Frage an Linke, wie weit sollten staatliche Eingriffe in den Markt gehen?
Mir ist schon klar, es gibt nicht "Die Linken", weil jeder das sicherlich ein wenig anders sieht. Daher die Frage, wie sollte der Markt eurer Meinung nach aussehen? Nur Eingriffe in bestimmten Bereichen, in mehr oder wollt ihr den "richtigen" Sozialismus?
Danke für eure konstruktiven Antworten. Bin selber zwar nicht links, aber wollte mal die Ansicht aus eurer Sicht verstehen:)
5 Antworten
Da ich einen richtigen Realsozialismus nicht für Zielführend halte und außerdem glaube, dass die Gesellschaft dafür nicht funktioniert, wäre ich eher dafür, dass wir bestimmte Sektoren vergesellschaften, nicht genutzten oder überschüssigen Wohnraum enteignen und Vermögen sowie Einkommen begrenzen.
Damit wir eine „quasi-Angleichung“ haben - aber ohne in einer vollkommen klassenlosen Gesellschaft zu leben, in der auch das Kapital aufgelöst wird.
Vergesellschaftet werden sollten aus meiner Sicht beispielsweise das Gesundheits- und Bildungssystem.
Darüber hinaus könnte man beispielsweise die Mehrwertsteuer auf Lebensmittel streichen um so für alle Preissenkungen zu ermöglichen. Außerdem sollte der Mindestlohn angehoben werden. Es sollte keine Milliardenvermögen geben und systemrelevante aber unterbezahlte Jobs sollten höhere Gehälter bekommen. So, dass kein Job mehr an der Armutsgrenze vorbeischrammt. Gleichzeitig bräuchten wir die Vermögenssteuer und höhere Erbschaftssteuern vor allem für die Oberschicht.
Aus meiner Sicht sind ja eigentlich schon 20.000€ im Monat viel zu viel Geld. Streng genommen sollte man in einem Jahr nicht mehr als 150.000€ brauchen um gut leben zu können. Und das ist streng genommen schon sehr liberal.
Auf große Konzerne bräuchte es eine höhere Übergewinnsteuer und Gewebesteuer für sehr reiche Konzerne.
Das ist was mir jetzt spontan erstmal einfällt.
Sehr gerne.
Die 7 Cent wären zusätzlicher Gewinn (als einfaches Beispiel)
Ja mit Sicherheit. Doch am Ende kann auch das sicher irgendwie „reguliert“ werden und außerdem lässt sich Gewinnmaximierung im Kapitalismus ohnehin nicht verhindern. Dafür aber stark eingrenzen - und das sollte das Ziel sein. Gefährlich ist es auch (streng genommen), dass bei der Auflösung der MwSt auch natürlich reiche Leute betroffen sind, die dadurch finanziell auch entlastet werden. Doch das Kopfzerbrechen führt am Ende auch zu nichts, weil das 1. kein Wähler hören will und 2. weil man sich darüber dann wieder ewig streiten kann. Wer darf nun ohne MwSt einkaufen und wer nicht? Ab welchen Einkommen machen wir das? Wo gibt es Sonderregelungen usw.
Nicht quatschen, einfach machen. Die Reichen kann man auch anderswo besteuern wo der „einfache Bürger“ sowieso nicht von betroffen ist.
Bzg. Reichensteuer. Ja, in manchen Ländern wurde das mal versucht. In Frankreich bspw. sollte es mal eine höhere Steuer geben. Jedoch hat man dabei erkannt, dass viele Großkonzerne insAusland abwandern können. Man stelle sich vor, es würden dann noch mehr Wohhabende auswandern (manche leben ja jetzt schon lieber in der Schweiz), würden am Ende sogar eher Steuereinnahmen verloren gehen.
Also klar, man könnte eine solche Steuer einfaühren oder den Spitzensteuersatz erhöhen, nur man man aufpassen es nicht zu weit zu treiben.
Die Hauptlast trägt meiner Meinung nach die Mittelschicht, die teils hohe Abgaben tragen, aber grundlegend mit ihrer Arbeit ihren Teil zur Wirtschaft beitragen, sowie auch die Rentner, die teils kaum davon Leben können, tortz 45 Jahren Arbeit. Diese müssten definitiv entlastet werden, bzw. Rentenzuschläge für beürftige Rentner gezahlt werd. Sicherlich auch Geringverdiener, allerdings setzt man da den Fokus auch teils falsch: Wenn 50 % der Ausländer im Bürgergeld sind, so belastet das ebenfals den Sozialstaat und ist Geld, dass anderswo, für die wirklich bedürftigen fehlt.
