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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich kenne viele und kein einziger scheut je die Diskussion. Philosophen haben fast immer einen breiten Horizont. Manchmal sind es allerdings bornierte Sophisten, die schwätzen statt selbst nachzudenken.

Meiner wiederholten Erfahrung nach sind es eher die Naturwissenschaftler, von denen einzelne manchmal nicht über den Tellerrand blicken können, da sie in ihrem Leben kaum etwas anderes gemacht haben als sich innerhalb ihres ganz spezifischen Forschungsfeldes an klitzekleinen Details abzuarbeiten. Unter ihnen denken einige sehr beschränkt.

grtgrt 
Fragesteller
 14.02.2024, 16:23

Dieser Sorte von Physikern rechnet sich Zeilinger definitiv nicht zu. Er ist durchaus an Philosophie interessiert.

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baucolo  14.02.2024, 17:07
@grtgrt

Bin Zeilinger wiederholt persönlich begegnet und habe ihn in Diskussionsrunden erlebt. Ich stimme Dir voll und ganz zu, dass er nicht zu dieser speziellen Sorte gehört.

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Hallo,

eines meiner Fächer im Studium war Philosophie (Wahlfach) - ich habe keinen Dozenten kennen gelernt, der den Austausch mit anderen Wissenschaftlern nicht geschätzt hätte. Im Bereich Ethik gibt es viele Berührungspunkte mit anderen Wissenschaften. Der Bereich Logik wird traditionell der Philosophie zugerechnet und auch hier gibt es viele Berührungspunkte.

Die Philosophie war meines Wissens eine der ersten Wissenschaften.

Es mag Menschen geben, die im Austausch stets ihre Meinung durchsetzen wollen - das liegt aber an den Menschen.

Den Begriff "Hochschulphilosophen" verstehe ich nicht - ich verstehe darunter einen Philosophen, der an einer Hochschule lehrt - ein ehrbarer Beruf also - in Deiner Frage klingt er - pardon - abwertend.

LG

Jo

grtgrt 
Fragesteller
 14.02.2024, 16:12

Vorsicht: Keineswegs jeder Hochschullehrer für Philosophie ist auch Philosoph (in dem Sinne, dass er ernsthaft philosophiert). Seine Hauptaufgabe besteht darin, das philosophische Erbe der Menschheit zu analysieren, zu erklären und zu verwalten. Das auf professionelle Weise zu tun – aber nicht notwendig Philosophie – macht ihn zum Wissenschaftler.

Aber natürlich verbietet ihm niemand, sich tatsächlich auch als Philosoph zu profilieren, d.h. als jemand, dessen Denken und Argumentieren keineswegs schon dort endet, wo Wissenschaft enden muss, da deren Ergebnisse ja (im Prinzip wenigstens) beweisbar sein müssen, mindestens aber durch Beobachtungsergebnisse zu bestätigen.

Von wissenschaftliche Denkergebnissen erwartet man, dass sie sich nicht widersprechen, rein philosophische Denkergebnisse aber – wenn von unterschiedlichen Personen kommend – können sich durchaus widersprechen: Einfach deswegen, da sie ja nicht selten einfach nur persönliche Überzeugung des Denkenden sind. Man denke z.B. an ethische Prinzipien.

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grtgrt 
Fragesteller
 14.02.2024, 16:18
@grtgrt

Karl Jaspers – der ja insbesondere auch Metaphilosoph war (da er sich Gedanken über das Wesen wahrer Philosophie gemacht hat) – hat das, was Hochschullehrer als eigene Philosophie ansehen, "Professorenphilosophie" genannt. Sie – so sagte er seinen Studenten – brauche man i.A. gar nicht.

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Nein. Aber oftmals erweist sich eine solche Diskussion als nicht zielführend.

grtgrt 
Fragesteller
 14.02.2024, 10:12

Auch dann nicht, wenn man weiß, dass Anton Zeilinger Nobelpreisträger für Physik ist?

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