Hallo,
gerade die neuere historische Forschung belegt, dass die Wiederstandsgruppe um Stauffenberg weit größer war, als die offizielle Meldung der Nazis nach dem Attentat, es handele sich um einen kleinen Kreis eingebildeter Offiziere.
Diese Quelle der Stiftung 20. Juli 1944 belegt recht deutlich, dass der Widerstand über weite Bereiche der Bevölkerung ging. Man sollte dabei nicht vergessen, dass die engsten Vertrauten der Beteiligten meist Familienangehörge waren, denen sie sich anvertrauten. Die Familien der Beteiligten haben enormes geleistet - nach dem missglückten Attentat kamen viele, darunter auch die Familie von Stauffenberg, in sogenannte "Sippenhaft".
Unser Dank sollte - neben dem Kreis um Staufenberg - auch denen gelten, die den Wiederstand in ihren Herzen getragen haben. Es galt ja, den Krieg und damit eine Vielzahl von Verbrechen zu beenden - eingeschlossen die Greueltaten gegen das jüdische Volk. Die Mitglieder der Widerstandsbewegung haben in einer sehr schwierigen Zeit ihr Leben riskiert - nicht wenige haben es verloren. Ob sie ihr Leben nicht umsonst eingesetzt haben, mag auch daran liegen, wie wir ihre Leistungen heute wahrnehmen wollen. Sie sind der Stimme ihres Gewissens gefolgt und haben das Mögliche versucht, eine Änderung in der Geschichte zu bewirken. Ihre Tat sollte nicht vergessen werden.
Es ist bedauerlich, dass die historischen Fakten durch die Propaganda im dritten Reich soweit unterdrückt werden konnten, dass der Umfang, die Ziele und Beweggründe der Widerstandsgruppe bis heute nicht allgemein bekannt sind. Etwa 130 Personen wurden nach den Verhören hingerichtet. Durch das umsichtige Verhalten der Beteiligten, die den sicheren Tod erwarteten, wurden diejenigen geschützt, die noch im Verborgenen bleiben konnten. Dies ist den guten Vorbereitungen der Widerstandsgruppe zu verdanken, die alles taten, um ihre Familien und die weiteren Beteiligten schützen wollten, sofern der Anschlag missglückte.
Es ist sehr lohnenswert, sich der neueren Forschung und der jüngsten Literatur zu diesem Thema zu widmen. Ich lese gerade das Buch "Doppelleben" von Antje Vollmer, dass durch die wiedergegeben historischen Quellen die Menschen in ihrer Zeit erlebbar machen.
LG
Jo
p.s.: Interessante Quelle: Das Bundesarchiv