Gibt es heute einen Mangel an Arbeitskräfte, weil die Geburtenrate in 1992 lächerlich war?

8 Antworten

1992 gab es nicht die wenigsten Geburten, sondern 2011 mit 662.685 Lebendgeburten.

Aber an einem einzelnen Jahr lag bzw. liegt es nicht, sondern es ist der Trend, der seit Einführung der Pille, der dem so genannten Pillenknick, so anhält.

1964 gab es die meisten Geburten, über 1,3 Millionen, seitdem geht es bergab. 1974 waren es nur noch 805.000, also knapp nur noch 60 % des ursprünglichen Wertes. Für fast 20 Jahre war diese zahl stabil, bis es um 1994 herum weiter absank. Erst seit 2014 sind wir wieder stabil über 700.000.

Das ist der Grund für den Fachkräftemangel in jeder Branche. Derzeit gehen doppelt so viele Arbeitskräfte in Rente als zu Arbeiten beginnen.

Es gibt viele Gründe. Ein sehr wichtiger Grund ist, dass Fachkräfte das Land für immer verlassen, weil die Bedingungen anderswo besser sind.

Unsere Geburtenrate war nicht "lächerlich". Ganz im Gegenteil.

Wenn man ein größeres Bild betrachtet, folgte sie eher einem natürlichen Zyklus. Wir Menschen können nicht immer mehr und mehr werden, das schädigt das Gleichgewicht der Natur. Die Entwicklung von Populationen folgt Wellen, jeder Gärtner oder Biologe weiß das.

Hätten wir nicht wieder versucht, uns da einzumischen, gäbe es viele Probleme jetzt nicht.
Weniger Menschen wollen Lehrer werden? Wir hätten ja auch weniger Kinder. Familien wollen mehr Wohnraum für sich? Kein Problem bei weniger Menschen, die unterzubringen sind. Wir verbrauchen für unsere Bequemlichkeit mehr Ressourcen? Auch kein Problem, wenn wir weniger sind.

Ein Problem ist das nur für das künstliche geschaffene Rentensystem. Das könnte man ändern.

  • Natürlich hat die Demoskopie immer auch eine Teil daran, aber es ist wohl so, dass der Fachkräftemangel auch ganz andere Gründe hat. Da ist zum Beispiel:
  • Der Überanteil an Akademikern, die gezüchtete werden
  • Die Wirtschaft, die Fachkräfte schlecht bezahlt
  • Die Interessen an niedrigen Löhnen, welche zu diesem Mangel führen und

deshalb die Immigration fördern

  • Die Politik die in der Regel lieber schläft als handelt
  • die Billiglohnpolitik der Wirtschaft und das Auslagern von Produktion
  • der mangelnde Dank und die mangelnde Wertschätzung, die zum Studium anreizt
  • das Denken der jungen zukünftigen Arbeitnehmer (Fachkräfte) , die keine Berufe mehr lernen wollen, wo man in die Hände spucken muss

Das Ganze ist ein globaler Zirkus, der alle Länder erfasst hat. Bsp. in der Schweiz arbeiten viele Ärzte aus D, diese fehlen in D und werden durch Ärzte aus Polen ersetzt, diese fehlen in Polen und deshalb kommen dort die Ärzte wiederum aus anderen Ländern und so weiter, bis sich die Schlange in den eigenen Schwanz beisst.

Marionetto  05.07.2023, 13:22

Eine gute schlüssige Zusammenfassung der meisten Gründe (...auch wenn es da noch 2-3 Andere gibt😉)! 👍

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Das hat seine Anfänge in der vergurkten Politik.

Schröders "Agenda" war schon einer der Grundsteine und die Merkel-Ära hat es auch nicht besser gemacht.

Wenn man den Unternehmen immer noch mehr Anreize gibt, dass sie möglichst viele Fachkräfte entbehren, Zeitarbeits-Firmen überhaupt nur duldet(!), Mini-Jobs einrichtet, es quasi versaut, dass Firmen ausbilden, dafür sorgt, dass Fachkräfte das Land verlassen usw., dann kommt irgendwann das Echo...

Schlechte Geburtenraten gab es immer mal wieder, daran liegt es nicht.

Natürlich: wo weniger Kinder - da weniger Arbeitskräfte.

Aber von denen, die da sind - was ist denn da noch "Fachkraft"...?!