Gerade eben in den Nachrichten: 14 Jahre nach seinem biologischem Ableben könnten Mißbrauchsvorwürfe gegen M. Jackson zu ein Gerichtsverfahren führen?
Hä? Anklage gegen einen Verstorbenen?
Das Ergebnis basiert auf 12 Abstimmungen
5 Antworten
Da die direkten Ansprüche mehrfach von verschiednen Gerichten abgewiesen wurden, versuchen es die Ankläger nun über die Firmen, bei denen Michael Jackson unter Vertrag stand. Sie wollen nun Jacksons Auftraggeber verklagen, weil sie angeblich wussten, was Jackson privat so macht.
Vereinfacht erklärt: Wenn jemand privat eine Straftat machen sollte und versterben sollte, dann könnten sich Opfer an seinen Arbeitgeber wenden, bei dem er unter Vertrag war, und dort Ansprüche auf Wiedergutmachung stellen.
Und das bei einer dermaßen dünnen Beweißlast. Deshalb hatten alle Richter bisher die Anklagen entschiedend abgelehnt. Es spricht alles dafür, dass die Ankläger auf Geld aus sind und Michael Jackson in diesem Fall das Opfer ist. Leider kann es nun zu einem langen und kräftezehrenden Prozess mit den Nachlassverwaltern von Michael Jackson kommen. Dort müssen dann die Nachlassverwalter erklären, dass sie von angeblichen Straftaten Jacksons nichts gewusst haben. Das ganze ist ziemlich skurril.
Gutschma hat desweiteren alles Relevante zu dem Fall geschrieben.
Mehr zu den Anschuldigungen habe ich schon sehr oft hier auf Gute Frage beantwortet, zuletzt her:
https://www.gutefrage.net/frage/denkt-ihr-das-michael-schuldig-ist#answer-436394112
Zumal einer der beiden ja noch nicht mal bei MJs Unternehmen angestellt war und in dem entscheidenden Zeitraum nichts mit ihnen zu tun hatte. Den Unternehmen dann ein Verstoß gegen die Arbeitgeberfürsorge vorzuwerfen, der zwischen einem Angestellten und einem Arbeitgeber besteht, ist hier komplett fehl am Platz aber genau darauf stützt er sich mit seiner Klage.
Erstmal ist es rechtlich nicht möglich, in den USA ein Verfahren gegen einen Toten zu führen. Genau aus diesem Grund haben sich die beiden Ankläger um die es geht auch ein rechtliches Schlupfloch gesucht und MJs Unternehmen verklagt was jedoch dazu führen könnte, dass im Endeffekt eben doch ein Toter vor Gericht stehen wird.
Die beiden Ankläger um die es geht versuchen seit 2013 und 2014, MJs Nachlass und seine Unternehmen um rund 1,5 Milliarden Dollar zu verklagen. Das zufälligerweise zu einem Zeitpunkt, an dem der eine ein Karrieretief hatte, seine Frau ihn nach eigenen Angaben verlassen wollte, wenn er keinen Job finde und Michael Jacksons Nachlassverwaltung ihm nicht die führende Position als Choreograph für eine MJ Show zugeteilt hat. Kurz darauf versuchte er erstmal ein Buch zu schreiben, was im Sand verlief. Danach klagte er unter Verschluss und machte seine Klage öffentlich, als die MJ Show für die er nicht genommen wurde Premiere feierte. Seine Klage wurde wegen Verjährung abgewiesen, jedoch mit dem Kommentar vom Richter, dass keine vernünftige Person den Anschuldigungen glauben schenken könne. Das kommt daher, da er sich schon damals unzählige Male in seinen Anschuldigungen widersprochen hat und sich weigerte, wichtige Dokumente wie sein geplantes Buch und seine E-Mails einzureichen. Das bisschen was er dann nach wiederholtem Nachfragen doch einreichte, zeichnete ein ganz anderes Bild ab als die Klageschrift, die er vor Gericht einreichte. U.a. tauschte er sich in einigen E-Mails mit seiner Mutter über die passensten "Versionen" aus, die er verwenden könnte und nahm Anschuldigungen in seiner Klage mit auf von denen seine Mutter ihm in den E-Mails noch bestätigte, dass sie komplett unwahr seien.
Der zweite hat sich dem ersten kurze Zeit nachdem dieser seine Anschuldigungen öffentlich machte angeschlossen. Er holte sich die selben Anwälte und seit dem machen sie alles zusammen und haben daher auch ähnliche Geschichten zu erzählen. Kurz bevor der zweite sich dem ersten Anschloss, wurde dessen Familienunternehmen um mehrere Millionen von Dollar verklagt. Muss ein ziemlicher Schock gewesen sein und ihn in dem Moment in eine ziemlich aussichtslose Lage gestellt haben, bei der er die rund 1,5 Milliarden Dollar um die der erste klagte bestimmt gut hätte gebrauchen können.
