Ganzjähriges Sportattest?
Vorab erstmal; auf dumme Sprüche, dass ich mich nur drücke oder ähnliches kann ich gerne verzichten. Folgendes: Ich bin seit 1 1/2 Jahren in psychologischer Behandlung. Hauptsächlich wegen einer Anpassungsstörung und Depressionen. Das ganze ging soweit, dass ich das letzte dreiviertel Jahr aus der Schule genommen wurde, weil einfach gar nichts mehr ging. Nun habe ich die Schule gewechselt und hole meinen Abschluss nach. An sich 'freue' ich mich schon auf den Schulanfang, allerdings bricht in mir Panik aus, wenn ich an den Sportunterricht denke. An sich mag ich Sport und trainiere auch mehrmals in der Woche, allerdings kann man das meiner Meinung nach nicht mit Schulsport vergleichen. Es geht schon beim umziehen los. Allein beim Gedanken daran bekomme ich Panik. Und da es sowieso eine neue Klasse ist, in der ich bisher niemanden kenne, verschlimmert sich die ganze Sache für mich noch. In den letzten zwei Jahren habe ich mich immer mit Teilzeitattesten über Wasser gehalten und in der Zwischenzeit entweder kein Sportzeug mitgehabt oder geschwänzt. Der komplette Sportunterricht ist für mich eine einzige Tortur. Schweißausbrüche, Zittern und andere körperliche Beschwerden sind an der Tagesordnung. Bisher habe ich mit meiner Psychologin noch nicht drüber geredet, weil mir die ganze Sache peinlich ist und ich bisher ganz gut selbst klar gekommen bin. Allerdings soll die neue Schule wohl strenger in solchen Sachen sein, weswegen ich mir ein ganzjähriges Attest ausschreiben lassen möchte. Da ich jedoch wie gesagt bisher noch nie mit jemandem darüber geredet habe, weiß ich nicht einmal, ob wegen psychischer Probleme überhaupt so ein Attest ausgestellt werden kann. Hat jemand Erfahrungen damit? Und besteht bei sowas das Risiko, dass die Sportlehrer oder sogar Direktorin das Attest ablehnen kann? Ich will mir durch dieses Fach einfach nicht den Spaß an der Schule nehmen lassen, den ich gerade wieder gewonnen habe.
6 Antworten
Vorab erstmal; auf dumme Sprüche, dass ich mich nur drücke oder ähnliches kann ich gerne verzichten.
Das ist schon mal der perfekte Auftakt um sich an Menschen zu wenden die sich die Zeit nehmen um dir eine Antwort zu schreiben auf deinen ellenlangen Text.
"ich mag nicht" wird definitiv zu wenig sein um dich vom Sportunterricht zu befreien. Depressionen sind auch keine Ausrede, ganz im Gegenteil, es würde dazu geraten werden Sport zu machen.
weswegen ich mir ein ganzjähriges Attest ausschreiben lassen möchte
Wer soll dieses Attest in deinen Augen ausstellen? Deine Psychotherapeutin wird es nicht machen und ein Facharzt, wenn überhaupt, zeitlich begrenzt.
Und besteht bei sowas das Risiko, dass die Sportlehrer oder sogar Direktorin das Attest ablehnen kann?
Soweit wird es nicht kommen weil dir niemand ein solches Attest ausstellen wird.
Es gibt leider genügend Ärzte, die solche "Gefälligkeitsatteste" ausstellen - es wäre aber mal wieder ein Schritt in die falsche Richtung. Wer sich seinen Problemen nicht stellt, wird sie nie überwinden können.
Irgendwie ist es wirklich schade, dass Sportunterricht für Dich so schrecklich ist. Denn nicht nur Dein Körper sondern auch Dein Geist profitieren davon.
Vielleicht kannst Du Deine Therapeutin um einen früheren Termin bitten, weil sich eine dringliche Angelegenheit ergeben hat.
