Abhängig von Lehrer?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo,

ich finde es ist völlig einleuchtend, was Du sagst und nicht immer muss Verliebtheit der Grund für solche Gefühle sein. Es gibt so viel, was die Ursache sein kann.

Um diese emotionale Abhängigkeit abzulegen, müsstest Du dich, denke ich, tiefer mit ihr beschäftigen und erarbeiten, was eigentlich ihr Grund ist. Wenn Du den hast, dann kannst du eventuell aktiv etwas dagegen tun. Vielleicht wäre professionelle Hilfe wie durch einen Therapeuten dabei ganz gut, wenn Du das möchtest. Diese Aufarbeitung kann ansonsten sehr schwierig sein.

Ansonsten denke ich, dass es für dich am besten ist, wenn du versuchst rational über Situationen nachzudenken, in welchen Du die Abhängigkeit spürst. Wenn Du also eine Mail verfasst und automatisch ständig nachschaust, ob er geantwortet hat, dann denk darüber nach, dass er auch ein Leben und andere Dinge zu tun hat. Versuch dann gezielt etwas anderes zu machen. Du kannst nicht einfach abstellen, dass er Dir viel bedeutet, aber Du kannst aktiv an deinen Verhaltensmustern arbeiten, was Dir den Alltag etwas leichter gestalten kann aber nicht muss. Wenn die Abhängigkeit dich als Gefühl aktiv belastet, dann wäre es vielleicht wirklich das Beste, Mal das Gespräch mit einem Therapeuten zu suchen, da mehr hinter ihr stecken könnte

Vielen Dank für deine Antwort und dein Verständnis, hast du eine Idee, wie genau ich diese Abhängigkeit analysieren kann? Ich würde schon sagen, dass ich definitiv etwas für ihn „empfinde“, nur eben nicht in dieser Hinsicht, eher hinsichtlich eines Mentors. Ich versuche auch, nicht zu oft nach einer Mail von ihm u. dgl. zu schauen aber irgendwie ist das nicht soo einfach.

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@Jade013

Abhängigkeiten sind wie angedeutet von ganz verschiedenen Faktoren bedingt. Man kann aufgrund von Liebe oder Ähnlichem von Menschen abhängig sein, manchmal entsteht eine solche Abhängigkeit aber auch im Sinne eines Kompensationsmechanismus´. Genau zu ergründen, was bei Dir dahintersteht, ist schwierig. Ich würde an deiner Stelle damit anfangen die Beziehung zwischen dir und deinem Lehrer ganz objektiv zu betrachten. Als was für eine Art Mensch schätzt Du ihn ein? Was schätzt Du an ihm? Welche Aktionen von ihm sind es, über die du dich freust? Gibt es Momente mit ihm, die dir besonders in Erinnerung geblieben sind, wenn ja welche und was genau blieb dir davon in Erinnerung? Versuch sein Verhalten Dir gegenüber zu ergründen. Es gibt dabei kein richtig oder falsch, es geht schließlich um dein Empfinden. Wenn Du das getan hast, dann kannst Du dich mit dir selbst auseinandersetzen. Wie bist du so? Welche Bedürfnisse hast Du? Was magst Du gerne auf zwischenmenschlicher Ebene? Es ist gut möglich, dass Du nach einer Weile feststellen wirst, dass einige Aktionen von ihm Bedürfnisse von Dir befriedigen. Wenn Du dir klar wirst, welche Bedürfnisse das sind und was genau er tut, um sie zu befriedigen, dann kannst Du überlegen, ob diese Bedürfnisse eventuell auf andere Wege hätten gestillt werden sollen, was aber nicht geschah (so kommt es beispielsweise manchmal zu Kompensationsmechanismen). Selbst wenn Du dabei keine Antwort findest, dann bringt dir die Klarheit über deine eigenen Bedürfnisse aber dahingehend etwas, dass Du dich auf die Suche nach Alternativen machen kannst. Ein Beispiel: Angenommen, er hilft Dir viel und ist sowas wie eine Stütze für dich und du stellst fest, dass du eben eine Art Bedürfnis hast, Stützen im Leben zu haben bzw. Dinge brauchst, auf die du dich verlassen kannst. Er ist dann diese Stütze für dich, du kannst aber auch versuchen andere Stützen aufzubauen, sodass er nicht mehr so wichtig wird. Eventuell lässt dann auch die Abhängigkeit nach (muss aber nicht sein). Solche Stützen könnte beispielsweise das Erweitern deiner eigenen Kompetenzen sein, wenn du vor allem fachliche Stützen brauchst. Das war jetzt nur ein Beispiel. Jedenfalls gibt es etliche Bedürfnisse und ich glaube, es ist wichtig, dass Du deine im Bezug auf ihn ergründest und so eventuell herausfindest, was Dir neben ihm helfen könnte, diese zu befriedigen.

