FSJ für menschen mit asperger syndrom oder autismus geeignet?
hallo leute, wie oben in der frage schon beschrieben, würde ich gerne ein fsj machen, am liebsten im ausland, um auslandserfahrung zu machen, eine oder mehrere neue kulturen näher kennenzulernen, menschen zu helfen und mich geistig und seelisch weiterzuentwickeln. außerdem möchte ich viele neue plätze der welt kennenlernen und nicht nur in deutschland später sein. aber da ich das asperger syndrom habe, frage ich mich, ob ich überhaupt ein fsj machen soll oder nicht. ich möchte das so gerne nach dem abi (erst schule beenden natürlich, sonst muss ich so viel nachholen) machen... und bin auch bereit dazu, mich auf neue lebensweisen einzulassen, weil ich mal erleben möchte, wie man ohne den 'luxus', den wir haben, zu leben...
4 Antworten
Wenn du dir das zutraust und es dir wünschst, mach es!
Mach es nicht von deiner Diagnose abhängig.
Ich kenne Aspies, die gerne reisen, Aspies, die zum Beispiel Zivildienst gemacht haben ...
Es kommt halt auch auf den Menschen an sich, nicht nur auf seine Diagnose, an.
Ich bin auch so einer. Reisefreudiger Aspie.
Ja, mir macht das Reisen vermutlich mehr Stress als einem Nicht-Autisten, aber das hat mich bislang nicht abgehalten.
die organisation vor der reise ist iwie das stressigste für mich, das reisen an sich im flugzeug und zug ist ok... aber mitm bus find ichs am schrecklichsten...
solange du normal mit menschen interagierst,wo sollte das problem liegen? ausserdem ist es doch eigentlich schön wenn du leuten hilfst und sie dir auf einer anderen ebene auch helfen.
mir hat man erklärt, dass ich 'sensory overloads' kriege, wenn ich im ausland bin, aber man kann und sollte sich vorbereiten... aber wenn ichs so wollte, dann krieg ich auch wahrscheinlich keine... :)
Die "sensory overloads" werden im Ausland nicht anders sein als hier. Aber die Gefahr für "social overloads" ist größer.
Bist du gut in Fremdsprachen? Dann solltest du es versuchen. Da du zwischen Denken und Reden immer den Zwischenschritt Übersetzen hast, kann dir die Kommunikation im Ausland sogar leichter fallen als zu Hause. Niemand erwartet perfekte Sprache von dir und "interkulturelle Unmöglichkeiten" - für die du hier als Einheimische abgestraft wirst - wird man dir im Ausland eher nett erklären.
Allerdings könnte der viele Umgang mit Menschen zu viel für dich werden. Möchtest du dich etwa jeden Abend mit Overload und Migräne ins Zimmer einschließen? Deshalb empfehle ich dir ein FÖJ, ein freiwilliges ökologisches Jahr. Da bist du mehr draußen (Abstand!) und arbeitest zwar zusammen mit Menschen, aber nicht am Menschen.
mir wurde angeraten, wenn ich das mache, eine art tagebuch oder bericht im fsj/föj jeden abend zu erstellen, um die eindrücke zu verarbeiten und zu strukturieren... damit ich nicht so viele overloads kriege oder sie zumindest nicht so stark habe...
Einen wöchentlichen Bericht solltest du sowieso schreiben (unsere FÖJler müssen das sogar). Warum nicht gleich jeden Tag kurz notieren, was alles passiert ist? Dann hast du am Freitag nicht die ganze Arbeit auf einmal.
Overloads kommen übrigens weniger von zu vielen Eindrücken am Tag, als von zu vielen Eindrücken zum selben Zeitpunkt. Du kriegst einen Overload, wenn du gleichzeitig von allen Seiten mit Input "zugedröhnt" wirst. Nacheinander ganz viel zu erleben sollte eigentlich relativ harmlos sein.
also wenn es dein wunsch ist und du es dir zutraust warum nicht!
ich verstehe nicht ganz, was dein Asperger-Sydrom damit zu tun hat... ich denke es ist dein ständiger Begleiter und wenn es dir im Weg stehen würde, hättest du nicht dem Wunsch ein FSJ zu machen!
und ich bin einer von ihnen! viele leute glauben mir nicht, dass ich gerne reise...