Gedichtanalyse (Ich hasse es)?
Kann mir wer helfen die Aufgaben zu lösen?Ich hasse Gedichtanalyse...
Vergleichen Sie zusammenfassend beide Gedichte, indem Sie auf die folgenden Fragen eingehen:
a) In welcher Situation begegnet das lyrische Ich seinem Spiegelbild?
b)inwiefern entspricht die Form der Geschichte jeweils dem Verhältnis, das das lyrische Ich zu sich selbst hat?
c) wie kommt das Verhältnis des lyrischen ich zu seinem Spiegelbild( Nähe/Distanz) sprachlich zum Ausdruck?Auf Pronomen achten
3 Antworten
a)
Im ersten Gedicht betrachtet sich die Verfasserin sehr intensiv und bewusst in einem runden Spiegel. Das wort "Kristall" steht dabei für einen Spiegel aus Kristallglas.
Im zweiten Gedicht ist die Selbstbeobachtung in einer Fensterscheibe eines Supermarktes eher zufällig und kurz.
b)
Die Form des ersten Gedichtes ist eher komplex, teils widersprüchlich, in Bildern versteckt und vielschichtig. Dies spiegelt ein zerissenes Verhältnis, das Droste-Hülshoff in ihrem lyrischen Ich zur Realität sieht, wieder.
Im zweiten Gedicht ist die Form sehr einfach und klar verständlich. Dies spiegelt ebenfalls das Verhältnis des Verfassers zu sich selber wieder, das er auch entsprechend in Worte fasst "..so wie ich bin." Der Verfasser ist eins mit sich selbst.
c) Im ersten Gedicht kommt eine gewisse Zerissenheit, eine Entfremdung zwischen dem lyrischen, dem inneren Ich und der im Spiegel wiedergegebenen äußeren Erscheinung zum Ausdruck. Insbesondere wird dies dadurch ausgedrückt, dass Droste-Hülshoff ihr lyrisches Ich mit "ich" anspricht, während sie ihr Spiegelbild mit "du" anspricht.
Das ist im zweiten Gedicht anders. Da spricht der Verfasser sowohl sein lyrisches Ich als auch sein Spiegelbild mit "ich" an. Das einzige Personalpronomen, das nicht in der ersten Person vorkommt, ist am Ende das "jemand", ein unbestimmtes Pronomen in der 3. Person. Während im ersten Gedicht das "ich" ausschließlich mit dem "du" ringt, hofft der Verfasser des zweiten Gedichtes auf eine Lösung des nicht mehr Weiterwissens auf Hilfe von einer dritten Person.
Tolle Aufgaben für ein germanistisches Proseminar. Vielleicht der Träume Hut entschlüpft?
Ich fühle mit dir. Auch wenn dir das nicht weiterhilft.
Alles Gute!
earnest
Ich nehme Deine abweichende Meinung zur Kenntnis.
Die unterschiedliche Auffassung liegt sicher auch darin begründet, dass mir der Zugang zum ersten Gedicht nicht gelingen mag.
Das erste Gedicht finde ich auch blöd. Ich habe auch keinen wirklichen Zugang, sondern hangele mich an den Fragen entlang und bekomme dadurch eine Idee. Und genau das finde ich gut an den Aufgaben.
"Auch blöd" ist aus meiner Sicht schon eine arge Untertreibung.
Wenn es im Unterricht darum geht, Zugang zu Gedichten zu finden, denn hätte eine geschicktere Lehrkraft dem Gedicht von Brinkmann ein zugänglicheres Gedicht beigesellt - und nicht diesen Auszug. Das geht besser.
Darum ging es mir in meiner Kritik an der Aufgabenstellung. Sie ist (für mich) nicht in sich problematisch, mit dem ersten Gedicht hat sie aber niemandem einen Gefallen getan: Das ist Stoff, der möglicherweise Germanisten interessiert.
So etwas schreckt - wie man auch hier sieht - Schüler ab. Und das kann ich gut verstehen.
Ich finde es gar nicht so schlecht, sich mal mit etwas auseinanderzusetzen, wozu man gar keinen Zugang hat. Ich finde das sogar wichtig und lebensrelevant. Nicht gleich alles wegzulegen, was sich einem nicht gleich erschließt; etwas entdecken, das gut versteckt ist; versuchen, nur eine leise Ahnung von etwas zu bekommen, ohne alles verstehen zu müssen.
Aber da sind wir vielleicht einfach anderer Meinung. 🙃
Da bin ich grundsätzlich keineswegs anderer Meinung.
Nur: Wen man schon mit Mühen sucht, dann sollte sich das Finden auch lohnen. Und da findet sich wahrlich Lohnenderes...
Das stimmt. Aber im Vergleich zu einem so blöden Gedicht gewinnt das andere an Glanz 😁
Ich schreibe dir Wörter zu den Aufgaben auf - alphabetisch, dann fehlt nur noch die Zuordnung und die Ausführung. Vielleicht hilft dir das:
- bereitwillig, betrachten, plötzlich, registrieren, Spiegel, Supermarkt, unfreiwillig, unvermittelt
- gleichmäßig, Kadenzen: m und w, Paarreim, ohne Reimschema, ohne Rhythmus, schlagartig, Strophensprünge, Struktur, umarmender Reim, unvermittelt, vierhebig, Wiederholung, Zeilensprünge
- ein anderer, du, ich, sich selbst
danke aber was meinst du mit Zuordnung und Ausführung?
Du musst die Wörter noch den Gedichten zuordnen. Außerdem sind es nur Stichpunkte, die noch erläutert werden sollten...
Ich finde die Aufgaben zu diesen beiden Gedichten gut und gelungen, um die Gedichte aufzuschlüsseln, um einen Zugang zu ihnen zu finden.