Gegner von Sterbehilfe verstehen?
Für mich ist es eigentlich ganz einfach:
Mit noch so großen Bemühungen wird sich die Zahl der jährlich 10.000 Suizide deutschlandweit niemals auf 0,0 senken lassen.
Vor dem Hintergrund, dass wir überhaupt nicht wissen, ob das, was der Tod bringt, gut oder schlecht ist, können selbst 9.999 verhinderte Suizide nicht die garantiert schlechten Qualen eines einzigen erfolgten aufwiegen.
Somit sollten Lebens- und Sterbehilfe immer zusammen angeboten werden. Dass lediglich Lebenshilfe angeboten wird, ist menschenunwürdig, zumal in der geltenden Rechtslage die Betroffenen der Willkür privater Organisationen ausgesetzt sind, für sterbenswürdig genug befunden zu werden.
Wie seht ihr das? Was geht diesbezüglich in Gegnern von Sterbehilfe vor sich?
13 Antworten
Gegner von Sterbehilfe argumentieren auch meiner Meinung sehr schwach. Gründe für so eine Einstellung ist meist der Glaube an einen irrationalen Gott, die Angst vor einer willkürlichen Euthanasie oder ein unrealistischer Optimismus.
Unsinnig würde ich das dann finden, wenn jemand Sterbehilfe genehmigt bekommt wegen z.B. Autismus oder so. Also es sollte echt einen Grund gegeben für die Sterbehilfe.
Das Menschenrecht zu leben, impliziert auch das Recht zu sterben. Meist sind die Gegner Rechtsextrem oder Religiöse Extremisten. Die Niederlande zeigen, wie es richtig geht. 👍
Wer entscheidet, wann man Sterbehilfe bekommt? Nur der Betroffene? Ich habe in meinem Leben einige Jugendliche kennengelernt, die sich aus Liebeskummer umbringen wollten. Einer hat es sogar versucht.
Einige davon sind jetzt erwachsen und schütteln ihren Kopf und lachen über ihr damaliges übertriebenes Verhalten.
Wo ist die Grenze und wer entscheidet? Geht es Betroffenen wirklich so schlecht oder sind sie einfach nur wenig resilient?
In Kanada wurde eine Behinderte sogar dazu genötigt Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen.
Sterbehilfe kann sehr schnell zur Slippery Slope werden.
Wie ich bereits schrieb, wiegen vor dem Hintergrund, dass wir überhaupt nicht wissen, ob das, was der Tod bringt, gut oder schlecht ist, keine 9.999 verhinderten Suizide die Qualen eines einzigen erfolgten auf.
Aber um dein Argument mit dem Liebeskummer aufzugreifen: Es wird ja nichtmals Sterbehilfe nachgelagert zu Lebenshilfe angeboten - das ist ja der Skandal. Wenn man Sterbehilfe daran knüpfen würde, zunächst alle Lebenshilfe auszuschöpfen, wäre ich dabei.
Wenn ich sehr krank wäre, dann wäre ich dankbar wenn ich schnell und einfach Sterbehilfe in Anspruch nehmen könnte. Ich denk das sollte Jedem zustehen und die Regeln dafür sollten nicht zu streng sein.