Also wichtig wäre definitiv,dass der Staat dort unterstützt, wo es notwendig ist ist. Z. B. wäre ichauch für einen Mietendeckel, weil Wohnen schon etwas grundlegend bezahlbaes sein soll.
Jedoch hat man dabei erkannt, dass viele Großkonzerne insAusland abwandern können. Man stelle sich vor, es würden dann noch mehr Wohhabende auswandern (manche leben ja jetzt schon lieber in der Schweiz), würden am Ende sogar eher Steuereinnahmen verloren gehen.
Richtig.
Die Hauptlast trägt meiner Meinung nach die Mittelschicht, die teils hohe Abgaben tragen, aber grundlegend mit ihrer Arbeit ihren Teil zur Wirtschaft beitragen, sowie auch die Rentner, die teils kaum davon Leben können, tortz 45 Jahren Arbeit. Diese müssten definitiv entlastet werden, bzw. Rentenzuschläge für beürftige Rentner gezahlt werd.
Stimme ich voll und ganz zu. Gleichzeitig muss man aber auch auf die junge Generation schauen. Die Rentenpakete, die beispielsweise von der SPD verabschiedet wurden, hatten zur Folge, dass die Jugend ihnen den Rücken gekehrt hat. Man muss die Rentner unterstützen, aber nicht ohne dabei die Jugend zu berücksichtigen, die das später dann alles ausbaden und draufzahlen muss.
Wenn 50 % der Ausländer im Bürgergeld sind, so belastet das ebenfals den Sozialstaat und ist Geld, dass anderswo, für die wirklich bedürftigen fehlt.
Erstmal bezweifle ich die 50%. Zum anderen ist das zu kurz gedacht. Sollten wir nicht erstmal die Frage stellen: „Warum sind diese überhaupt aufs Bürgergeld angewiesen?“. Und dann ergeben sich ganz schön problematische Muster, die nicht den Ausländern zuzuschreiben sind. Migranten, die neu nach Deutschland kommen, werden unmittelbar in ein bürokratisches Labyrinth geschmissen, müssen gleichzeitig verzweifelt eine neue Sprache lernen, werden in Massenunterkünfte gesteckt u d erhalten obendrauf keine Arbeitserlaubnis. Das Problem sind nicht die Zahlen der Arbeitslosigkeit, sondern die Hürden, die diesen Leuten in den Weg gestellt werden und die Last, die ihnen auferlegt wird, obwohl sie teilweise ohne irgendwas geflüchtet sind.
Das Problem ist auch nicht, dass Geld für irgendwas fehlt. Das Geld ist ja da, nur ungleich verteilt. Und es ist ein fataler Fehler, wenn man bei der Suche nach Kürzungen nach unten schaut. Wir müssen viel mehr nach oben schauen, denn diese Leute sind es, die am wenigsten unter Druck stehen.
Also wichtig wäre definitiv,dass der Staat dort unterstützt, wo es notwendig ist ist. Z. B. wäre ichauch für einen Mietendeckel, weil Wohnen schon etwas grundlegend bezahlbaes sein soll.
Stimme ich ebenfalls zu
Erstmal bezweifle ich die 50%. Zum anderen ist das zu kurz gedacht. Sollten wir nicht erstmal die Frage stellen: „Warum sind diese überhaupt aufs Bürgergeld angewiesen?“. Und dann ergeben sich ganz schön problematische Muster, die nicht den Ausländern zuzuschreiben sind. Migranten, die neu nach Deutschland kommen werden unmittelbar in ein bürokratisches Labyrinth geschmissen, müssen gleichzeitig verzweifelt eine neue Sprache lernen, werden in Massenunterkünfte gesteckt u d erhalten obendrauf keine Arbeitserlaubnis. Das Problem sind nicht die Zahlen der Arbeitslosigkeit, sondern die Hürden, die diesen Leuten in den Weg gestellt werden und die Last, die ihnen auferlegt wird, obwohl sie teilweise ohne irgendwas geflüchtet sind.
