Geldgeile Schwiegereltern. Wie kann ich ihm helfen?

9 Antworten

Besprich doch mal mit ihm offen, welche Alternativen es gibt. Er möchte auch nicht ständig Geld geben. 

Aus meiner Sicht gibt es verschiedene Modelle, die besser sind als das jetzige. 

1. Komplette Verweigerung: "Ihr bekommt kein Geld mehr von uns!" > Die Beziehung zu den Eltern wird sich abkühlen.

2. "Eltern-Konto". Auf das Elternkonto kommt monatlich ein festgelegter Betrag, von dem dann Forderungen oder Bitten der Eltern bezahlt werden können. Gehen diese Forderungen oder Bitten über den zur Verfügung stehenden Betrag hinaus, gibt es nicht mehr, sondern es muss besprochen werden, wie das Problem (Rechnung etc.) anderweitig zu lösen ist.

3. Gespräch mit den Eltern. Finanzplan erstellen: Was habt ihr, was braucht ihr monatlich, was möchtet ihr euch leisten (können)? Was haben wir die letzten Jahre für euch bezahlt (wir = alle Kinder und ihre Angehörigen)? Wie kam es dazu, warum hattet ihr das Geld nicht? Was war nötig (Rechnung), was Luxus? Wie könnt ihr selbst etwas sparen? Wie könnt ihr euren Lebensstil so anpassen, dass das Geld reicht? Was passiert z.B., wenn die Kinder arbeitslos werden sollten oder aus anderen Gründen kein Geld mehr geben könnten?

Vorschlag: Wir (die Kinder und zwar alle) errichten ein gemeinsames Not-Konto für euch. Dies ist ein Sparkonto, auf das wir Kinder regelmäßig kleine Beträge für absolute Notfälle einzahlen. An das Konto können nur wir Kinder und nur in vorher festgelegten Notfällen. 

Ihr Eltern errichtet ebenfalls ein Sparkonto, auf das ihr monatlich kleine Beträge (und seien es nur 10 €) einzahlt. Steht eine absehbare höhere Zahlung ins Haus, könnt ihr notfalls an dieses Konto gehen, bevor ihr uns fragt.

Ihr errichtet ein Budget (was gebt ihr monatlich aus) und einen Sparplan (was wollt ihr monatlich sparen) und überlegt im Voraus, wie ihr höhere Beträge zahlen könnt oder ob ihr bestimmte Ausgaben verschieben könnt. 

Ihr fragt uns nur noch im Voraus, z.B. vor der Buchung, ob wir euch bezuschussen können/ wollen oder nicht. Ihr dürft uns weiterhin in Notfällen (Inkassoforderungen, höhere Rechnungen, Nachzahlungen, Ölheizung etc.) fragen, aber ihr müsst auch etwas dazu zahlen und ihr müsst die Beträge anteilig (quasi symbolisch) zurückzahlen. Wir sind also nicht euer Notgroschen und Geldtopf.

Geschenke (die die Geschwister schenken): Überlegt mit den Geschwistern zusammen, was ihr wann schenken wollt, was ein normaler Betrag für ein Geschenk ist und wann der begründet überschritten werden soll. Beispiel: Eltern sind arm und bekommen zu besonderen Anlässe teure Geschenke wie einen größeren Urlaub etc. Eltern bekommen Sachen, die sie brauchen, sich aber nicht leisten können wie Öl für die Heizung, Winterkleidung etc. Überlegt, wie viel sie brauchen, wie viel ihr geben wollt, wie viel ihr dafür monatlich zurücklegen wollt. Überlegt, ob es Alternativen gibt (z.B. billige Winterkleidung), so dass die Eltern auch selbst auf diese Wünsche sparen können. Überlegt, was nötig und was Luxus ist. Überlegt, wie ihr mit dem vorhandenen Geld den Eltern trotzdem noch eine Freude machen könnt (Luxus: Geschenke, die sie nicht zum Leben brauchen), ohne dass es jedes Mal zu teuer wird. Setzt eine monatliche und jährliche ungefähre Summe für Notwendiges und für Geschenke fest.

Sagt aber auch, dass ihr nicht mehr jedes Mal unangekündigten Bitten nach höheren Beträgen nachkommen werdet, sondern dass die Eltern bspw. ein halbes Jahr im Voraus sagen sollen, was sie ca. brauchen und ihr dann gemeinsam überlegt, wie sie selbst dafür anteilig sparen können und was ihr Geschwister - vom Sparkonto, so dass die Beträge nicht aus der Haushaltskasse etc. gezahlt werden, sondern überschaubar sind - zugeben wollt. Sagt klar, was ihr notfalls zahlt (wichtige Rechnungen für Krankenkasse etc.) und was ihr nur nach Absprache zahlt und was ihr im Regelfall gar nicht zahlt (unnötigen überteuerten Luxus, der nicht abgesprochen war, wie unangekündigte Flugreisen).

