, gute Mittelpreisgitarren. Besonders die Stratocaster haben es wirklich in sich.

Möglich ist dies, weil Fender auch außerhalb der USA bauen lässt. Qualitativ kriegst du bei Fender ein extrem gutes Preisleistungsverhältnis und eine Gitarre, die das Potenzial hat, dich weit über den Einstieg hinaus dein ganzes Leben lang zu begleiten (und ich übertreibe nicht. Fender ist so gut). Allerdings muss man, egal, ob "Made in USA" oder anderswo, den Sound mögen, Fender hat einen sehr eigenen und einzigartigen Charakter, den die Gitarre klanglich auch durchsetzt. Aber sie ist es wert.

Epiphone:

Hier findest du ab einem guten Mittelpreis SG und Les Paul, die mit ihren Humbukern geradezu prädestiniert für ordentlich Zerre sind. Preislich geht es sinnvoll so um 500 € los.

Wenn du, wie ich, eher bei einer sehr außergewöhnlichen Form, wie der Firebird, dich wohlfühlst, dann kann ich dir Epiphone ebenfalls empfehlen, wenngleich du mit offenen Augen gezielt nach den Nachbauten suchen solltest. Die sind der Gibson sehr nahe, in höheren Preisklassen können sie durchaus auch mithalten, da sie das effizientere Preisleistungsverhältnis und eine wirklich gute Verarbeitung aufweisen.

Explorer, Flying V und dergleichen ist auch möglich.

Tokai:

Zu empfehlen, wenn dich die Firebird wirklich so sehr, wie mich damals, gepackt hat und du sie unbedingt willst, dir aber Gibson far too much ist und Epiphone gerade keine da hat. Alle anderen Gitarren, die Tokai baut, kriegst du jederzeit auch von Epiphone, wenngleich Tokai-Gitarren durchaus ihren Charakter und Charme haben.

Die Marke selbst ist grundsolide, aber auch nicht unbedingt günstig. Nur günstiger.

Chinesische Tokai gehen zum Mittelpreis 400 € und aufwärts los, japanischen Tokai gehen so um die 800 € los.

Leider ist Tokai nicht so gut vertreten, was ein Antesten schwieriger macht, sodass du entweder den Gitarrenbauer bitten solltest, das Ding zu bestellen, oder du brauchst einen kulanten Händler. Aber ich habe eine Tokai-Firebird, die "Made in China" ist und trotzdem qualitativ hochwertige klingt und sich super spielt.

Japanische Tokai konkurrieren klanglich gut mit Epiphone und LTD in selbigen Preisklassen, der Klang ist in verzerrten Höhen etwas dünner und "kreischiger".

ESP-LTD:

Man nehme klassischere Formen von Gibson und kippe ganz viel Metal hinein. Davon abgesehen gibt's noch eigene Formen obendrein.

Hier geht es auch ab so 350 bis 500 € los und dafür kriegst du exzellente Verarbeitung und brachialen Sound.

Auch manch eine Phoenix, deren Version der Firebird, kann manchmal günstiger sein, zum Beispiel die Phoenix 200. Allerdings ist das leider eher selten.

B.C. Rich:

Hier kriegst du alles, was du benötigst, wenn du es so richtig extravagant haben willst. Allerdings investiere mindestens 450 bis 500 €, die niedrigeren Preisklassen erschienen mir für meinen persönlichen Geschmack recht schwankend.

Hervorzuheben sind Warlock, Warbeast und Mockingbird und letztere ist wahrscheinlich am bequemsten zum Einstieg anzuspielen, zumindest für mein Empfinden. Aber gehe nach dem, was du bequem findest.

Was es beim Kauf einer Anfängergitarre zu beachten gilt.

Die wichtigsten Punkte wären wohl

  • Komfortabilität
  • Gutes Preisleistungsverhältnis
  • Etwa bei 300+ Euro ansetzen
  • Die richtigen Tonabnehmer wählen
  • Die Form der Gitarre
  • Tremolo: Ja oder nein?

Was du nun willst, kommt ganz drauf an und kannst nur du entscheiden, indem vor Ort angetestet wird. Die Gitarre muss komfortabel für dich sein, deinem Feeling entsprechen. Tut sie es nicht, ist es die falsche.

Der Sound der Gitarre:

Sie kann noch so toll sein, taugt dir der Sound nicht, macht sie dich nicht glücklich.

Humbuker klingen eher fett und brachial. Clean dagegen ist der Sound eher warm und voll.

Single Coils klingen eher scharf und klar, eignen sich also zum Beispiel für Blues, Country, Rock'n'Roll... Clean wirkt der Sound kühl und hart.

Es gibt auch Mischbestückungen.

Was du wählst, hängt von deinen Kriterien ab. Willst du zum Beispiel überwiegend Metal spielen, werden dich Humbuker vermutlich glücklicher machen.

Natürlich kannst du aber grundlegend mit einer E-Gitarre alles spielen. Es ist dann aber in manchen Stilen ggf etwas "dünner" und muss dann entsprechend mehr mit den Reglern am Verstärker und an der Gitarre eingestellt und kompensiert werden.

Die Form der Gitarre:

Oft wird die Stratocaster als klassisches Einstiegsinstrument gewählt, weil sie wegen ihrer normalen Form und ihrer Bestückung ein Allrounder ist und eine auch im Sitzen ganz normale Haltung zulässt.

