Gibt es eine passende Ausbildung für kultivierte und intellektuelle?
Hallo, ich studiere im Master Philosophie, aber ich merke gerade, dass ich gerne abbrechen würde um direkt eine Ausbildung anzufangen. Ich habe den Master nur angefangen, weil ich versuchen wollte an die Universität zu gelangen, habe mittlerweile aber nach zwei Semestern gemerkt, dass mir der Weg zum Professor (der einzig mögliche Weg mit Philosophie einen guten Job zu bekommen) zu anstrengend ist und auch mehr von mir verlangt als dass was mich interessiert hat, Die aktuelle Debatte interessiert mich nicht wirklich und ich halte auch ehrlich gesagt nichts von philosophischen Beiträgen ohne jeden Mehrwert. Eben diesen Mehrwert schaffen für mich aber nur geniale Denker und sonst niemand.
Daher also suche ich jetzt eine Ausbildung, aber ich habe Angst unterfordert zu sein oder mit den falschen Menschen zusammen zu kommen die mich mobben weil ich anders bin ... daher suche ich eine Ausbildung für Menschen die kultiviert sind und einen gewissen Intellekt haben ... was bietet sich da an ?
9 Antworten
Ich frage mich gerade, ob man sich mit einem Philosophiestudium nicht grundsätzlich für einen Beruf abseits dieser "Fachdisziplin" disqualifiziert. Was hätte ein Arbeitgeber von so einem Mitarbeiter anderes zu erwarten, außer das er sich vehement streitet, debattiert und alles glaubt besser zu wissen...
Philosophen waren früher einmal Theoretiker der Naturwissenschaften, da es keine anderen Methoden zu deren Erfoschung gab. Heute würde ich ihre Funktion noch höchstens darin sehen, unsere jeweilige Gesellschaft zu analysieren und zu kritisieren für einen allgemeinen Profit daraus, nur leider höheren sich die meisten selbst zu gerne Reden.
Wenn du einer von denen bist, dann geh wirklich zur Polizei und diskutiere mit den Bürgern über deren Sicht auf die Realität. Oder geh in eine öffentliche Verwaltung ;)
Philosophie Absolventen sind aufgrund ihrer rhetorischen Fähigkeiten und ihres Abstraktionsvermögens recht beliebt in der freien Wirtschaft. Je nach Fächerkombination gibt es da sehr diverse und teils sehr gute Jobchancen
Hast du irgendeine Studie, die das bestätigt, oder ist das nur Gerede?
Unter den Geisteswissenschaften hat die Philosophie mit die geringste Arbeitslosenquote.
Und wie sieht es im Schnitt aller Studienfächer aus? Also auch im Vergleich zu z.B. Naturwissenschaften, Jura, BWL oder VWL?
Möchtest du zu dem Thema nicht eine eigene Frage erstellen @Lenisster: "welcher Studiengang hat die sichersten Berufschancen?" :) ich kann nur sagen das BWL und VWL ja schon seit längerem nicht so toll aussehen, da jeder der nichts bessere mit sich anzufangen weiß BWL studiert, da es so breit gefächert ist und flexible Anwendungsmöglichkeiten bietet. Dadurch ist der Arbeitsmarkt schon länger überlaufen. Von Verwaltungswissenschaften wußte ich bisher, dass die Chance einen guten Job zu finden bei fast 100% liegt und auch die Abschlussquote liegt sehr hoch, der Studiengang ist wohl gut organisiert und immerhin hat man noch die kleine Chance verbeamtet zu werden. Wenn du nicht viel von deinem zukünftigen Berufsleben erwartest, außere sicheres, regelmäßiges Gehalt, wäre das bestimmt eine gute Wahl.
Ja das kannst du alles recherchieren. U.a in den Statistiken der Bundesagentur für Arbeit (Data Warehouse), die die Beschäftigungs- und Arbeitslosenzahlen einzelner Fachrichtungen analysiert.
Ebenfalls darauf ein geht: Kräuter, M et al. (2009): Arbeitsmarktchancen für Geisteswissenschaftler, Bertelsmann, Bielefeld
Auch für andere Fachrichtungen gibt es etliche Statistiken. Zugänglich über so gut wie jede Datenbank der nächsten Uni-Bibliothek.
Kultivierte Menschen (was auch immer das nach deinem Verständnis genau bedeutet) findet man in (fast) jedem Beruf.
Die Frage ist eher, was dir Spaß macht. Schließlich musst du den Beruf möglicherweise ein paar Jahrzehnte lang ausüben. Da bringt es dir auch nichts, wenn du dich mit deinen Kollegen auf intellektueller Ebene gut verstehst, der Job dir aber gar nicht liegt.
Und das merkst Du erst jetzt im Masterstudium? Eigentlich sollte Dir bereits im Bachelorstudium aufgefallen sein, dass Philosophie nichts für Dich ist. Damit Dein Bachelorstudium nicht ganz umsonst war, solltest Du vielleicht eine andere Geistes- oder Sozialwissenschaft studieren und Dir wenigstens ein paar Philosophiescheine als Schlüsselqualifikation anerkennen lassen. Vorher solltest Du aber dringend zur Studienberatung gehen und Dich umfassend beraten lassen, damit Du nicht wieder erst nach dem Studium merkst, dass das Fach doch nichts für Dich ist.
Nein, Spaß beiseite. Ich denke in jedem Beruf kann man auf kultivierte und intelligente Menschen treffen.. Vermehrt dürften die aber wirklich eher in Akademikerkreisen anzutreffen sein. Ausbildungsberufe sind ja Lehrberufe, die meist nicht ganz so anspruchsvoll sind wie ein Studium. Möglicherweise aber hat man zu solchen Leuten Kontakt, wenn man zB in einer Anwaltskanzlei arbeitet oder vielleicht als Personaltrainer.
am ehesten passt hier vielleicht "Buchhändler", wobei dies auch eine Berufsausbildung ist, die immer seltener wird.
Ojeh das sind aber stark veraltete Vorurteile. Philosophie Absolventen sind aufgrund ihrer rhetorischen Fähigkeiten und ihres Abstraktionsvermögens recht beliebt in der freien Wirtschaft. Je nach Fächerkombination gibt es da sehr diverse und teils sehr gute Jobchancen. Unter den Geisteswissenschaften hat die Philosophie mit die geringste Arbeitslosenquote.