'Freedom's just another word for nothing left to lose'?
Dies ist ein Lied vonJanis Joplin. auf deutsch heißt es so viel wie: Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts mehr zu verlieren hat.
Ich denke darüber viel nach, gerade weil Janis Joplin ja immer nach Freiheit gesucht hat, aber nie wirklich frei war. Denkt ihr, dass der Satz zutrifft und denkt ihr, man kann diesen Zustand erreichen?
Ich bin schon sehr gespannt auf die Antworten :)
8 Antworten
Wenn du den Satz von Janis Joplin 'Freedom's just another word for nothing left to lose'? vom Sinn her und auch spirituell betrachtest, steckt in 'nothing left to lose' eine negative Aussage, die mit Bedauern ausdrückt, dass man am Ende ist.
Das trifft auf ihr Leben zu, wie du sagst, gerade, wo Janis Joplin ja immer nach Freiheit gesucht hat, sie aber nie wirklich fand.
In ihrer negativ geprägten Aussage erkenne ich das fatale Programm, das es verhindert hat: sie hat es aus der falschen Perspektive gesehen.
Wenn du diesen Satz aber auf positive Weise ausdrückst, erhältst du eine erfolgversprechende Philosophie für dich: (ich versuche es mal :-)!)
'Freiheit bedeutet, alles gewinnen zu können!'
Darin versteckt sich nicht mehr der mit Bedauern rückwärtsgewandte Blick , sondern der Blick ist nach vorn gerichtet (genau, wie Leonarda es so mitreißend beschreibt!).
Die Perspektive hat sich geändert, alles kann nur noch besser werden.
Diese Methode wende ich seit langem an. Es ist das Wunschprinzip, zu dem auch Dankbarkeit für das, was man hat, gehört. Dabei geht es darum, sich etwas zuzutrauen, anstatt zu sagen: 'Ach, das schaffe ich ja doch nicht' oder 'in der Lotterie gewinnen immer nur andere'.
Der Leitsatz heißt: 'Wohin du blickst, da zieht es dich hin' - und DU ALLEIN hast es in der Hand, zu bestimmen, wohin die Reise geht.
Es ist eine Art Naturgesetz, dass dem positiv Gesinnten Hilfe von außen zuteil wird: Positives zieht Positives an. (Umgekehrt gilt das Gesetz natürlich auch, deswegen hütet man sich besser davor, negativ zu denken!)
Ich habe mal von jemandem gehört, der sich schon öfter am eigenen Schopf aus der Misere gezogen hat. Mit Mut geht es, und wenn man ganz laut mit Janis Joplin mitsingt, hat man auch noch Spaß dabei!
Vielleicht hilft dir das ja weiter.
Herzlichen Dank für diese Auszeichnung!
Hier noch - als Bonus :-) - das gleiche aus medizinischer Sicht:
Das Lied ist toll, und Janis Joplin sowieso. Aber diese Aussage ist zwar wert darüber nachzudenken (was macht mich unfrei, was bindet mich eigentlich nur?), trifft aber so generell nicht zu. Es gibt auch Dinge, die mich gleichzeitig frei und unfrei machen. Es gibt keine absolute Freiheit.
Beispiel: Meine Familie macht mich frei. Sie unterstützt mich, sie gibt mir Sicherheit. Gleichzeitig führt eine Familie natürlich auch dazu, dass man bestimmte Dinge nicht tun kann. "Nothing left to loose" würde bedeuten, dass ich nichts mehr habe, woran mein Herz hängt. Aber wäre das nicht die allergrößte Unfreiheit?
deine gedanken sind so ähnlich wie meine! danke für die antwort :) und ja,janis joplin ist auf einem anderen niveau unterwegs
"dies ist ein lied von janis joplin"
Sorry, aber NEIN, ist es nicht. Janis Joplin - damals Freundin vom Komponisten... - hat es zwar bekannt gemacht, ihre Cover-Version zählt für mich zu den besten überhaupt - eben so überzeugend gesungen, dass man fast meinen muss, das Lied stamme von ihr...
-> https://de.wikipedia.org/wiki/Me_and_Bobby_McGee
Dort ist auch nachzulesen, in welchem Kontext der Freiheitsbegriff zu verstehen ist.
dankeschön,ich weiß das es ein cover ist,habe mi ch nur schlampig ausgedrückt
Ich denke nicht dass es ein Ziel ist, sondern eher, dass man sich und alles aufgegeben hat, aufgeben musste und das positiv besetzte Wort „Freiheit“, plötzlich zu einem gar nicht mehr so positiven „ich habe nichts mehr zu verlieren“ geworden ist.
hörst du janis joplin? weil für mich ändert ihre persönlichkeit und die anderen gedanken von ihr so einiges an meiner meinung... aber danke für die antwort
Freedoms just another word for nothing left to lose
Eines meiner Lieblingszitate und so wahr! Ja, ich finde diese Definition wirklich exzellent.
