Glaubt ihr an Karma?

Das Ergebnis basiert auf 13 Abstimmungen

Ja 62%
Nein 38%

5 Antworten

Ja

Ich glaube auch an Karma, aber an das biblische Karma, ausgehend von einem guten Gott. Dazu möchte ich gerne einige wenige Bibelverse (also das wird jetzt hier kein großer Exkurs) zitieren, die Karma im biblischen Sinne (an das ich glaube) zum Ausdruck bringen.

Zuerst ein Vers, wo Jesus spricht:

Wer meine Gebote festhält und sie befolgt, der ist es, der mich liebt; Johannes 14:21

(das höchste biblische Gebot ist laut Jesus das Gebot der Nächstenliebe, neben dem Gebot der Gottesliebe. In Matthäus 22:36-40 sagt Jesus, dass das die beiden höchsten Gebote sind.)

Ein weiterer Vers aus dem Römerbrief:

Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben (*also die seine Gebote halten, dazu eben auch das höchste Gebot der Nächstenliebe)alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind..Römer 8:28

Wie du siehst, ist das was du als Karma verstehst eigentlich genau das, was Gott jedem Menschen in der Bibel zusagt.

Dann noch die folgenden zwei Verse, die in eine ähnliche Richtung gehen:

Irrt euch nicht: Gott lässt sich nicht spotten! Denn was der Mensch sät, das wird er auch ernten. Galater 6:7

Wer Unrecht sät, wird Unheil ernten, und die Rute seines Übermutes wird ein Ende nehmen. Sprüche 22:8

Und zuletzt noch ein Vers aus einem Gleichnis von Jesus, wo er die Wichtigkeit des Gebets betont. In diesem Rahmen bezieht er sich auf Menschen, die leider ungerecht behandelt werden und spricht ihnen folgendes (was mich persönlich ermutigt) zu:

Gott aber, wird er nicht seinen Auserwählten Recht schaffen, die Tag und Nacht zu ihm rufen, wenn er auch lange zuwartet mit ihnen? Ich sage euch: Er wird ihnen schnell Recht schaffen! Doch wenn der Sohn des Menschen kommt, wird er auch den Glauben finden auf Erden? Lukas 18:7‭-‬8

Ein konkretes Beispiel wäre, dass ich zum Beispiel für bestimmte Dinge (z.B. wenn ich eine Verabredung oder einen Termin habe) den Herrn darum bitte, dass er mir da beistehen möge (und ihm auch dafür danke, weil ich weiß, dass er gut ist) und ich dann erleben darf, wie dieser Termin total gesegnet ist. Das ist toll!

Liebe Grüße!

Ja

Uiuiuiui, das ist wieder so eine 'Glaubensfrage'...

Für mich ist vor allem wichtig, dass ich weiß was ich nicht weiß. Und dann fange ich auch nicht an zu glauben, denn Glauben ist sich-festlegen ohne es zu wissen. Also hätte ich eiiigentlich mit 'Nein' antworten müssen, aber dummerweise treiben wir die Glauberei auch noch so an die Spitze, dass wir eigentlich glauben, dass es z.B. Karma nicht gibt, wenn wir sagen, dass wir nicht dran glauben. Und das ist nach meiner Ansicht an Unsinn kaum noch zu überbieten.

Also - ich glaube nicht an Karma, aber ich gehe davon aus. Denn WEIL ich nicht daran glaube, sondern einfach nur für möglich halte, dass es Karma gibt oder nicht gibt, kann ich mir in aller Ruhe beide Möglichkeiten anschauen, ohne mit irgendeinem Glauben in Konflikt zu geraten. Die Frage ist dann, was passiert, wenn

  1. es Karma gibt und ich so lebe, als gäbe es keins
  2. es kein Karma gibt und ich so lebe, als gäbe es die karmischen Gesetze

Bei der ersten Möglichkeit kann ich machen was ich will und darf mich einfach nicht erwischen lassen. Ich kann Mensch, Tier und Natur schaden und mich verhalten wie der letzte A***h, . Hauptsache ich lass mich nicht erwischen. Wenn es dann Karma gibt, dann hab ich in meinem Leben supertief ins Klo gegriffen und kann mich drauf freuen, wenn andere im nächsten Leben so mit mir umspringen wie ich es in diesem Leben mit ihnen gemacht habe. Das wär ziemlich plöht.

