Geschichte/Roman länger machen?
Hallo,
Ich lese unheimlich gerne Bücher und würde gerne einen Roman schreiben. Es ist mein erster Versuch und ich wollte einfach mal damit anfangen.
Ich habe allerdings das Problem, dass meine Geschichten oft viel zu kurz sind. Ich würde gerne auf über 100 Seiten kommen. Es soll kein klassischer Roman sein, sondern einer, der hauptsächlich auf Gesprächen zwischen den Hauptfiguren beruht, die sich über philosophische Themen unterhalten. (Jeder der Figuren soll eine bestimmte Weltsicht vertreten.)
Wie kann ich es erreichen, dass der Roman nicht schon nach 3 Seiten endet?
Viele Grüße
5 Antworten
Ich sehe eigentlich keinen anderen Weg als eine unbeantwortete, aber dringliche Frage. Der Anta oder auch das Unglück hat irgendwas hinterlassen, das geklärt oder beseitigt werden muss. Das Teil muss so wichtig sein, dass Handlung unumgänglich ist. Da kann es verschiedene Gründe geben.
- Es gibt ein Elexier, das der Held braucht, um die Darbenden zu Hause zu heilen.
- Der Gerechtigkeitsgefühl des Helden ist verletzt und er muss den Täter bestrafen.
- Der Täter ist nun ein schwebendes Unglück und er muss zu ihm hin um ihn zu beseitigen.
- Der Held hat sich lächerlich gemacht und er muss sich nun beweisen.
Der Held macht sich also auf den Weg dorthin. Der Weg ist lang und umständlich und manchmal gerät er auf falsche Fährten.
Von der Länge des Weges hängt die Länge deiner Geschichte ab.
Ohne nun genauere Kenntnis von Plot, Konzept und Ausführung zu haben, kann man die Frage nicht ernsthaft beantworten.
Wenn sich deine Charaktere primär unterhalten, ist für mich schonmal die Frage, ob es überhaupt eine Handlung im eigentlichen Sinn gibt. Gibt es von vornherein keine, gibt es auch nicht wirklich etwas, das man erweitern kann. Dann ist nur die Frage, welchem Zweck die Unterhaltung dient, sowohl im Rahmen der Handlung als auch in Bezug auf deine Absichten gegenüber dem Leser.
Gibt es eine Handlung, wäre zu hinterfragen, wie sie aufgebaut ist. Häufig kann ein sauberes Abklären des Handlungs- und Spannungsbogens sowie der Entwicklung des Protagonisten und weiterer Charaktere helfen. Um einen Ausgleich zur Haupthandlung zu schaffen, ist das Einfügen eines oder mehrerer Nebenhandlungstränge sinnvoll. Vielleicht ist die Handlung auch einfach wenig stringent und verläuft im Sand.
Bleibt zuletzt die Ausführung. Natürlich kann ein Text auch zu kurz sein, weil der Verfasser einfach zu wenig schreibt. Im englischsprachigen Raum nennt man so einen Text underwritten: Die Beschreibungen sind zu knapp, alles geht zu schnell, der Leser kann sich durch den verkürzten Stil nicht in die Handlung einfühlen. Gerade Anfänger neigen häufig zu recht kurzen Beschreibungen. In ihrem Kopf haben sie ein klares Bild von allem, aber sie sind (noch?) nicht in der Lage, diese Vorstellung zu Papier zu bringen. Wer relativ wenig liest und eher von optischen Medien geprägt ist, vergisst häufig einen wichtigen Aspekt: er geht davon aus, dass der Leser wie er den Charakteren schon ansehen wird, was sie empfinden, wie sie sich fühlen, was sie denken, und so bleibt das Innenleben der Charaktere im Dunkeln, obwohl das ja in der Literatur eine einzigartige Chance hat, dem Leser vermittelt zu werden.
Wo du dich da nun einsortieren musst, weiß ich nicht, das ist aufgrund der wenigen Informationen nicht einschätzbar.
Es ist durchaus auch denkbar, dass du alles "richtig" gemacht hast und in sich stimmige, runde Texte geschrieben hast, die einfach nicht sonderlich lang sind. Auch das gibt es, sonst hätten wir keine Kurzgeschichten, keine Novellen. Die muss man nicht aufblasen, wenn alles gesagt ist.
Ist das bei einem Erstlingswerk wahrscheinlich? Eher nicht. ;)
Die Gesprächspartner kommen durch einen Unfall zusammen und lernen sich so kennen
Wo ist da die Spannung? Spannung kannst du übersetzen mit offenen Fragen und hier sehe ich keine.
Ich sehe da auch nur ein Kennenlernen.
Du nennst einen Auftakt, aber keine Ziele und keine Konflikte. Dadurch entsteht keine Spannung und das macht die Unterhaltung für den Leser aufgrund dieser Informationen erstmal so spannend wie die Raucherpause zweier Kollegen unter dem eigenen Bürofenster.
Jeder der Beteiligten könnte z.B. versuchen, seine Weltsicht durch historische Fakten zu untermauern, was dann Diskussionen unter allen Beteiligten auslösen könnte.
Bspw du fügst ein spannendes Ereignis ein (Mord, Krieg, Weltuntergang, Reisen und dann verändert sich die Ideologie der Protagonisten und Antagonisten und Vice Versa). Sonst hast du nur Dialoge. Vielleicht wäre Drehbücher schreiben eher etwas für dich.
Indem Du eine tragfähige Idee hast und diese ausbaust.
Allein Deine Beschreibung eines Dialogromans über Philosophie empfinde ich schon als einschläfernd.
Allerdings ist es nicht schlimm, wenn man das Schreiben mit Kurzgeschichten lernt, übt und verfeinert. So beginnen die meisten.
Ich habe tatsächlich schon einen groben Plan von der Handlung. Die Gesprächspartner kommen durch einen Unfall zusammen und lernen sich so kennen. Eine gewisse Spannung ist also auf jeden Fall da. Danke für deine Tipps.