Gibt es das „ ß“ nur in der deutschen Sprache und wie wird es angewendet?
Hallo
wie oben schon gefragt, bin ich auf eure Antworten gespannt!
Braucht ihr selber das “ ß“ auch, oder wird es heutzutage nicht mehr angewendet?
3 Antworten
Das scharfe "s" kenne ich nur in Deutschland und Österreich. Von der Schweiz weiß ich, dass darauf verzichtet wird. Liechtenstein habe ich gegoogelt, verwendet das ß auch nicht.
Ich habe einige Rechtschreibreformen in Deutschland mitgemacht und die letzte Reform, die ich mitbekommen hatte, war das "Eszett"
Beispiel, wie ich mittlerweile Doppel-s oder das scharfe "S" verwende:
Im Fluss fließt viel Wasser, manchmal im größeren Ausmaß, aber das weiß oft der Wissenschaftler, der sich mit der Messung auskennt. Ich finde, dass das scharfe "s" weiterhin in Deutschland gepflegt werden sollte, wenn es passt😉.
Wasser, Messung, Wissenschaftler wurde schon immer so geschrieben wurde, seid ich schreiben gelernt habe, nur "Fluss" kannte ich noch als "Fluß" , "dass" als daß
Ich habe mir die Rechtschreibregel so gemerkt: schnellgesprochenes "s" wird zu Doppel-S
"Fluss"
langsam gesprochen wird zu scharfes "s"
"fließen"
Ein wichtiges Wort- finde ich- ist: die Straße. Ich würde mir seltsam vorkommen diese mit Doppel-S zu schreiben.
Bedenklich fände ich:
Einzahl Bus, Mehrzahl: Busse
Begriff: die Buße ohne "sz" die Busse 🙀
Ist vielleicht auch nur alles eine reine Gewohnheit.😉😉😉
Lieber Gruß mit Muße
Lunakatz😸🌞🌞🌞
Das ß gibt es nur in der Deutschen Sprache und - ja - es gibt Wörter mit ß: Fuß, Maßband, Fleiß, Scheiße, Fraß, Stoß, Kloß, ...
Es gibt in anderen Sprachen andere Merkmale, die es nicht in der Deutschen Sprache gibt. Insofern ist ein ß jetzt nichts Besonderes: Die Spanier haben einen Haken unter einem C (Cedille). Die Franzosen haben ein Accent aigu und ein Accent grave - und ein Accent de Dach (heißt nicht so!). Die Briten und Amis lispeln das th. Gibt bestimmt noch mehr.
Ich frage danach, weil es in der Schweiz kein „ ß“ gibt, auch wenn wir in Hochdeutsch schreiben. Auch in den Schulbüchern, die immer! in Hochdeutscher Sprache geschrieben sind, ist es nicht vorhanden…
Das wäre Zufall: Dass just in diesen Texten kein Wort mit ß vorhanden ist. Es ist ja auch nicht so gebräuchlich wie beispielsweise das E. Aber es gibt Wörter mit ß. Kannst Du selbst googlen:
https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=W%C3%B6rter+mit+%C3%9F
…und wann schreibt man „ss“ und wann das „ß“?
Jeder lange Vokal hat ein ß zur Folge: Floß, Gruß, Maß. Jeder kurze Vokal hat ein doppeltes s zur Folge: Muss, Kissen, dass. Der Artikel/das Relativpronomen "das" ist eine Ausnahme.
Nein, das ist kein Zufall! In der Schweiz gibt es das „ẞ“ nicht!
Floss, Spass, gross, schliessen, Axenstrasse, gewissermassen
Die Schweizer können wunderbar ohne "ß" auf ihrer Tastatur (über)leben.
Aber das sind dann ja alles kurze Vokale. Dann hat "gewissermassen" dieselbe Aussprache wie die "Menschenmassen". Ich glaube, ich habe zu wenig Schweizer in meinem Leben gehört.
Das wäre Zufall: Dass just in diesen Texten kein Wort mit ß vorhanden ist.
Kein Zufall, sondern die Schweizer Regel! Gehört zu: "Was man weiss, was man wissen sollte."
…vielleicht sind die Schweizer (und Lichtensteiner) einfach zu bequem, um noch eine Regel im Hochdeutschen dazu zu lernen…😅
... die jetzt geschlossen ist. Jedoch frage ich mich, ob Du "Kasse" und "Strasse" gleich aussprichst.
Wusstest du das echt nicht, dass innder Schweiz das "ß" völlig abgeschafft wurde? Anders als in Deutschland und Österreich.
