Grundschullehramtsstudium abbrechen?

4 Antworten

Wow.. 12 Semester, wahrscheinlich noch BaFög ohne Ende und finanzielle Reserven der Eltern vernichtet, nur um dann festzustellen, dass es nicht das ist, was du möchtest. Respekt. Solltest du dir den Unterhalt selbst verdient haben, ignoriere den ersten Satz bitte, danke.

Nun, ich habe vor über 30 Jahren angefangen Sonderschulpädagogik zu studieren, habe nach ZWEI Semestern gemerkt, bzw. schon im ersten.. dass es nichts, aber auch rein gar nichts für mich ist und habe mir den Beruf gesucht und glücklicherweise gefunden, der mich bis heute erfüllt.

Es bringt nichts, wenn du jetzt noch weitermachst, warum auch? Dir ist bewusst, dass du nicht glücklich wirst, warum auch immer, aber hey, das ist in Ordnung.

Du darfst Entscheidungen nie für andere, sondern immer nur für dich treffen und wenn es sich falsch anfühlt, dann beende das und steig da ein, was dich glücklich macht. Ob das nun im gleichen Bereich oder als Zugbegleiter bei der DB ist.. völlig wumms.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Blue1581 
Beitragsersteller
 01.05.2025, 09:54

Danke, vor allem deine letzten beiden Absätze finde ich sehr hilfreich.

In unserem Schulsystem würde ich auch nicht arbeiten wollen.

Es wäre für mich unerträglich mit ansehen zu müssen, wie sehr viele Kinde unter diesem System leiden.
Besonders, wenn es keine andere Option für die betroffenen Kinder gibt.

Wie wäre es, wenn du dein Wissen im Nachhilfebereich weitergibst?

Somit hättest du nicht vergebens studiert und könntest mit Kindern arbeiten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Hobbylektorin - "unerzogen" ist eine Lebenseinstellung

Ich würde jetzt durchziehen. Die Verhältnismäßigkeit im vorletzten Semester abzubrechen, ist gar nicht gegeben. Wenn du nach 2 oder 3 Semestern bemerkt hättest, dass Lehramt nichts für dich ist, ok. Aber nach 10, 11 oder gar 12 Semestern? Zieh durch und schau danach, was du mit deinem Abschluss anderweitig machen kannst. Da wird es sicher für dich Bereiche geben, in denen du dich beruflich wohlfühlst.

Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass du mit dem deutschen Schulsystem haderst, das ehrt dich. Es ist sehr traurig, dass gute und motivierte Menschen abgeschreckt werden, aber völlig nachvollziehbar, dass jemand, der wirklich Kindern etwas mitgeben möchte, dort aufgerieben wird.

Trotzdem kann ich dir nur raten, das Studium abzuschließen. Du muss danach nicht zwangsläufig in den Schuldienst, gerade auf Mathematik kann man immer aufbauen. Sei es durch ein Zweitstudium mit Fachschwerpunkt, als Quereinsteiger in einen Beruf oder eine Ausbildung, die Möglichkeiten sind vielfältig.

Aber die Optionen sind deutlich besser, wenn du das Studium abgeschlossen hast und du bist ja bereits kurz vor dem Ziel. Die beiden Semester noch durchbeißen, ist ja ohnehin fast nur Theorie und dann neu orientieren. Der Vorteil ist ja, dass du inzwischen einen Masterabschluss machen kannst, der ermöglicht deutlich mehr als das sehr reduzierte Fachstudium früher.