Freundin hatte Fehlgeburt, plötzlich ist sie anders?
Hallo ihr lieben,
ich habe vor wenigen Tagen schon mal etwas zu diesem Thema gefragt. Nun ( gestern abends im KH) hat sich leider heraus gestellt das keine intakte Schwangerschaft mehr vorhanden ist ( laut Arzt wäre sie in der 7. Woche gewesen). Leider sieht man mittlerweile die Fruchtblase nicht mehr und die Blutwerte sinken immer tiefer.
Ihr Freund der eigentlich eine Abtreibung wollte, ist plötzlich für ihr da das heißt er kann bei ihr schlafen und kam selbst darauf das sie Ruhe braucht. Was sehr komisch ist als alles noch in Ordnung war sie keine Beschwerden und das Thema Fehlgeburt noch nicht im Raum Stande , wollte er lieber bei sich schlafen und hat auch eher sein Ding durchgezogen wie er wollte mit weggehen etc. Er ging auch wieder am Wochenende feiern mit ihr so wie nie etwas war, dass sie evtl. noch Ruhe vom körperlichen her braucht ist ihm höchstwahrscheinlich nicht allzu klar.
Da ich sie schon einige Jahre kenne war es für mich selbstverständlich sie zu unterstützen da sie das Kind behalten wollte, machte sich sogar noch Hoffnung das alles gut wird was ich aber seit Tagen nicht mehr vermutet habe.
Seit einigen Tagen ist sie plötzlich anders es kommen kurze und knappe Antworten, abends ab 20 Uhr schreibt sie nicht mehr zurück, man macht sich natürlich derzeit große Sorgen um ihr , man sagte zwar man sei für ihr da aber ich weiß nicht ob es ihr wirklich so gut geht wie sie es schreibt auch das sie ganz gut schlafen konnte, glaube ich ihr nicht wirklich, auch wenn sie nicht alleine zuhause war. Ich habe das komische das sie es etwas verdrängt und vor ihm so tut als sei alles ok und es ihr ,,nicht viel,, ausmacht , vielleicht hat er auch Einfluss darauf und ist froh das es so gekommen ist.
Ich wollte ihr eigentlich etwas gutes tun und ihr ein kleines Wohlfühlpäckchen nach den letzten Wochen ihr vorbei bringen aber ob das noch Sinn macht bezweifle ich, auch finde ich es irgendwo schade das man so behandelt wird. Klar ihr geht es nicht gut usw.. aber etwas verarscht/ausgenutzt kommt man sich schon vor. Habe auch relativ wenig Lust ihr zu schreiben.
was meint ihr lohnt es sich oder hat sie einen nur gebraucht weil er keine Lust hatte für sie da zu sein das er das kein Kind ja nicht haben wollten und so weiter .
6 Antworten
Als der Kindsvater sie im Stich liess, da warst du gut und recht. Sie wusste, du würdest dich um sie und das Kind kümmern, was ihr die Existenzängste nahm.
Und nun sieht es anders aus und sie schwenkt offensichtlich zurück in das Leben bevor sie von ihrem Freund im Stich gelassen wurde und sie deinen Halt und die Stabilität, die du vermittelt hast, suchte.
Nun braucht sie ihren Plan B, das warst du, nicht mehr.
Wenn sie den intensiven Kontakt zu dir nun versanden lässt, dann wäre ich in der nächsten Krise auch nicht mehr da für sie. Denn dafür wäre ich mir dann zu Schade oder zu Schön.
Somit verstehe ich deine Unlust darin. Es sei denn, sie baut euren engen Kontakt schnell wieder auf, so wie er vor der Fehlgeburt war, die sie sicher etwas aus der Bahn warf und sie vielleicht nur etwas Zeit braucht, um das Ganze sortieren zu können.
Also wie ,was oder wer, wirklich ist und von daher Priorität bekommt.
Mal daran gedacht, dass so jemand auch einfach nur Zeit für sich braucht und sich deswegen zurückzieht? Sie hat gerade ihr Kind verloren.