- Denn sie umfasst jene Facetten von Freiheit, um die es im "normalen" Leben wirklich geht, nämlich inwiefern die eigenen Entscheidungen nicht durch unsere Liebsten, unser Eigentum, unsere Verantwortung, durch Rechte und Pflichte begrenzt sind.
- Wenn man anfängt über Freiheit zu reden, so ist meistens erst mal von Eingesperrtsein die Rede, z.B. Gefängnis oder Entführung, von Reiseverboten wie in dem Unrechtsstaat DDR, oder es geht um Auflehnung gegen Gesetze, z.B. bezüglich Drogen oder Waffenbesitz, es geht um grundsätzliche Dinge wie Meinungs- oder Religionsfreiheit. All das sind natürlich wichtige Punkte, wenn sie einen gerade betreffen. Aber realistisch gesehen betrifft die meisten Menschen in einem demokratischen Staat all das nur recht wenig. Es wird geradezu vorausgesetzt und ist für eine Alltagssituation in Deutschland gar nicht maßgeblich.
- Aber kann man einfach Auswandern? Nur weil man es rechtlich darf? Was wird aus der kranken alten Mutter, was aus der Schulbildung der Kinder, was muss man alles aufgeben?
- Wirklich frei ist man nur, wenn man nichts mehr zu verlieren hat. Ich finde, das trifft es wirklich gut und es wirft auch ein realistischeres Bild auf die Bedeutung von Freiheit, die so oft maßlos übertrieben wird: Freiheit ist wichtig, wenn Unfreiheit einen gerade stark einschränkt; aber für die meisten von uns ist Freiheit in diesem radikalen Sinne doch gar nicht wünschenswert.
- Natürlich gibt es Abhängigkeiten. Natürlich sind wir verantwortlich für unsere Kinder, eventuell auch für alte Eltern. Für Rechte und Pflichten. Für unseren Angestellten, wenn wir welche haben. Totale Freiheit gibt es nicht, weil wir eben nicht alleine sind, sondern soziale Beziehungen haben.
okay, die meinung ist sehr interessant. Aber widerspricht sich das zitat dann nicht? wenn man doch immer was zu verlieren hat?
Ja, so ist es sicher auch gemeint. Nur ganz ohne Bindung, also wenn man schon alles verloren hat, wäre man wirklich frei.
Es soll wohl auch bedeuten, dass es echte Freiheit eben nicht gibt. Wir sind nicht losgelöst von allem anderen. Wir haben Bindungen und Verantwortung.
aber janis joplin hat auch ein zitat indem sie meint das es einem mit viel arbeit und kampfgeist auch gelingt....
Freedom's just another word for nothin' left to lose
Nothin', and that's all that Bobby left me
Das ist die Zeile danach...
Totale Freiheit kann es nicht geben, weil wir immer Liebste haben, denen wir uns verbunden fühlen, weil wir immer Verantwortung tragen.
Was Janis Joplin nun später dazu gesagt hat... mein Gott, das ist mir ehrlich gesagt egal. Das Zitat ist ja auch losgelöst von Janis Joplin zeitlos und grandios und eine echte Einsicht in die Welt. Wenn sie das später selbst relativiert hat, war das dämlich und vielleicht etwas zu sehr auf das Publikum abgestimmt. Sie war halt nicht völlig frei... ;-)
vielleicht stimmt das. aber ich frage mich grad hauptsächlich ob sie diese freiheit hatte. da hab ich wohl stuss geredet,woher sollt ihr wissen worüber ich auch nch nachdenke. ich hab an euch vorbei geredet. das tut mir leid :)
Der Satz ist genau die zentrale Erkenntnis, der ich vollumfänglich zustimme. Genau das ist doch die enorme Einsicht, die hinter diesem Zitat steckt. Solange man noch Liebste hat, solange das Herz noch an etwas hängt, wird man nie ganz frei sein, weil man eben Bindungen und Verantwortung hat.
Den zweiten Satz sehe ich so gar nicht: "Nothing left to lose" wäre schrecklich und ist absolut nicht wünschenswert. Da stimme ich zu. Aber mit "unfrei" hat das nichts zu tun. Es wäre wirklich frei! In jeder Hinsicht. Es wäre eben nur furchtbar.
Daraus sollte man schließen, dass die totale Freiheit und totale Bindungslosigkeit NICHT wünschenswert ist. Aber man sollte nicht einen schlimmen Zustand einfach "Unfreiheit" nennen, nur weil die Erkenntnis, dass totale Freiheit schlimm ist, einem nicht passt.
Im Gegenteil sollte man erkennen, dass Bindungen und Verantwortung vielleicht gar nicht so schlimm sind und totale Freiheit nicht das ist, was wir anstreben müssen. Wir müssen nur frei genug sein.