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@Someone1504

Okay das klingt wirklich gut und schlüssig, das werde ich mal machen, danke dir. Denkst du (jetzt persönlich, du scheinst da sehr viel Ahnung zu haben), dass es etwas Negatives ist, sich so auf einen Lehrer zu fokussieren/verlassen bzw. einen Lehrer als so etwas wie eine Stütze oder allgemeine Unterstützung anzusehen? Abgesehen davon, dass es, wenn es eben wie bei mir zu viel wird (man da nicht mehr leicht rauskommt) natürlich.
Auch habe ich ein wenig das Gefühl/Verlangen, dass ich gar nicht möchte, dass ich das anders löse, da mir das so, also unser Verhältnis, sehr gut gefällt, was kann ich da machen?

Denkst du es wäre allgemein praktisch, mit ihm darüber offen zu reden oder eher nicht? Ich denke irgendwie nicht, das könnte ihn in Verlegenheit bringen oder überfordern/nerven.

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@Jade013

Es ist nicht per se etwas Negatives und es besteht kein akuter Grund, überhaupt etwas daran zu ändern, solange es für dich nicht negativ ist. Es ist immer wichtig, dass deine eigene Psyche nicht unter so etwas leidet. Wie ist es denn in den Ferien, wenn er Mal eine ganze Weile nicht da ist? Wenn es Dir da sehr schlecht geht, dann würde ich an deiner Stelle versuchen, etwas zu unternehmen. Wenn Du denkst, gut damit leben zu können, dann sehe ich eigentlich keinen Bedarf. Lehrer sind letztlich auch nur Menschen und es ist nicht verwerflich, einen Lehrer als Stütze oder irgendwo auch als eine Art Freund im entfernteren Sinne anzusehen.

Dein Gefühl, es solle am besten so bleiben, wie es ist, ist völlig berechtigt und natürlich total schnell zu erklären, wenn du bedenkst, dass die Situation für dich angenehm ist. Es ist nichts schlechtes, auf einen Menschen fokussiert zu sein, und da ihr ein sehr gutes Verhältnis habt, profitierst du emotional auch davon. Er scheint sich ja nicht an Dir zu stören. Wegbekommen kannst Du das Gefühl nicht so einfach. Du bräuchtest einen sehr starken Antrieb, der stärker ist als das gute Gefühl, was Du durch ihn hast. Dieser Antrieb müsste dich dann immer wieder daran erinnern, dass es besser ist, etwas zu unternehmen. Da es aber nicht unbedingt besser sein muss, ist es klar, dass dieser Antrieb bei dir nicht so offensichtlich oder garnicht erst vorhanden ist.

Ich würde nicht mit ihm reden. Du kennst deine Gefühle und weißt, dass Du ihn nicht liebst, Du weißt aber nicht, wie er es sehen wird. Wenn Du pech hast, ist ihm das Ganze zu riskant und euer Verhältnis könnte zerbrechen, was Du sicherlich nicht möchtest.

Es gibt eine letzte Frage, die Du dir stellen solltest. Versetze dich einmal in die Lage hinein, deinen Abschluss zu haben und die Schule und auch ihn hinter dir lassen zu müssen. Denkst Du, dass Du damit leben kannst ohne ihm ewig nachzutrauern? Wenn nein, dann versuch doch vielleicht, deinen Antrieb, etwas zu ändern, daraus zu ziehen. Es sollte immer darum gehen, wie es langfristig für dich möglich ist, dein Leben möglichst angenehm zu leben. Es macht keinen Sinn dafür jede kurzweilige gute Situation zu zerstören, aber wenn Abhängigkeiten dein späteres Leben immens negativ verändern könnten, dann sind sie nur momentan gut und im Gesamtkontext eher schädlich. Wäge also gut ab, wie du es machen möchtest. Es gibt kein richtig oder falsch, es ist eine Frage deiner Person, wie du später mit dem Abschied umgehst und wie es derzeit für dich Sinn macht, mit der Situation umzugehen.

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@Someone1504

So wie ich das nun mitbekommen habe, stört ihn dieses Verhältnis auch nicht, das ist schonmal gut, sonst müsste ich hier gar nicht so lange nachdenken, da es somit negativ für ihn wäre. Schwierig sind die Ferien schon ein wenig, da es nun wirklich eine lange Zeit ist und ich auch gerne in die Schule gehe, da ich mich allgemein mit meinen Lehrern gut verstehe, gerne lerne und eben ihn gerne sehe. Doch da wir ein minimales bisschen miteinander geschrieben haben (ich habe es so gut es ging vermieden, ihn also auch eher in Ruhe gelassen), da es darum ging, dass ich in seinem Fach ein Frühstudium beginnen werde und dafür eben seine Einverständnis brauche (und ihn dementsprechend davon informieren bzw. in Kenntnis setzen musste, geholfen hat er mir bei der Findung dieses Studiums bereits vor den Ferien, weswegen er diesen Plan von mir kannte).
Nach meinem Abschluss wird das bestimmt auch nicht leicht, da er mir eben viel bedeutet, da er der größte Einfluss auf mich war und ich ihm dafür sehr dankbar bin, doch ich denke, dass ich doch schneller von ihm und dieser emotionalen Abhängigkeit recht schnell (für meine Verhältnisse) loskomme, da ich ihn dann wirklich als Vergangenheit ansehen kann und seine Abwesenheit nicht nur als Unterbrechung (Ferien) ansehen würde, dennoch wäre es definitiv schwer.