Hier glaube ich halt, dass die Integration grundlegend falsch funktioniert. Ja, es gibt natürlich Menschen, die Asylberechtigt sind, denen man helfen muss, wenn vlt auch nur auf Zeit, solange der Krieg dort anhält. Nur unterscheide ich zwischen diesen und Wirtschaftsmigranten. Unsere Kapazitäten sind begrenzt. Auch die des Sozialstaats. Es macht Sinn, weil wir ohne Zweifel Fachkräfte brauchen, diese gezielt auch anzuwerben, sodass diese Personen eben nicht aufs Bürgergeld angewiesen sind. Wenn aber jemand kein Bleiberecht hat, sich nicht inegriert, oder einfach nur aufs Geld aus ist, der sollte hier nicht sein.
Es geht ja auch um die Außendarstellung, wie das eben für Rentner oder eben die Mittelschicht aussieht. Der Renter wird sich halt denken: "ich muss zur Tafel gehen, obwohl ich hier DE mitaufgebaut habe, aber die kriegen Bürgergeld". Natürlich kommt das Geld aus dem Umlagesystem und hat nix mit Ausgaben mit Migration zu tun. Dennoch kann man sowas den eigenen Bürger auch schlecht verkaufen. Darum geht's. Da bin ich zugegebenermaßen auch eher rechts eingestellt. Dass man erstmal schaut, wie kann man es für die Leute hier eventuell bezahlbar machen (gerade das Wohnen, die Rente usw.) wäre ich sicherlich dafür. Ich denke, dass gerade deswegen linke Parteien teils gerade von den Arbeitern, was ja deren Zielgruppe ist, nicht mehr so gewählt werden. Wirtschaftlich gesehen sind diese schon auch manchmal teils links eingestellt würden zumindest Punkten der SPD, aber auch teils der Linken zustimmen. Nur was Migrationspolitik bspw. angeht, eher konservativ/rechts. Trifft natürlich nicht auf alle zu.
Wo der Staat finde ich schon eingreifen sollte, sind z. B.
-Mietendeckel wie gesagt
-staatliche Förderung in bestimmten Bereichen,
-Preisgrenzen für Lebensmittel, wenn Inflation überhand nimmt.
-Sowie auch mal eine Diskussion bei Preisen an bspw. Flughäfen, die da ihr Monopol ausnutzen und mal da teils finde ich schon abentueerliche Preise selbst für eine Flasche Wasser bezahlt, nur weil man ja "keine andere Wahl" hat hinter den Sicherheitskontrollen.
Verstaatlichung der Bahn oder bspw. von Krankenhäusern (sofern möglich) habe ich noch vergessen zu schreiben.
Nur unterscheide ich zwischen diesen und Wirtschaftsmigranten.
Und woran machst Du „Wirtschaftsmigranten“ fest? Das ist auch so ein inflationärer Begriff, der oft benutzt wird, bei dem aber auch keiner so richtig weiß woran man das erkennt. Woher wissen wir denn als normale Bürger, wer von den Migranten aus wirtschaftlichen Gründen hier ist? Willst Du da stichprobenartig vorgehen und nach der Nadel im Heuhaufen suchen?
Mir fällt da ein interessantes Statement ein von Gregor Gysi, der meinte: „Wenn wir uns nicht verantwortlich fühlen für die dritte Welt, kommt sie zu uns… wollen sie die alle erschießen?“. So hast Du das natürlich nicht formuliert, aber der Kern der Aussage stimmt. Wirtschaftsflüchtlinge wird es immer geben, wenn wir nicht dafür sorgen, dass Fluchtursachen bekämpft werden und beispielsweise der Klimawandel bekämpft wird. Europa ist ein attraktiver Kontinent, gerade weil die Perspektiven hier so gut sind. Gerade weil wir hier starke Staaten mit besserer Qualität und Zukunft haben. Es ist nur logisch, dass Menschen hier her kommen, die in ihren Ländern jeden Cent umdrehen müssen oder gar vor Katastrophen wie Inflation oder Unbewohnbarkeit durch den Klimawandel „flüchten“. Ich behaupte mal, dass der Anteil von Migranten aus finanziell „okay“ gestellten Ländern deutlich geringer ist als der von Migranten, die tatsächlich aus sehr armen Verhältnissen kommen.
Wenn aber jemand kein Bleiberecht hat, sich nicht inegriert, oder einfach nur aufs Geld aus ist, der sollte hier nicht sein.
