Gibt es Farben wirklich?

11 Antworten

Das ist eine tolle Frage! :)

Wir sehen Farben über unsere Rezeptoren in den Augen( Stäbchen und Zapfen), wobei Zapfen für das Farbsehen verantwortlich sind, diese werden dann über Ganglienzellen weitergeleitet. Unserer visueller Cortex lässt uns dann Farben sehen. Farben entstehen aus Farbstoffen, dass heißt es gibt eine Skala, wobei Farben unterschiedliche Werte haben. Unterschiedliche Absorptionsspektren lassen uns die Farben wahrnehmen. Mutationen können dann z. B die Farbwahrnehmung verändern.

Existenzfragen sind verkehrt gestellte Fragen! Alles, was im allgemeinen Sprachgebrauch präsent ist, existiert nämlich auch, sonst hätte es keinen Namen. Richtige Fragen zielen auf das Wesen der Dinge. Die richtige Frage heißt also:

Was sind Farben?

Das deutsche Wort "Farbe" hat grundsätzlich zwei Bedeutungen, die z.B. im Englischen mit "paint" (Farbe, Lack, Anstrich, Schminke), ink (Tinte, Druckfarbe, Tusche, Druckerschwärze) und "color" (Farbton, physikalische Farbe) und im Französischen mit "peindre" (Anstrichfarbe) und "couleur" (Farbton, physikalische Farbe) ausgedrückt werden. In der Deutschen Sprache bezeichnet die "Farbe"

  1. im Sinne von Anstrichfarbe oder Malerfarbe eine Oberflächenbeschichtung.
  2. im physikalischen Sinne im Spektrum des für uns sichtbaren Lichtes die Frequenz bzw. das jeweilige Gemisch von Frequenzen. Frequenzen lassen sich generell auch als Wellenlängen ausdrücken.

Im engeren Sinne von 2. bezeichnet die Farbe den sinnlichen Eindruck eines Lichtfrequenzgemisches durch das menschliche Auge.

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Ich habe bewusst diese Frage gestellt, da wir Menschen nicht die einzigen Lebensformen auf dieser Welt sind. Wenn es beispielsweise nur Hunde gäbe, hieße es dann, dass die Farben auch verschwinden? Ein Baum würde weiterhin im Frühling blühen und im Herbst die Blätter verlieren. Farben sind wiederum etwas anderes, als die ökonomischen Kreisläufe dieser Welt. 

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@Larissa85

Wie ich bereits oben sinngemäß darlegte, sind Farben im physikalischen Sinne zunächst einmal elektromagnetische Wellen, deren Spektren bzw. Mischungen von tierischen oder menschlichen Augen differenziert wahrgenommen werden. Dabei beschränkt sich die Farbwahrnehmung von Menschen und Tieren z.T. auf völlig unterschiedliche Spektralbereiche: Bienen z.B. sind blind für den Spektralbereich, den Menschen mit der deutschen Bezeichnung "rot" wahrnehmen. Menschen dagegen sind blind für einen ultravioletten Bereich, den Bienen wahrnehmen.

Siehe Wiki "Elektromagnetische Wellen".

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Eigentlich werden Farben individuell immer anders wahrgenommen. Also würde ich sagen das Farben nur unsere Wahrnehmung sind.

Hm. Also wenn man einen klar roten Gegenstand (oder Blut) zeigt, werden ca. 90% der Menschen (oder noch mehr) sagen, dass er "rot" sei (mal abgesehen davon, dass das Wort in verschiedenen Sprachen natürlich unterschiedlich lautet).

In Nuancen mag es sicher individuelle Unterschiede geben, aber in den Grundfarben eher nicht (es sei denn, jemand ist wirklich farbenblind).

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Nein, es gibt keine Farben. Es gibt nur oberflächen welche bestimmte wellenlängen reflektieren und wir somit nur den kleinen teil des Farbspektrums sehen.