Ja, genau. Ich bin froh, dass wir ein "ß" haben. Da gibt's dann keine Verwechslung von Maßen und Massen. Es liest sich leichter und man versteht sofort. Viele Süddeutsche und auch die Schweizer haben aber das Problem, dass sie sowieso nicht gut zwischen langen und kurzen Vokalen unterscheiden können. Ein Heidelberger Kollege wollte mir zu Zeiten, als man "dass" noch mit "ß" schrieb, immer weismachen, dass ein Unterschied in der Aussprache von "daß" und "das" bestünde, nämlich "daß" ganz lang (er sprach es "daaaß" aus) und "das" kurz. Er war nicht zu belehren/bekehren.
Jedoch frage ich mich, ob Du "Kasse" und "Strasse" gleich aussprichst.
Nein, natürlich nicht. Ich fand den Gebrauch des "ß" vor der Rechtschreibreform absolut logisch, aber vielen leuchtete nicht ein, warum man "Küsse und küsste" mit Doppel-s schrieb, aber "muß, mußte, wußte, Kuß und küßte" mit "ß", obwohl die Vokale davor kurz waren, ganz zu schweigen davon, dass die Küste weder "ss" noch "ß" hat/te.
M.E. ist es das einzig wirklich Positive an der Rechtschreibreform, dass man die Rechtschreibung von "ss" und "ß" vereinfacht hat. Jetzt müsste sie für jedermann verständlich sein. Wer nun noch Fehler dabei macht, ist zumindest, was die dt. Rechtschreibung betrifft, ein kleiner Depp. (Huhu😱, jetzt bekomme ich sicher wegen des "Deppen" von einigen Leuten Schimpfe.)
differenziert aussprechen können wir es schon, nur schreiben tun wir alles gleich…
das schwierige ohne dieses „ß“ ist, dass wir die Wörter nur im Satzgefüge richtig aussprechen und auch verstehen können. Einzelne Wörter können wir da nicht voneinander unterscheiden zb: Massen (grosse Ansammlung) und Maßen ( Einheiten), da wir beides gleich schreiben…
Ich habe in meiner Schulzeit das "daß" mit ß gelernt. Als es dann reformiert wurde, war ich erst irritiert (bin Deutsch). Aber dann hab ich den Sinn erkannt und mich schnell umgestellt. Ich finde das ß wichtig und sinnvoll, so wie es jetzt angewandt wird. Insofern bin ich ganz bei Dir bezüglich "Deppen". 😁
In Deutschland und Österreich wird auch nach den Rechtschreibreformen das "ß" weiter verwendet - und das ist auch sinnvoll, da sich ein Wort mit "ß" ja in der Aussprache von einem Wort mit "ss" unterscheidet.
Man trinkt eine Mass Bier, aber man misst mit zweierlei Maß.
Mass (kurzer Vokal, daher "ss")
Maß, Straße, etc. (langer Vokal)
Nach einem Diphtong setzt man ebenfalls "ß".
Also: ich weiß, ich heiße, ...
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"ich weiss" würde jedem deutschen und österreichischen Schüler als Fehler angestrichen. Die Schweizer sind hier mit ihrer Reform meiner Ansicht nach einen Schritt zu weit gegangen.
In der Schweiz wurde schon in meiner Kindheit (1950-60) kein "ß" geschrieben. Das hat also gar nichts mit der Rechtschreibreform von 1996 oder 2006 zu tun. Ich erinnere mich noch von Urlauben am Vierwaldstätter See an das Schild "Axenstrasse".
Ich habe es jetzt mal nachgeschlagen. Der Wegfall des "ß" gilt in der Schweiz schon seit 1938.
…ich weiss aber schon, dass ich bei zwei s verschiedene Aussprachen dazu haben kann. Und Diese lernen wir über das Gehör (kann bei geschriebenen Wörtern wirklich zu Missverständnissen führen!).
Nur hätte ich in Deutschland schlechte Noten mit meiner „vereinfachten Schreibweise“…
Ich finde es halt mit "ß" sinnvoller, aber wie es ist, so ist es.
Da du Schweizer bist, ist es vollkommen in Ordnung, dass du kein "ß" schreibst. Deutsche und Österreicher sollten das wissen.
Das ist kein Bonus, keine "Good will"-Aktion. Da gibt es nichts zu diskutieren. Wenn es in der Schweiz offiziell kein "ß" gibt, dann muss man das ohne Wenn und Aber akzeptieren.
Ja, wahrscheinlich ist es einfach reine Gewöhnung. Danke, dir ebenfalls einen müssigen Abend…😉😅