Gedichte über Heimatsferne?

3 Antworten

Mascha Kaléko:Heimweh, wonach?

Wenn ich „Heimweh“ sage, sag ich „Traum“.
Denn die alte Heimat gibt es kaum.
Wenn ich Heimweh sage, mein ich viel:
Was uns lange drückte im Exil.
Fremde sind wir nun im Heimatort.
Nur das „Weh“, es blieb.
Das „Heim“ ist fort.

aus: Mein Lied geht weiter

Heimatlosigkeit

Heimatlosigkeit ist wie ein trauriges Lied,
Das mir keiner zu Ende singt.
Es klingt in mir, verloren und verliebt,
Und meine Seele zittert und erklingt.

Die Worte sind wie Fremde, die vorübergehn,
Und lassen mich allein in meinem Schmerz.
Ich kann nicht heimisch werden, nicht verstehn,
Wo ich auch bin, verlass ich wieder Herz.

„Wo liegt das Glück?“ (Ausschnitt)

Ich bin ein Fremdling überall,
wo ich auch bin, wo ich auch gehe.
Ich trage meine Heimat mit mir
wie eine Muschel im Gepäck.

Sie klingt ganz leis in meinem Ohr
wenn mich die fremden Sprachen schrecken
und ich von fern ein Lied vernehm’
aus jener Zeit, aus jenen Ecken.

Frag Tante Google z.B. mal nach „Gedicht Heimatsehnsucht“. Da findest du so einiges. Ein Name taucht da mehrfach auf: Nazim Hikmet. Soll ein sehr einfühlsamer Dichter gewesen sein. Natürlich nur, wenn es dich nicht stört, dass das ein türkischer Poet war. … Oder nimm Heines Nachtgedanken.