Erwähnenswert ist ebenfalls, dass beide MJ in der Vergangenheit verteidigten. Später versuchten sie zu erklären, warum sie bei seiner Verteidigung gelogen hätten, widerlegten sich dabei jedoch mehrfach selbst. Somit gibt es keine wirkliche Erklärung, warum sie ihn trotz angeblicher Schuld verteidigt hätten.
Nachdem die ersten Klagen wegen Verjährung abgelehnt wurden, wurde Jahre später die Verjährungsfrist verlängert und sie versuchten es erneut. Sie änderten wieder einige Punkte ab und wurden erneut abgelehnt, sämtliche Berufungen waren erfolglos. Den Film, den sie kurz vor ihren erneuten Klagen drehten, half ihnen wegen dem dramatischen Effekt vielleicht im Auge der Öffentlichkeit, jedoch nicht mit ihren Anschuldigungen. Mal abgesehen davon, dass ihre Klagen im Film nicht mal erwähnt wurden weicht dieser sowie die Interviews, die sie zur Promotion gegeben haben, auch noch komplett von ihren Klagen ab.
Sie haben sich mittlerweile in sämtlichen Kernpunkten ihrer Anschuldigungen mehrfach widersprochen, einige ihrer ausschlaggebendsten Punkte wurden bereits faktisch widerlegt und es hilft ihnen auch nicht, dass sämtliche ehemaligen Kinder die MJ kannten und die sie in deren Anschuldigungen mit reinzogen nichts mit ihnen zu tun haben wollen, sich rechtlich gegen sie wehren und öffentlich MJs Unschuld beteuern. Hier ein Beispiel:
The MJCast 145: Vindication Day Special with Brett Barnes - YouTube
Der einzige Grund warum die Entscheidung, ihre Klagen abzulehnen jetzt doch zurückgenommen wurde, ist ein einziger Punkt um den man sich streitet. Es ist wichtig zu erwähnen, dass ihre Anschuldigungen zu dem Zeitpunkt noch als "wahr" angesehen und einfach so hingenommen werden. Um tatsächliche Schuld oder Unschuld geht es erst, falls die Fälle tatsächlich vor Gericht gehen sollten. Sie machen in ihren Klagen MJs Unternehmen für ihren "Missbrauch" verantwortlich und ein Grund warum sie abgelehnt wurden war, dass MJ der alleinige Inhaber seiner Unternehmen war und diese ihn nicht dem nächsten Vorgesetzten hätten melden oder ihn auch nicht hätten feuern können. Jetzt war das Berufungsgericht jedoch anderer Meinung und sagte u.a., dass MJ die moralische Pflicht gehabt hätte sich selbst zu entlassen und dass seine Angestellten ihn in seinem Privatleben hätten überwachen müssen, damit die Sicherheit der Kinder sichergestellt wäre. Aufgrund dieses einen Punktes, sind sämtliche anderen Punkte ebenfalls hinfällig und die Klage gilt nicht mehr als abgewiesen.
Es gibt also zwei Möglichkeiten, wie es weitergehen wird. Entweder es geht vor Gericht, oder MJs Nachlassverwaltung legt Einspruch ein, was sie wahrscheinlich tun werden, und es geht zum höchsten Gericht, dem Supreme Court. Dieser nimmt jedoch nur rund 5% aller Fälle an. Falls der Supreme Court sich dem Fall nicht annimmt, geht es automatisch vor Gericht.
Es könnte ja auch zu bestätigten Schadensersatzansprüchen der Opfer kommen.
Ich glaube zu wissen, das Michael Jackson verschuldet und insolvent war. Mit seinem bevorstehendem Auftritt nach der "Todesnacht" sollten wieder einige tausend-Dollar Einnahmen zusammen kommen...
Er hatte doch Rechtpaket an vielen Songs, z. B. Von den Beatles?
Wie kann man bloss einen Menschen der tot ist, überhaupt noch verurteilen, er kann sich doch gar nicht wehren.
Es geht um Schadenersatzansprüche.
Und da ist ja noch etwas zu holen, und wenn die heute Erwachsenen das irgendwie hinbekommen, das Gericht von seiner Schuld zu überzeugen, dann bin ich gespannt was dann abgeht....
Ich glaubte nie und glaube auch heute nicht, daß alle Vorwürfe unbegründet sind / waren......
berechtigten