Denkst du denn, es ist in Ordnung, wenn man mit einem Lehrer (im entferntesten Sinne) befreundet ist bzw. ein solches Verhältnis pflegt? Andere denken dies nicht so oft und sind eher misstrauisch, wenn es um so etwas geht, die anderen aus meinem Kurs denken bspw., dass wir ein sexuelles Verhältnis miteinander haben, nur, da wir miteinander deutlich am besten klarkommen, immer miteinander reden (Unterricht, etc.), dementsprechend beieinander sind und eben einen guten Kontakt pflegen (außerdem bin ich die einzige, die eine 1 bei ihm hat, wie man aber an dem kommenden Studium sieht, kann ich da eben auch gewisse Kompetenzen aufweisen, die die anderen nur oft nicht mitbekommen, doch auch im Unterricht mache ich sehr gut mit, erhalte bei meinen Ersatzleistungen eine 1+ u. dgl., das scheint für sie nur dann eben nicht so ausschlaggebend zu sein wie dass wir während einer Arbeitsphase zusammen in einen Raum oder auch nur raus gehen (ich verstehe schon, dass das auffällig sein kann, ja) um etwas zu besprechen.

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@Jade013

Ich sehe da prinzipiell kein Problem, solange es nicht zu Benachteiligung der anderen Schüler kommt, da der Lehrer es raushängen lässt. Gerade in den höheren Stufen ist man dem Lehrer ja auch nochmal von der Reife her näher, sodass es dann schon Mal sein kann, dass sich Beziehungen entwickeln, die einer Freundschaft ähnlich sind. Einige Lehrer halten ja auch nach dem Abschluss Kontakt mit manchen Schülern und werden sozusagen wirklich Freunde. Abnormal oder schlimm ist es also wirklich nicht.

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@Someone1504

Dann ist gut, ich sage nicht, dass ich mit ihm über eine ähnliche Reife besitze, aber wir sind uns doch schon recht nah dabei, so wie wir über fachbezogene Dinge reden/diskutieren.

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Hey,

ich mache gerade Ähnliches durch. Bei mir handelt es sich dabei um emotionale Abhängigkeit. Da ich ein instabiles Selbstwertgefühl habe und mich nach Hilfe sehne etc. habe ich das total abhängig von ihm gemacht, da er mir Hilfe angeboten hatte und für mich da war. Das Gefühl kommt Verliebtheit sehr ähnlich. Vllt kannst du damit ja etwas anfangen.

Sonnst kannst du mich gerne anschreiben( am besten über Insta: lia3.141)

Ich wünsche dir alles Gute ^^

Lia

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Auch bei mir handelt es sich um eine emotionale Abhängigkeit und stimmt mit deinen Erzählungen definitiv überein, falls du dazu bereit wärst, kannst du mir gerne über Instagram (habe dich angefragt) mehr erzählen :)

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"Hey, ich habe ein kleines Problem. Ich würde definitiv nicht sagen, dass ich in meinen Lehrer verliebt bin, aber ungesunde und unnatürliche Abhängigkeit würde es durchaus treffen: Ich denke sehr oft an ihn, warte andauernd, wenn ich ihm geschrieben habe, auf eine Antwort, usw. "

Logischerweise bist du in ihn verliebt.

Wieso meinen Leute hier immer, alles besser zu wissen als diejenigen, die dies selber erleben: Ich denke nicht. Falls es so ist, dann ist das so, aber es ging hier, wie ich ca. 5 mal erwähnt habe, um eine Abhängigkeit. Wenn du das aber so genau weißt, was kann ich denn unter den gleichen Prämissen dann machen?

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@Jade013

Natürlich keine Antwort, aber erst mal klugscheißen. 😉

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@Hacker48

Wenn du konfrontieren und Situation erklären, da ich es bin, die es betrifft, als klugscheißen empfindest, ist denke ich das das eigentliche Problem.

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@Jade013

Nah, der Antwortgeber ist der Klugscheißer. 😉

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@Hacker48

Sobald man eine Antwort gibt ist man ein Klugscheißer? Wieso das?

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@Jade013

Jesus.

Der Typ hat seine Unterstellung hingerotzt und deine Nachfrage ignoriert. Ja, das bezeichne ich als Klugscheißer.

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@Hacker48

Vielen Dank, so abwegig ist meine Ansicht also doch nicht.

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