gottes gericht?

8 Antworten

Gottes Urteil im Gericht geschieht nach dem Tod und nicht erst beim Jüngsten Tag.

Bei Gott gilt die bewusste Entscheidung und das persönliche Gewissen. Ohne persönliche Schuld kann also niemand verloren gehen - auch nicht jene, die nicht zum Glauben an Christus gekommen sind. Paulus sagt "Die Heiden werden nach ihrem Gewissen gerichtet". Man kann sich nicht für etwas entscheiden, was man nicht kennt. Man wird auch nicht schuldig, wenn man unschuldigerweise einem Irrtum anhängt.

Wer nach dem Guten strebt und nach seinem Gewissen lebt, kann nicht verloren gehen.

Joachim Jeremias vermutet hinter dem „Gleichnis vom Weltgericht“ (Mt 25,31ff), dass Jesus eine solche Frage gestellt wurde: Was passiert eigentlich mit allen anderen? Seine Antwort (sehr kurz zusammengefasst) lautet, dass sie anhand ihrer Taten gerichtet werden.

Das Jüngste Gericht ist eine Zeitperiode, die 1000 Jahre lang dauert. Es fängt direkt nach Armageddon an, dem vorhergehenden Gericht, bei dem die Gerechten von den Ungerechten getrennt werden. Die Gerechten überleben Armageddon, die Ungerechten nicht. 

Die Erde wird von Bosheit gereinigt sein, Satan und seine Dämonen werden gebunden und in den Abgrund geschleudert sein. Dann werden gerechte neue Verhältnisse herrschen.

Danach beginnt die Auferstehung der vor Armageddon verstorbenen Menschen. Diejenigen, die in Armageddon gerichtet wurden, haben keine Auferstehung. Der auferstandene Mensch wird dann nach seinem Herzenszustand — gemäß seinem Wunsch und Verlangen, Gottes Willen zu tun, und nicht danach, ob er einst Gelegenheit hatte, diesen Willen kennenzulernen oder nicht — gerichtet. Diesen Willen Gottes kann der auferstandene Mensch kennenlernen, weil „Buchrollen“ geöffnet werden d.h. Informationen Gottes darüber, was sein Wille ist.

Jeder einzelne wird gemäß seinem Gehorsam gegenüber diesen Dingen gerichtet werden.

All das wird in der grollen Vision beschrieben, die der Apostel Johannes von dem Gerichtstag der Menschheit während der Tausendjahrherrschaft Christi sah: „Und ich sah einen großen weißen Thron und den darauf Sitzenden [Jehova Gott]. Vor ihm entflohen die [gegenwärtige böse] Erde und der Himmel, und keine Stätte wurde für sie gefunden. Und ich sah die Toten, die Großen und die Kleinen, vor dem Throne stehen, und Buchrollen [die die Anweisungen Gottes enthalten] wurden geöffnet. Aber eine andere Buchrolle wurde geöffnet; es ist die Buchrolle des Lebens. Und die Toten wurden nach jenen Dingen gerichtet, die in den Buchrollen geschrieben sind, gemäß ihren Taten [des Gehorsams gegenüber diesen Anweisungen].“ — Offenbarung. 20:11, 12.

Ich persönlich finde es sehr wichtig, mich jetzt schon mit dem Willen Gottes zu beschäftigen, denn Armageddon „steht vor der Türe“ und ich möchte an dem Zeitpunkt, zu dem es beginnt, gerne auf der Seite Gottes stehen. 

Ich hoffe, dass meine Erklärungen Dir ein wenig weitergeholfen haben. Viele Grüße Sabine

Woher ich das weiß:Recherche

Hallo linichen06,

das steht zunächst als Glaubensinhalt im Raum. Dieser Inhalt hat häufig den Anspruch einer Wahrheit, der dann auch häufig sehr streng verfochten wird.

So habe ich schon gehört, dass die Menschen, die keine Gelegenheit hatten, von Jesu zu hören, eben "Pech" hätten oder automatisch "in den Himmel" kämen.

