Geheimcodes bei Mitarbeiterbewertung?

2 Antworten

erstmal zum verständnis: dir wurde deine "mitarbeiterbewertung" vorgelegt und du sollst sie selbst erstellen? oder jemand hat dich bewertet und du fragst dich, was die begriffe oder zusammenhänge zwischen ihnen (als geheimcode?) bedeuten?

seit jahrzehnten geistern die sog. "geheimen arbeitszeugnis-codes" durch die öffentlichkeit und die köpfe der betroffenen, sind also so "geheim" wie die lottozahlen der vergangenheit und daher werden aussagefähige arbeitszeugnisse heute kaum noch erstellt, weil viele laien aus gut gemeinten formulierungen böses herauslesen.

der umkehrschluß, dass "höflich und hilfsbereit" mit "nicht selbstbewußt und fachlich schlecht" ist - sorry mehr blödsinn geht kaum noch!

im grunde ist nur die anzahl, bzw. die menge positiver aussagen ausschlaggebend, ob eine beurteilung oder ein arbeitszeugnis durchschnitt, gut oder sehr gut ist.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – 35 Berufsjahre Personalwesen

Pogo407 
Beitragsersteller
 03.12.2024, 10:16

"oder jemand hat dich bewertet und du fragst dich, was die begriffe oder zusammenhänge zwischen ihnen (als geheimcode?) bedeuten?"

genau

"der umkehrschluß, dass "höflich und hilfsbereit" mit "nicht selbstbewußt und fachlich schlecht" ist - sorry mehr blödsinn geht kaum noch!"

ich frage mich ob man es so verstehen könnte

noname68  03.12.2024, 10:20
@Pogo407

überlege doch erst mal gründlich: was bitte soll an "höflich und hilfsbereit" auf mangelhafte fachliche qualifikation und mangelndes selbstbewußtsein schließen lassen, das ist QUATSCH!

Pogo407 
Beitragsersteller
 03.12.2024, 10:24
@noname68

wie gesagt im Arbeitszeugnis würde man es so lesen. Deswegen ja auch die Frage

noname68  03.12.2024, 10:31
@Pogo407

"würde man es so lesen", - richtig, wenn man keine ahnung hat, wie ein durchschnittliches, gutes oder sehr gutes arbeitszeugnis formuliert wird.

ein arbeitszeugnis darf keine formulierungen enthalten, die negativ ausgelegt werden können, das ist langjährige praxis im arbeitsrecht.

ein sehr gutes enthält sehr viele, ein gutes viele und ein durchschnittliches nur die notwendigen beurteilungen.

dieser unsägliche "geheimcode" lässt sich leider nicht aus den köpfen der betroffenen entfernen.

Pogo407 
Beitragsersteller
 03.12.2024, 11:57
@noname68

Ich glaube das Personalchefs dies im Bezug auf ihre Auswahl schon so sehen.

Wenn es mal Hart auf Hart in der Firma kommt und selbstbewusstes vor hilfsbereitem Personal gebraucht wird, auf wen wird die Wahl wohl fallen?

Oder warum macht man sonst solche Bewertungen?

noname68  03.12.2024, 16:24
@Pogo407

was du glaubst, wie personalchefs bei der personalsuche entscheiden, entspringt ggf. deiner fantasie, ist aber total unrealistisch; ich habe das rd. 15 jahre gemacht:
es kommt einzig und allein auf die skills der bewerber an, wobei die fachlichen den ausschlag geben, aber auch die sozialen eine rolle spielen.

selbstbewustsein ist keine gewünschte, kann aber eine am ende entscheidende eigenschaft sein, wenn ein bewerber neben fachlicher qualifikation sich nicht wie ein nervös zitternder, schüchterner milchbubi verhält, dem man antworten "aus der nase ziehen muss".

hilfsbereitschaft; ..................
wer sie nicht hat, wird spätestens innerhalb eines teams daran scheitern, nicht aber im vorfeld. das lässt doch nicht prüfen, danach fragen? jeder sagt doch: "selbstverständlich bin ich hilfsbereit", sofern man das überhaupt fragen würde; habe ich nie gemacht, weil es eben kein maßgeblicher punkt ist, andere sind wichtiger.

ebenso muss man nicht pünktlichkeit oder zuverlässigkeit erfragen, die beide im arbeitsprozess realtiv wichtig sind. wer nicht oder zu spät zum termin kommt...........

Pogo407 
Beitragsersteller
 03.12.2024, 16:39
@noname68

ok vielen Dank für deine Antwort. Ist dann diese Mitarbeiter-Bewertung nichts weiter als ein Formblatt?

Ich kenne sowas von früheren Betrieben nicht

noname68  03.12.2024, 16:47
@Pogo407

ich habe die ganze zeit überlegt, welchem zweck das dienen soll? es gibt in vielen betrieben solche mitarbeiterbeurteilungen, die aber meist in absprache mit einem betriebsrat durchgeführt werden und vom vorgesetzten, der sie erstellt hat, mit dem mitarbeiter zu besprechen sind. ziel ist es, schwächen und schulungs- oder handlungsbedarf zu erkennen, weniger aber, stichpunkte für ein eventuelles arbeitszeugnis zu sammeln.

Pogo407 
Beitragsersteller
 03.12.2024, 17:27
@noname68

Ja gut es ist ein Betrieb mit um die 600 Personen. Das man da was schriftliches festhält ist irgendwo auch verständlich.

So sind sie ja Recht zufrieden mit mir

Ja gibt es.
Aber die meißten Formulierungen sind öffentlich bekannt und der Arbeitgeber ist eh verpflichtet dir ein wohlwollendes Zeugnis zu schreiben.

Es geht dabei nicht nur darum was sie schreiben, wie sie es formulieren, sondern teilweise auch was sie nicht schreiben und in welcher Reihenfolge.

Wenn du hinterher der Ansicht bist das das Zeugnis nicht deine guten Leistungen wiederspiegelt kannst du solange Änderungen beantragen bis ihr euch darüber streitet und die Sache zu den Anwälten oder sogar vor Gericht geht.

Für manche Berufe ist es wichtig ein gutes Arbeitszeugnis zu haben, bei anderen eher weniger wichtig.


Pogo407 
Beitragsersteller
 03.12.2024, 10:14

es geht um Mitarbeiterbewertung und nicht um Arbeitszeugnis. Bitte Frage noch mal genau lesen