Integration läuft immer Beidseitig ab und Deutschland zeigt immer wieder, dass wir keine offene Willkommensgesellschaft sind. Nicht nur gesellschaftlich, sondern auch was die politische Arbeit betrifft. Wie ich schon sagte funktioniert die Integration nicht, wenn Migranten nicht arbeiten dürfen, in Massenunterkünften zusammengepfercht werden und mit einem bürokratischen Chaos überladen werden. Wie soll da Integration funktionieren? Wir sollten zuerst zusehen, dass die Integration strukturell funktioniert. Erst dann können wir darauf schauen, wer sich tatsächlich aus eigener Kraft integriert und wer nicht. Solange wir Grüppchenbildungen fördern, ganze homogene Viertel entstehen lassen und Migranten und Geflüchtete in Heime verlagern, in denen sie keinen Kontakt zur tatsächlichen Außenwelt haben, wird es auch von Seiten der Migranten keine erfolgreiche Integration geben.
Das soll nicht heißen, dass ausnahmslos jeder Migrant auch vorbildlich ist und sich integrieren will. Es soll aber heissen, dass wir erst die richtigen Startchancen sicherstellen sollten ehe wir pauschalisieren.
Der Renter wird sich halt denken: "ich muss zur Tafel gehen, obwohl ich hier DE mitaufgebaut habe, aber die kriegen Bürgergeld".
Das ist vollkommen nachvollziehbar. Ich verstehe, dass man so denkt. Vor allem wenn man wenig Perspektive hat. Doch auch hier möchte ich Herrn Gysi zitieren:
„Wissen Sie, was die Illusion ist? Sie schauen zur Seite. Das ist der falsche Blick. Wenn Sie was verändern wollen, wenn sie mehr soziale Gerechtigkeit herstellen wollen, müssen wir endlich nach oben schauen. Wir müssen das Verhältnis zwischen Reichtum und Armut in unserer Gesellschaft und in anderen Gesellschaften verändern.“
Der Bundestag verteilt nicht das Geld plötzlich an die restlichen Armen nur weil beispielsweise weniger Flüchtlinge da sind. Bevor die hier waren, ging es den meisten Leuten auch nicht besser.
Wo der Staat finde ich schon eingreifen sollte, sind z. B.
-Mietendeckel wie gesagt
-staatliche Förderung in bestimmten Bereichen,
-Preisgrenzen für Lebensmittel, wenn Inflation überhand nimmt.
-Sowie auch mal eine Diskussion bei Preisen an bspw. Flughäfen, die da ihr Monopol ausnutzen und mal da teils finde ich schon abentueerliche Preise selbst für eine Flasche Wasser bezahlt, nur weil man ja "keine andere Wahl" hat hinter den Sicherheitskontrollen.
Das würde ich so absegnen. Aber auch bei Fluggesellschaften muss man schauen woran es liegt. Antwort folgt, weil kein Platz mehr:
Es gibt natürlich Fluggesellschaften die es sich einfach „leisten“ können und so ihren Gewinn maximieren. Es gibt aber eben auch Fluggesellschaften, die das zwar auch machen, aber auf dem Rücken der Angestellten. Es gibt genug Billigfluganbieter, die ihre Stewards ausbeuten, welche dann verzweifelt versuchen teure Lebensmittel während des Flugs zu verkaufen um irgendwie noch an „Trinkgeld“ zu kommen bzw die Geschäftsführung zufriedenzustellen, die selbst teilweise harte Bedingungen setzt damit die Angestellten überhaupt ausreichend Lohn erhalten.
Sehe ich auch so. Wobei die Bahn ja „de facto“ verstaatlicht ist.
Es stimmt aber tatsächlich, dass unsere Ressourcen begrenzt sind. Der Staat selbst hat über die Vergangenheit versagt in der Integrations- und Flüchtlingspolitik.
Über Ressourcen können wir aber vor allem dann sprechen, wenn eben die von mir beschriebenen Probleme besser gelöst werden. Denn mit besseren Bedingungen in anderen Ländern, sinkt auch die Bereitschaft zur Migration. Wenn es den Menschen in ihren Heimatländern wirtschaftlich und gesellschaftlich besser geht, dann werden Push-Faktoren definitiv nachhaltig sinken. Nur sieht es aktuell genau andersrum aus.
Mit Flughafen hatte ich eigentlich eher die Shops dort gemeint, sobald man die Sicherheitskontrollen passiert hat. Dass diese eben ihr Monopol ausnutzen, weil man ja nicht mehr zurück vor die Kontrollen kann. Und somit quasi keine Alternative hat, wenn man bspw. mal Durst hat und sich nur mal ein Wasser holen will. Hatte das falsch ausgedrückt sry.