Ansonsten würde ich mich an meine Hausärztin wenden, um mich ihr anzuvertrauen. Und einfach sehen, wie sie die Lage beurteilt.
Bewegung solltest Du trotzdem suchen, wie es Dir eben möglich ist. Das tut gut, macht Spass, hält Dich gesund und nützt Dir gegen Depressionen.
Ich wünsche Dir die geeignete Hilfe, die Du brauchst.
Ja, ist wirklich so! Meiner Meinung nach sollte mindestens ab der Oberstufe die freie Wahl bestehen den Sportunterricht abzuwählen, da man in diesem Alter schon selbst für seine Gesundheit verantwortlich ist. In vielen Fällen würde das betroffenen Schülern Stress ersparen, dem sie beispielsweise aufgrund von körperlichen oder sozialen Faktoren ungerechter Weise ausgesetzt werden.
Ein.Attest ist ein Attest kein Lehrer ist in der Lage zu beurteilen ob es nun gerechtfertigt ist oder jemand den Arzt etwas vorgespielt hat.
Also sollten sie es nicht ablehnen können.
Ob es bei psychischen Problemen ausgestellt werden kann weiß ich nicht, rede mit deinen Therapeuten da ist nichts peinlich er oder sie kennt dich ja schon.etwas und hat täglich mit sowas zutun;)
Sprech mit der Ärztin. Das macht sie bestimmt
Bonjour aus Frankreich!
Um dumme, oder inkompetente, Antworten zu vermeiden, solltest Du das wirklich mit Deiner Psychologin besprechen; ihr solltest Du alles anvertrauen können, ohne dass Dir das "peinlich" ist - ansonsten wäre es ratsam, die Psychologin zu wechseln!
Ich kann mir nur denken, dass generell das Problem hast, aus Dir herauszugehen; vielleicht hast Du Angst, ausgelacht zu werden, oder Du genierst Dich wegen Deiner Figur?
Ich kann keine Ferndiagnose stellen, und das möchte ich auch nicht. Ich halte es daher zunächst einmal für gegeben, "in Dich" zu gehen: Denk nach, geh in Gedanken zurück; dabei solltest Du an den Punkt kommen, der hier entscheidend ist.
Seit wann hast Du dieses Problem? Ging dieser Angst ein unerfreuliches Erlebnis voraus...usw.
Wenn Dir ein Arzt ein solches Attest ausstellen sollte, dann wird die Schule das akzeptieren müssen; das würde Dich zwar momentan von Deinem Problem befreien, aber auf lange Sicht könnte ein neues hinzukommen. Eines Tages würdest Du Dich als schwach ansehen, als unfähig, Dich mit dieser Art Phobie auseinanderzusetzen - das ergäbe eine endlose Spirale, die ins Nichts führen würde.
Pack es einfach an: sag ICH WILL!
LG aus der Normandie
Diese Angst ist da, seit ich denken kann. Also sprich, seit ich Sportunterricht habe. Bereits in der Grundschule habe ich mir fast schon regelmäßig Krankschreibungen von meiner Mutti oder einem Arzt ausstellen lassen.
Die Angst hat mich in den darauffolgenden Jahren begleitet und dann, vor 2 Jahren, ging es nicht mehr, weswegen ich alle Möglichkeiten genutzt habe, um dem Sportunterricht fern zu bleiben. (Was in diesen Jahren natürlich auch zu einem 'nicht bewertet' auf den Zeugnissen geführt hat)
Ich kann mich nicht an ein konkretes Ereignis erinnern, das diese Angst ausgelöst hat, aber das ist mittlerweile auch schon 10 Jahre her.
Ich werde definitiv mit meiner Psychologin darüber reden, allerdings ist der nächste Termin erst in ca. 1em Monat, weswegen ich mich vorhab schonmal etwas informieren wollte.
Nichts und niemand profitiert davon, bspw. von anderen ausgelacht zu werden.