Wellenlängen? Könntest du es genauer erklären?

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@Larissa85

Licht ist nichts anderes als ein "gebündeltes" Farbspektrum. Es gibt alle möglichen Farben in diesem Spektrum, doch nehmen wir diese nicht einzeln wahr, sondern als das Licht eben. Wenn du einen Lichtstrahl auf ein prisma hältst, erkennst du die einzelnen spektralfarben. So wie bei dem einen Albumcover von Pink Floyd. Nun gibt es verschiedene Oberflächen welche verschiedene Wellenlängen des Lichts reflektieren. Die einzelnen spektralfarben haben nämlich alle unterschiedliche Wellenlängen musst du wissen. Die Wellenlänge ist quasi der wissenschaftliche Beleg für unterschiedliche Farbtöne. So siehst du die einzelnen Farben. Farben gibt es also zusammenfassend nicht, die Objekte reflektieren halt nur einzelne Wellenlängen und absorbieren andere, sodass man eine gezielte Farbe sieht. 

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@StreuselKeks

Pink Floyd rezitieren... ich bin äuserst Stolz auf dich!

I see you on the dark side of the moon Streuselkeks

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Es gibt Farben als Qualia.

Was du als Farbe erlebst, ist das was dein Gehirn draus macht, wenn es z.B. vom Auge bestimmte Signale erhält.

Das Auge sendet diese Signale an das Gehirn wenn elektromagnetische Wellen einer bestimmten Frequenz (das ist das Licht) auf das Auge einstrahlen.

Die Wellenlänge des Lichts bestimmt dabei welches Farberlebnis du hast. Aber das Licht selbst ist keine Farbe.

Farben liegen also nicht einfach so herum, sondern entstehen erst in unseren Köpfen. Damit existieren Farben zwar aber eben immer nur in Verbindung mit einem Subjekt/Bewusstsein, das diese Farben erlebt.


Bin fast völlig einverstanden. Nur daß die Signale des Auges keine eindeutige Information darüber geben, durch genau welche Wellenlänge oder genau welches Gemisch von Wellenlängen sie ausgelöst wurden. Die Rezeptoren sagen lediglich, wie stark sie erregt wurden, aber nicht, durch welche Wellenlänge.

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@Franz1957

Wenn das so wäre, würden wir nur Schwarzweiß sehen. Die meisten Menschen sehen aber durchaus verschiedene Farben. Es gibt im menschlichen Auge Rezeptoren für die Helligkeit (Stäbchen), aber auch 3 unterschiedliche (sog. "Zapfen") für das Farbempfinden. (Blau-, Grün- und Rotrezeptor)

Es gibt Säugetiere, die 2 Zapfenarten haben (z.B. Hunde) oder nur 1 (z.B. Robben). In punkto Farbensehen ist der Mensch ausnahmsweise vergleichsweise gut ausgerüstet.

Das funktioniert nicht auf den nm (Nanometer) genau, aber doch so gut, dass wir zahlreiche Farben und Farbnuancen gut unterscheiden können. 

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@OlliBjoern

Unbestritten sehen wir farbig, und was Du über die Zapfen und die drei Rezeptorentypen sagst, ist richtig. Es sind aber eben nur drei und nicht abertausende von Extratypen für jede Wellenlänge. Jeder von ihnen deckt einen breiten Bereich von Wellenlängen ab.

https://de.wikipedia.org/wiki/Zapfen_%28Auge%29#/media/File:Cone-response-de.svg

Welche Mischung von Wellenlängen genau gerade von einem Gegenstand ankommt, können die Rezeptoren deshalb nicht feststellen. Sie können nur einen Satz von drei Erregungswerten liefern und das Gehirn regiert darauf mit einem Farbeindruck.

Wäre es anders, dann wäre es nicht möglich, Farbbildschirme zu bauen, die mit nur drei Sorten von Leuchtpunkten so gut wie jeden Farbton darstellen können.

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