Glaubt ihr an die Wahrheit?

Nein, denn:

Die sogenannte W a h r h e i t ist relativ!

Und g l a u b e n tue ich in der Kirche!

Ich halte mich an die Fakten, die für sich sprechen! - Sachlich und nüchtern!

Liebe Grüße und gute Wünsche!

Regilindis

"Glauben" bedeutet ja zunächst einmal nur "Fürwahrhalten". Bei der "Wahrheit" ist die Lage schon schwieriger, weil dieser Terminus ungewöhnlich interpretationsoffen ist. In der Philosophie beginnt man in der Regel mit der "Korrespondenztheorie der Wahrheit", die besagt, dass eine Aussage dann als wahr gilt, wenn sie mit der Realität übereinstimmt. Die Aussage "Zwei plus zwei ergeben vier" ist demzufolge wahr, weil ich, wenn ich zu zwei Objekten weitere zwei hinzufüge, durch einfaches anschließendes Abzählen zur Gesamtanzahl "vier" gelange.

Das Problem bei der Wahrheit ist jedoch, dass die große Mehrzahl der Aussagen, die Menschen vornehmen, nicht diesen einfachen Bedingungen unterliegen. So etwa kann eine Aussage wie: "Heinrich ist stolz" für einen Beobachter aus Heinrichs Freundeskreis wahr sein, für einen anderen, der sich im Ausdrucksverhalten des Menschen besonders gut auskennt, jedoch eine aufgesetzte Attitüde sein, die Heinrichs geringes Selbstwertgefühl kaschieren soll. Nach dieser Bewertung wäre Heinrich also nicht stolz.

Bilanz: "Wahrheit" ist in der Mehrheit der Situationen nur ein anzustrebendes Ideal im menschlichen Zusammenleben, da eine Gemeinschaft nur dann gut funktionieren kann, wenn ihre Mitglieder in der Regel realitätskonforme Aussagen und Handlungen praktizieren. Dieses Ideal hat sich zweifellos in der Stammesgeschichte des Menschen als wirkmächtig erwiesen, weil es den Urhorden, die sich daran hielten, große Überlebensvorteile gebracht hat. Eine auf Lügen und Falschaussagen basierte Kommunikationsweise bringt so viele Situationen des Scheiterns, dass eine menschliche Gruppierung damit in kurzer Zeit untergehen würde.

Bilanz: Ich halte für wahr (glaube), dass der Anspruch auf Wahrhaftigkeit (Wahrheit) in menschlichen Gemeinschaften gültig ist.

Nein, Wahrheit benötigt keinen Glauben, wenn ich glaube bezieht es sich immer auf etwas das u.u. Unwahr sein könnte.
Glaube ist die Entscheidung sich dafür zu entscheiden von Verschiedenen Möglichkeiten eine auszuwählen, anstelle die Frage offen zu lassen, was aber die anderen Möglichkeiten nicht ausräumt und damit die Gewählt auch nicht zur Wahrheit macht...

Die warheit macht frei. Ich mag lügen nicht. Wenn man mich liebt, sollte man besser ehrlich zu mir sein, egal was man getan hat.

Nein, denn eine absolute und 100% Wahrheit ist schon deshalb nicht möglich, weil es zu einer gewissen Wahrscheinlichkeit bei jeder einzelnen Sache einen Fehler geben kann. Daraus schließt sich, das alles, was wir als normal empfinden, rein theoretisch falsch sein kann. Die Wahrscheinlichkeit ist vielleicht noch niedriger als die Teilchenanzahl im gesamten beobachtbaren Universum, aber sie ist da.