Das erscheint sehr wenig plausibel - und so liegt der Gedanke nahe, ob es auch ganz anders sein kann.

Aus einer heutigen Sicht lässt sich die Liebe Gottes aus plausiblen Aussgen im Rahmen eines abstrakten Modells eines raumzeitlosen Sein universal und somit in allen möglichen Universen gültig darstellen. Da lässt sich das Sein zumindest bei bewussten Lebensformen auf eine eigene Seele synonym abbilden.z

Gleichermaßen lässt sich Gott als so ein Sein postulieren - und ist damit automatisch identisch mit Liebe. Das Postulat hinkt, da die Liebe in ihrem Modell keine Gottheit fordert - aber es ist nicht ganz falsch, mit dem Postulat zu denken.

Es ist eine Eigenschaft der Zeitlosigkeit, dass es da keine Vorgänge - Prozesse - geben kann. Die bräuchten ein Vor- und Nachher, was es ohne Zeit nicht gibt. Damit kann eine Seele nichts tun, die Lebensform in ihrem Leben aber schon.

Soweit wollen wir auch die Theorie lassen und gleich den Sprung auf den Menschen mit seiner Seele machen. Da drückt sich die Liebe so aus, dass liebende Menschen gleichermaßen für alle Einheit, Fülle und größtmögliche Freiräume schaffen, bewahren oder zumindest achten.

Da es das Leben ist, das eine Seele in der Weise "eröffnet", dürfen wir von einer Lebensgrundeinstellung - kurz: Attitude - sprechen. Ich nenne sie wegen der Assoziation von Liebe und Gott historisch gesehen Göttlich.

Auch eine gegenteilige Attitude ist darstellbar, wo Liebe abwesend ist, wo wir von einer "verschlossenen" Seele sprechen dürfen. Da nenne ich die Attitude nicht-Göttlich.

Selbstverständlich kann ein Mensch sich zwischen den Attitudes entscheiden. Ist Göttlichkeit jedoch eher politisch oder zweckgebunden, so wird daraus von selbst eine nicht-Göttlichkeit.

Wo sich die Liebe noch geschlossen darstellt, ist das mit dem Thema Himmel ("eröffnete" Seele) oder Hölle ("verschlossene" Seele) nicht mehr ganz so geschlossen aber immer noch hinreichend plausibel darstellbar.

Wir können somit sagen, dass Himmel oder Hölle nicht davon abhängt, ob jemand was von Jesus mitbekommen hatte - auch wenn das so geglaubt wird - sondern von ihrer oder seine Attitude.

Wir kennen Jesum aus den Überlieferungen als einen Göttlichen Menschen, der uns das ein Stück weit exemplarisch vormacht und auch seine Einheit mit Gott darstellt. Gleichermaßen hatte er auch viel von Liebe gesprochen. Wer das alles kennt, mag vielleicht eher über das Thema nachdenken und dann so manches erkennen, was selbst von Jesu nicht überliefert war.

Was wäre jetzt das Gericht Gottes? Mit dem Postulat wäre es ein Gericht der Liebe. Die Wirkung der Liebe in Menschen - das, was liebende Menschen machen, deren Attitude bildet ein absolutes Maß, mit dem Göttlichkeit und nicht-Göttlichkeit erkannt werden können.

Sei dieses Maß das Gericht - und jede zumindest bewusste Lebensform hätte mit einer Entscheidung zu der einen oder anderen Attitude einen Richterspruch für sich selbst gefällt - und die Weichen in Richtung Himmel oder Hölle somit gestellt.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – früherer Glaube - heutige Plausibilität vieler Dinge

Das darfst du dir so ausdenken, wie es dir gefällt, denn es ist deine Fiktion. Oder du übernimmst da die Stories anderer - die unterschiedlich ausfallen, je nachdem wie fanatisch oder rachsüchtig die Leute sind.

Die Realität ist: die Wahrscheinlichkeit, dass es irgendeinen der zig-tausend "Götter" gibt - inklusive des christlichen - ist so gering, dass man getrost davon ausgehen kann, dass ein "Gericht Gottes" niemals stattfinden wird.