Bei der zweiten Möglichkeit lebe ich so, dann ich niemandem schade, sondern eher hilfreich und freundlich bin. Sollte ich mich irren, dann bin ich nach dem Sterben einfach nur tot und ärgere ich mich auch nicht mehr darüber, dass ich vielleicht zu rücksichtsvoll gelebt habe. Wobei ein möglichst bewusster und respektvoller Umgang mit dem Leben (mit meinem eigenen und mit dem Leben um mich herum, also Mensch, Tier und Natur) sich ja auch äußerst positiv auf mich, meine Gesundheit und mein Wohlbefinden auswirkt.

Fazit: Ich lebe selbstverständlich so, als gäbe es Karma, weil alles andere vor diese Hintergrund einfach nur blöde wäre. Und ich vermute, dass die Welt um ein Vielfaches schöner und friedlicher wäre, wenn alle Menschen so vernünftig wären. Aber so ist es leider nicht, jeder glaubt irgendetwas anderes, jeder hat seine Meinung und natürlich auch das Recht darauf und deswegen schlagen sich wir Erben des Kain heute mehr denn je gegenseitig die Köpfe ein, weil alle zu wissen glauben (ohne wirklich zu wissen) und sich jeder im Recht fühlt.

Und anstatt sich darüber klar zu werden, was sie nicht wirklich wissen und den Blödsinn mit der Glauberei auflösen, sind sie derart verbohrt, dass sie die Schuld in Religionen suchen statt in ihrer Sucht, wissen zu wollen ohne wirklich zu wissen. Denn solange man sich bewusst ist, dass man etwas nicht wirklich weiß, kann an doch glauben was immer man will. Auch wenn ich es selbst nicht mit der Glauberei habe und lieber sehr bewusst in Möglichkeiten oder auch Wahrscheinlichkeiten zu denken, so würden gläubige Leute ein bisschen kleiner Brötchen backen, wenn ihnen klar wäre, dass sie nicht wissen, sondern nur glauben.

Und da ist es mir restlos egal, woran jemand glaubt, an Gott, Allah, Manitu, Zeus, Geister, Geistführer, Engel, Nirwana, Teufel, ETs, UFOs, Homöopatie, Wunderheilung, Tarot, Pendeln, Kornkreise, Naturheilkunde - oder auch an deren Nichtexistenz oder Nichtwirkung: Sie sind in meinen Augen alle gleich verbohrt. Bevor ICH mir eine Meinung bilde, werde ich mir erstmal darüber klar, was ich nicht wirklich weiß und dass ich mich jederzeit auch irren kann - völlig egal, welche Meinung ich auch vertrete. Zu WISSEN, dass was man nicht weiß finde ich tausendmal wichtiger als das Bilden einer Meinung. Eine Meinung hat man ja automatisch, das Wichtige dabei ist die Erkenntnis, dass eine Meinung niemals Wissen gleichkommt und auch ein Irrtum sein kann, macht die Leute verträglicher, man backt automatisch kleinere Brötchen. Ich finde sogar, dass das schon in Schulen gelehrt werden sollte, weil man dann die Chance hätte, deutlich weniger verbohrte Sturköpfe gäbe, die Wahrheit in ihrem Glauben (ihrer Meinung) vermuten würden und deshalb wie die Volldeppen aufeinander los gehen.

In kurz: Ich glaube weder, dass es Karma gibt noch dss es kein Karma gibt. Beides ist möglich und ich habe mich dafür entschieden, so zu leben, dass mir ein möglicher Irrtum am wenigsten schadet. Eigentlich logisch.

Ja

Ich bin Soto-Zen-Buddhist und glaube an eine buddhistische Vorstellung von Karma und nicht an das, was die moderne Esoterik-Szene und ihre Lehrer darunter verstehen

Karma aus buddhistischer Sicht

  • ist kein System von Belohnung und Bestrafung
  • ist keine ausgleichende Gerechtigkeit
  • ist kein Punktekonto
  • ist keine übernatürliche Macht
  • hat nichts mit Moral zu tun

Karma bedeutet einfach "Tat" oder "Handlung" und entspricht damit jeder körperlichen Aktivität (Karma des Körpers), Aktivität des Sprechens (Karma der Wortes) oder der Aktivität der Gedanken (Karma des Geistes.

Es geht letztlich nur um das Prinzip von Ursache und Wirkung

Jede Aktivität hat eine Folge, wird so zur Ursache neuer Aktivitäten, die wiederum als Folge daraus zur Ursache weiterer Aktivität werden.

Wenn der Mensch die Natur zerstört und dann werden Städte überflutet, ist das keine "Strafe Gottes", sondern einfach das Ergebnis unserer Handlungen.