PS Schicke deinen Mann unbedingt mal zu einer Beratung (Coaching, Schuldnerberatung etc. - suche mal, wer Ansprechpartner ist!), die ihm hilft, seine Wünsche gegen die seiner Eltern durchzusetzen. Das hat er offenbar nie gelernt und die Eltern haben ihn immer noch schön "in der Hand". Er muss sich von den Schuldgefühlen gegeneüber seinen Eltern befreien! Das schafft er aber nicht alleine, das muss er mit professioneller Hilfe lernen!

Zur Not eben getrennte Konten, aber ich denke mal, dass er wohl auch dich dann zum größten Teil finanziert?

Allgemein bleibt es jedem selbst überlassen, was er mit seinem eigenen Geld anfängt oder welche moralischen Dinge man anstrebt bzw. vertritt.

Aber ein offenes Gespräch wäre sicherlich nicht verkehrt. Erst mit ihm, dann mit den Eltern. Da dies aber anscheinend nicht geht, muss man es eben mal direkter fordern und vielleicht seine Eltern auch mal aktiv darauf ansprechen - je nachdem inwieweit man selbst das Recht hat sich dabei einzumischen.

ganz ehrlich ?? ich würde sagen : ICH oder deine Eltern .. entscheide dich..macht er weiter mit dem Mist käme für mich nur die Scheidung in Frage

Da Dein Mann nicht von heute auf morgen aufhören wird mit diesem Verhalten, solltest Du das nächste Viertel- oder Halbjahr jeden einzelnen Geldbetrag aufschreiben, den er seinen Eltern zusteckt, mit Datum und Anlaß.

Es macht einen Unterschied, ob Du Dich nur darüber beschwerst, daß er seinen Eltern ständig Geld zusteckt, oder wenn Du mit konkreten Zahlen aufwarten kannst.

Dankbarkeit gegenüber den Eltern ist eine schöne Sache, aber wenn Dein Mann sich von Ihnen unter Druck setzen läßt, hat das mit Freiwilligkeit nichts mehr zu tun. 

Wofür fühlen sich Dein Mann schuldig, daß er auf Kosten Eurer eigenen Wünsche und Bedürfnisse seinen Eltern ständig aushelfen muß?

Unabhängig davon solltest Du Dir ein eigenes Gehaltskonto einrichten. 

Alles Gute,

Giwalato 

TreudoofeTomate  03.11.2017, 21:19

Wie kommst du darauf, dass er seine Eltern auf Kosten seiner Bedürfnisse finanziert? Scheinbar geht es nur zu Lasten der Bedürfnisse seiner Ehefrau. Er setzt eben Prioritäten. 

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Giwalato  04.11.2017, 00:28

Möchtest Du, daß Dein Ehepartner seine Eltern wichtiger nimmt als Dich?
Ich spreche nicht von einer außergewöhnlichen Notsituation, sondern grundsätzlich.
Wenn Eltern es sich leisten können, unterstützen Sie ihre Kinder zu Beginn ihrer Ehe. Wenn die Eltern alt werden, brauchen sie möglicherweise tatsächlich Hilfe.

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Gar nicht. Letztendlich ist es sein Geld und seine Entscheidung, wie er es einsetzt. Vorausgesetzt, er kommt seiner Unterhaltsverpflichtung seiner Ehefrau gegenüber nach. Falls das nicht gesichert ist, bleibt dir der Gang zum Anwalt.

Übrigens irrst du, nach Bürgerlichem Gesetzbuch sind Verwandte in gerader Linie einander ein Leben lang zum Unterhalt verpflichtet.

Zitrus18  03.11.2017, 14:07

zum Unterhalt verpflichtet ist man in dem Fall GAR NICHT.. solange die Eltern keine Sozialhilfe beantragen.. muss ich denen einen feuchten zahlen.. sie haben ihr eigenes Einkommen und davon können sie leben.. und wenn kein Urlaub drin ist, dann muss ich den als Kind  NICHT bezahlen

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TreudoofeTomate  03.11.2017, 21:15
@Zitrus18

Stimmt, DU musst ihnen gar nichts zahlen. 

Was dein Mann mit seinem Geld macht, ist allein seine Sache.

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