Frage zu Symbolen bzw. Technologie in der Modebranche?
Heute ist mir etwas aufgefallen was mich neugierig gemacht hat und da es eine relativ spezielle Frage ist und mir niemand weiterhelfen konnte muss ich unbedingt eine Antwort darauf haben, deswegen habe ich mir direkt einen Gutefrage-Account erstellt. Ich habe mir eine neue Hose von Levi's gekauft und mir ist aufgefallen das ein RFID-Symbol auf einem Etikett an der Hose ist also (Radio-Frequency Identification)? Ich habe mir gedacht das ist bestimmt ein Diebstahlschutz, habe ihn gesucht um ihn zu entfernen, war keiner da. Ich rufe beim Kundenservice an und frage nach. Die Antwort ist keine Ahnung, wofür der steht. Jetzt wo ich wieder am PC bin gucke ich kurz am Computer und natürlich findet man im Internet öfter auch mal allerhand Unsinn. Ich bin aber auf diesen link gestoßen:
https://www.donaukurier.de/archiv/spion-in-der-winterjacke-4703739
Für die Leute die Englisch sprechen:
https://d3.harvard.edu/platform-digit/submission/levis-intel-rfid-pilot-at-levis/
Abbildung des Symbols:
https://www.istockphoto.com/de/vektor/vector-rfid-mit-radiowellen-line-icon-gm1133970015-301153019
Für die Leute, die diese Links nicht öffnen wollen: Es geht darum, dass RFIDs (Chips) in Kleidung verarbeitet werden. Damit lassen sich einige Datenschutzrechtlich bedenkliche Informationen sammeln. Ich meine es ist natürlich ihr gutes Recht das zu machen, aber hätte es mich nicht interessiert würde ich es nicht erfahren.
Verwenden die ernsthaft RFIDs um Kundenprofile zu erstellen? Ich meine was zum... Weiß das jemand? Ich achte eigentlich nie auf so etwas. Muss man jetzt beim Hose einkaufen "aufpassen", das meine ich nicht ironisch? Bitte keine ironischen Antworten wie Big Brother hört dich/uns alle ab.
Bitte eine Antwort von Leuten die sich auskennen, also Erfahrung haben, ich würde es gerne wissen und mich darauf verlassen können.
2 Antworten
Auf dem Chip wird wohl dir Artikelnummer, Farbe, Größe etc. stehen. Bei decatlon z.B. wirst du die gekaufte Ware un einen Kiste, der Code wird ausgelesen, und du bezahlst. Spart Personal und geht flott. Da habe ich keine Bedenken.
Ein RFID-Chip, wie er typischerweise für Warenidentifikationssysteme verwendet wird, kann keine Daten speichern, der hat nur seine Seriennummer und keinen Platz um irgendwelche Informationen zu speichern.
Da wird auch nicht drauf gespeichert was für eine Farbe oder Größe die gekaufte Hose hat - und genau deswegen kann der Verkäufer im nächsten Geschäft derartige Informationen auch nicht auslesen. Derartige Daten werden nicht im Chip gespeichert, sondern im Warenwirtschaftssystem der anderen Firma - und die wird diese Daten garantiert nicht an die Konkurrenz weitergeben.
Zum Erstellen von Bewegungsprofilen ist ein RFID-Chip nicht gut geeignet, da er nicht von alleine sendet, man müßte überall in kurzen Abständen Reader installieren die den Chip abfragen, das ist im Laden rein theoretisch noch machbar, ausserhalb der Geschäfte undenkbar.
Noch weniger kann man diese Daten einem bestimmten Kunden zuordnen - vor allem wenn der bar bezahlt hat und nicht freiwillig zahlreiche Daten mit registrierter Kundenkarte oder EC-Karte übermittelt.
Zudem gehen die eingenähten Chips normalerweise bei der Wäsche in der Waschmaschine kaputt, man kann das Etikett mit dem Chip und der RFID-Kennzeichnung aber auch ganz einfach abschneiden wenn man sicher sein will.
Ich hab schon diverse Chips, auch aus Kleidung, entfernt und mit verschiedenen Readern versucht auszulesen - aber bislang hat die Deaktivierung beim Kauf anscheinend immer funktioniert.