Dies ist jedoch nicht in Stein gemeißelt, denn geht es dir um diese Haltung, können SG, Telecaster, Les Paul eine ähnliche Haltung erlauben. Die Form der E-Gitarre ist jedoch mehr, sie ist Teil ihres Charakters. Und ja, die Optik ist wichtig, ich halte nichts davon, zu sagen "Das Aussehen ist egal". Eine Gitarre, die mir nicht gefällt, ist eine, auf der ich mich nie ganz wohlfühlen kann.

Haptik und Haltung der Gitarre:

Manche Formen erfordern eine andere Haltung und liegen nicht jedem. Eine Warlock sieht zwar fetzig aus, erscheint mir aber eher unbequem zu spielen für den Anfang. Aber auch das ist nicht in Stein gemeißelt, wenn eine solche für dich alles erfüllt, go for it.

So sehr ich die klassische Strat auch mag, sie war mir nie die liebste Einstiegsgitarre (ich fing auf einer Cort G210 an, die aber trotzdem solide war und die ich trotzdem sehr mochte), doch ein Tremolo geht mir nach wie vor einfach nur auf den Sack. Jemand anderes will aber genau dieses Feature haben.

Ich zum Beispiel liebe die Haptik und Haltung einer Firebird und obendrein sieht die für mich einfach nur perfekt aus. Da würden manche daraufhin Argumente bringen, wie "zu kopflastig, zu sperrig", aber die wäre auch als blutiger Anfänger direkt die Gitarre meiner Träume gewesen. Ich liebe einfach alles daran.

Lass dich nicht beirren und folge deinem Körpergefühl. Die Gitarre wird dich idealerweise Jahre oder gar Jahrzehnte begleiten.

Neben der Form kommt hier nun die Frage der Saitenlage. Manche mögen es etwas höher, damit es nicht so leicht gegen den Bund scheppert, andere wollen lieber mit möglichst wenig Widerstand greifen. Grundlegend muss hier dennoch ein gesundes Gleichgewicht herrschen. Zu niedrige Saiten klingen nicht gut, zu hohe können gerade untrainierten Fingern Unwohlsein bereiten und auf Kosten der Bespielbarkeit gehen.

Verarbeitung der Gitarre:

Die Verarbeitung ist von immenser Wichtigkeit, denn das Ding muss bundrein sein, eine korrekte Intonation aufweisen und das möglichst bis in die höchsten Lagen, sonst ist Frust vorprogrammiert. Irgendwelche scharfen Kanten haben an der Gitarre nichts verloren (außer, wenn sie Teil des Korpus deiner Gitarre sind), die sorgen für wenig Komfort beim Spielen und ärgerlich oft reißenden Saiten.

Bei einer E-Gitarre kommt hier noch ein weiterer Faktor dazu. Sitzen die Tonabnehmer gerade in der Klampfe? Sitzt die Buchse fest? Was machen diverse Schalter und Knöpfe?

Apropos Tonabnehmer - die sollten nicht der allergrößte Billig-Mist sein, sonst klingt die Gitarre trotzdem zu schwach. Tonabnehmer alleine sind zwar keine Katastrophe, aber das Geld für das Austauschen dieser kannst du dir mit einer besseren Gitarre sparen.

Tremolo, falls vorhanden, sollte in etwa gerade auf der Gitarre liegen, nicht zu weit oben oder unten. Auch ein funktionierendes Tremolo macht den Seitenwechsel und das Stimmen nervig, ist es jedoch schlecht verarbeitet, erwartet dich eine klangliche Zimtzicke, die ständig ihre Stimmung verliert und dich verzweifeln lässt.

Die Stimmmechaniken sollten fest sitzen und stabil sein, sind sie es nicht, ist die Gitarre auch nicht stimmstabil, denn dann geben sie der Saitenspannung nach. Die Kopfform der Gitarre und die Art der Tuner kann auch einen Einfluss auf die Stimmung nehmen.

Ob der Hals der Gitarre angeleimt oder geschraubt ist, ist egal. Er sollte aber definitiv gut in der Gitarre sitzen und richtig eingestellt sein. Hier kann ein Experte drübergucken und das für dich erkennen.

Equipment:

Zum Einstieg und privat reicht ein Verstärker mit 15 bis 20 Watt an sich aus, damit spielst du zwar nicht den Schlagzeuger einer Band in die Ecke, aber zum Üben und Privatgebrauch reicht das locker. Allerdings sollte auch dieser nicht das Billigste vom Billigsten sein, sonst kann der nix. Er sollte mindestens über einen guten Clean Sound und Variabilität beim Gain verfügen. Der Sound bei Kopfhörern ist auch wichtig, du willst manches vielleicht auch mal im Ruhigen üben.

Ein Kabel würde ich separat kaufen, meistens sind die beigefügten Kabel nur zweckig und das hört man dann oft auch, weil die Rauschen auslösen können und ein wenig arg dünn und kurz sind.

Kopfhörer natürlich noch, das ist selbsterklärend.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich spiele wieder Gitarre und lerne Klavier

Es scheint als würde es dir Spaß machen und du willst ernsthaft weiter spielen. Darum würde ich raten, mehr Geld in die Hand zu nehmen. 200-300€ für alles drum und dran wird qualitativ knapp. Es gibt zwar "Einsteiger Sets", aber die sind nicht gut (vor allem der Verstärker). 200-300€ wäre für mich die Untergrenze für nur die Gitarre. Dann hat man etwas, das man nicht gleich wieder loswerden möchte. Was Marken betrifft würde ich mich bei Yamaha (Pacifica), Harley Benton, oder Squier umsehen, aber letztendlich wäre es am besten, mal einen Laden zu besuchen und alles anzufassen.

Woher ich das weiß:Hobby – Gitarre, Bass, Klavier, Synth