Dass er sich um sie kümmert liegt wohl daran, dass er froh ist, dass es kein Kind gibt und erhofft, dass alles wieder so unbeschwert wird wie früher.
Aber was Deine Freundin angeht, so stelle ich mir vor, dass sie von schweren Depressionen gebeutelt wird. Da ist man innerlich wie gelähmt und nicht imstande irgendwie aus sich heraus zu gehen. So als ob man von der übrigen Welt abgeschnitten wäre, was man ja auch tatsächlich ist.
Erwarte deshalb keine positive Reaktion, weder auf Nachrichten noch auf Geschenke, sondern lass sie wissen, dass Du jederzeit für sie da bist, wenn sie Dich braucht-wenn sie reden möchte.
Damit, denke ich, hilfst Du ihr am meisten.
Hallo,
ich fürchte du missverstehst da gewaltig etwas.
Deine Freundin hat gerade ihr Kind verloren - sie hat ihr Kind verloren. Da erwartest du allen Ernstes, dass sie so ist wie sonst und dir mal eben auf WhatsApp fix und normal antwortet und bei einem lieb gemeinten Geschenk lachend danke sagt und alles ist wie immer? Reflektier diesen Gedanken bitte nochmal.
Das hat gar nix mit ausnutzen zu tun. Sie ist gerade beschäftigt mit sich selbst und innerlich einfach nur gelähmt. Das man sich da zurückzieht, ist völlig normal. Ich kann sie 1:1 nachempfinden, so erging es mir nach meiner Fehlgeburt auch. Aber mein Umfeld hatte dafür zum Glück Verständnis und mir die Zeit gegeben, die ich brauchte.
Und genau dazu rate ich dir auch: Als gute Freundin, gib ihr die Zeit die sie braucht. Lass sie wissen, dass du da bist. Erwarte aber gerade nix von ihr und vor allem nimm nichts von dem, was sie jetzt sagt oder tut oder eben nicht sagt und nicht tut persönlich.
Ich wünsche deiner Freundin von Herzen viel Kraft und alles Gute!
Mit freundlichen Grüßen
Hufpfote
Ich finde es ziemlich unheimlich, wie du versuchst, in ihren Kopf und den ihres Partners zu kriechen, nur um am Ende den Schluss zu ziehen, der in dein Weltbbild passt: Sie braucht dich und weiß es nur noch nicht, bzw. lässt sich vom "bösen" Partner um den Finger wickeln...
Es wird sehr deutlich, dass du ihren Freund nicht magst, und deine Reaktion darauf, dass er der Freundin jetzt beisteht, könnte man auch als Eifersucht auslegen.
Wie der "hilfreichste Antwrter" dich zum einzig wahren Opfer in der ganzen Geschichte macht, scheint jedenfalls ziemlich genau deiner Ansicht zu entsprechen.
Ich habe in meinem Leben bei Partnerinnen und Freundinnen von Abtreibungen über Fehlgeburten bzw hin zu Fehlgeburten bei geplanten Abtreibungen einige Fälle durch.
Eines war bei Allen gleich: Spurlos ist es an keiner vorbei gegangen. Selbst die Freundin, die eine Abtreibung vorgehabt hatte und durch einen Unfall-Sturz wenige Tage vor dem Termin das Ganze ungeplant "natürlich" aus der Welt brachte, hatte in den darauf folgenden Monaten immer wieder mit Albträumen, depressiven Phasen und Vorwürfen gegen sich, aber auch gegen unbeteiligte Andere zu kämpfen.
Im Moment kann Niemand sagen ob bei deiner Freundin alles ok ist, sie sich einfach nur Zeit für sich / ihre Partnerschaft nimmt, sie hormonell neben der Spur ist, Beschwerden hat, sich mit dem Thema nicht weiter befassen möchte oder schlicht zu viel um die Ohren hat.
Rechne mal eher damit dass das Thema auch in Monaten, gegebenen Falles auch Jahren für sie nicht vom Tisch ist und immer wieder aufkochen kann. Selbst mit professioneller Unterstützung können werdende Mütter unter einem solchen Ereignis lange und immer wieder aus heiteren Himmel leiden.