Dabei bilden sich so genannte Kausalketten, die teilweise leicht zu erkennen sind

Ein Beispiel: Der Amoklauf

Person A hat schlechte Laune (Karma des Geistes). Sie beleidigt Kollegen (Karma des Wortes). Als Folge werden die Kollegen nun auch Mißmutig (Karma des Geistes) und beschädigen womöglich vor lauter Frust die Kaffeemaschine (Karma des Körpers)

Der Chef hört den Lärm (Karma des Geistes) und fragt den Verantwortlichen, was los ist (Karma des Wortes). Der Mitarbeiter beleidigt den Chef (Wort), wirft eine Tasse nach ihm (Körper) und erhält eine fristlose Kündigung.

Nun ist der Arbeitslose echt wütend (Geist), fährt in eine Bar und betrinkt sich (Karma von Körper/Geist). Anschließend fährt er (Körper), obwohl er betrunken (Geist) ist.

Wegen verzögerter Reaktion (Geist) überfährt er ein Mädchen (Körper) und verfällt in einen Schockzustand (Geist), das Mädchen stirbt (Körper). Er begeht Fahrerflucht (Körper)

Zuhause angekommen gesteht der Mann seiner Frau das Geschehene (Wort). Die Frau wird wütend (Geist) und beleidigt ihn als Versager und Mörder (Wort)

Jetzt sieht der Mann rot (Geist), greift zum Küchenmesser und sticht seine Frau nieder (Körper). Anschließend tötet er sich selbst (Körper).

Die Putzfrau kommt später wie vereinbart, sieht die Leichen und erleidet einen Schock (Karma des Geistes).....so könnte weiter gehen.

Dass das aber kein unveränderliches Schicksal ist, zeigt sich daran, dass an jedem Zeitpunkt die Geschichte hätte anders verlaufen können.

Nehmen wir an, einer der Kollegen wäre verliebt gewesen (Karma des Geistes). Er reagiert gar nicht auf die Provokationen, sondern ist hilfsbereit (Körper). Für alle gestressten und beleidigten Kollegen findet er freundliche Worte (Wort)

Hier hätte die Kausalkette sich ändern können - wenn denn jemand so achtsam gewesen wäre, sein eigenes Denken und Handeln zu hinterfragen, als dem jeweiligen karmischen Impuls zu folgen.

Du siehst...da braucht es keine Moral, keinen Gott und kein Modell von Belohnung und Bestrafung, um das Konzept des "Karma" wirken zu sehen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit etwa 40 Jahren praktizierender Buddhist

F3rk3lch3n  03.02.2022, 19:01

Zeigt deine Karmalehre das unsere Schicksale eng miteinander verwoben sind und wir durch Gedanken und Handlungen aktiv ins Weltgeschehen eingreifen können ob jetzt positiv oder negativ?

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Enzylexikon  03.02.2022, 19:22
@F3rk3lch3n

Nun, beispielsweise hat unser Konsumverhalten globale Auswirkungen. Unser Bedürfniss nach Billigprodukten führt zum Einsatz eines Billiglohn-Angestellten oder sogar eines verschuldeten Arbeitssklaven irgendwo auf der Welt.

Ich würde aber nicht soweit gehen und behaupten, dass z.B. die Teilnahme an Friedensgebeten o.ä. einen direkten Einfluss auf die Krisengebiete der Welt hat. Das ist mir zu spekulativ und metaphysisch.

Wenn man aber ganz allgemein auf sein eigenes Denken, Reden und Handeln achtet, ist die Teilnahme an so einem Event sicher immer noch konstruktiver, als seine Energie in Gewaltaufrufe zu stecken.

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F3rk3lch3n  03.02.2022, 19:31
@Enzylexikon
Ich würde aber nicht soweit gehen und behaupten, dass z.B. die Teilnahme an Friedensgebeten o.ä. einen direkten Einfluss auf die Krisengebiete der Welt hat.

In die Krisengebiete zu reisen und aktiv handeln mit Sach,- Lebensmittelspenden um den Hunger und die Kälte zu bekämpfen macht mehr Sinn als jedes Friedensgebet. Ich bin für eine neue Weltordnung des Friedens, der Wahrheit und Liebe und übe mich in Mitgefühl und Empathie :-)

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Ja

Ich hoffe, dass es das gibt. Nicht zwingend für mich, sondern in der Hoffnung, dass es auf andere zutrifft😉


FeistNerowski  03.02.2022, 14:52

LAAAACH!!!

Sososo, du bist also auch ein klitzekleines bisschen rachlustig *kicher*
Ich auch - und klar überlass ich 'die Rache' einer möglichen höheren Macht, die kann das viel besser als ich. Je mehr ich mich da raushalte, umso gründlicher.

Und klar kann ich mich irren, aber die bloße Vorstellung dessen, was sich manche (mögicherweise) selbst an den Hals hexen, macht mir ungeheuren Spaß.

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