Zum Thema Migration nochmal: Mir tun definitv die Menschen Leid. Leute, denen es wegen Armut schlecht geht oder sonstigen Gründen. Natürlich sollten wir zu schätzen wissen, wie gut es uns im Vergleich zu vielen anderen Ländern geht. Daher ist es natürlich schlimm, wenn Menschen im Krieg, Armut, usw. leben und nicht die Möglichkeiten haben. Daher verstehe ich natürlich deine Sichtweise. Auch viele Leute, die sich "rechts" verorten, sind nicht herzlos, soner betonen das schon.
Allerdings kommt jetzt ein ABER, und da steckt halt auch Wahrheit drin, die auch manche nicht so gerne hören: Erstens kann man natürlich bis zu einem gewissen Grad Fluchtursachen bekämpfen. Allerdings muss man auch irgendwann sagen, dass es irgendwann auch nicht mehr unsere "Aufgabe" sein kann, für den Wohlstand anderer Lande in diesem Maße verantwortlich zu sein. Die Verantwortung liegt hier bei den jeweiligen Staaten bzw. Regierung selbst. Es ist nicht unsere Schuld, wenn dort bspw. man es dort nicht schafft, eine vernünftige Demokratie aufzubauen. Deutschland und Europa haben sich diesen Wohlstand erarbeitet. Deutschland hat schon versucht, durch Unterstüzung dieser Länder eine einermaßen demokratische Regierung aufzubauen. Selbst das hat nicht funktioniert. Also in Afghanistan z. B.
Natürlich spricht nichts gegen Hilfe, aber jetzt kommen wir wieder zum Thema Kapazität und warum die moralischen Gründe auch irgendwann nicht mehr so greifen: Auch wenn du moralisch gesehen sicherlich Recht hast, so müssten wir, wenn darum geht, dass Migranten von unserem Wohlstand profitieren, teils wirklich ganze Länder aufnehmen. Denn es gibt auch andere Länder, in denen es den Leuten wirtschaftlich schlecht geht. Auch in Ländern, aus denen DE so gut wie niemand aufgenommen hat. Dann müssten wir auch diese zu uns holen. Und genau deswegen zieht die "Moralkeule" auch irgendwann nicht mehr. Wir können daher nicht jeden aufnehmen und auf unsere "Kosten", von unserem Wohlstand mitpartzipieren lassen. Und da muss man irgendwann, und ich weiß das klingt jetzt hart, auch irgendwann "wegschauen", weil es halt nicht anders geht. Bitte jetzt nicht falsch verstehen, aber das ist das, was eigentlich viele denken und insgeheim wissen, aber natürlich keiner laut aussprechen möchte. Dass wir eben nicht jeden aufnehmen können, und nicht jeden helfen können und sollten. Wie gesagt, Europa hat es sich erarbeitet, eine Deomokratie zu haben, und zu schauen, dass es vielen Menschen dort gut geht. Auch andere Länder in anderen Kontinenten könnten dies oftmals, wenn sie wollen.
Ich schreibe gleich noch was zum Thema Integration.
Es braucht schon eine klare Grenze, wie viele man aufnimmt. Daher ist die Unterscheidung Asyl und Wirtschaftsmigranten schon richtig. Vor Krieg zu fliehen, ist eben nochmal etwas anderes, als "nur" wegen schlechter Wirtschaft zu flüchten. Ja es stimmt, dass Eurpa und besonders Deutschland eine gewisse Anziehungskraft für Wirtschaftsmigranten hat.
Das liegt aber eben auch an uns selbst, weil man eben hier auch relativ viele Leistungen bekommt, und es kaum Abschreckung gibt. Es gibt Länder wie Dänemark, die von vorneherein das deutliche Signal geben, dass man eben nicht jeden aufnehmen kann. Natürlich reizt die Regierung es bis aufs Äußerste aus und ich bin mir ziemlich sicher, dass du das nicht gut findest. Aber man sieht, das Signal wirkt. In DE ensteht ja gerade deswegen diese Anziehungspol. Da könnten wir aber was gegen tun. In Dänemark hat man eben erkannt, dass man im Zweifel diese Politik betreiben muss, und bei der Bevölkerung findet es ja auch Akteptanz. Die dortige SPD hat die Rechtspopulisten dort relativ bedeutungslos gemacht, in dem sie gezeigt haben, dass sie soziale Politik für die Menschen dort betreiben, den Gerinverdiener dort helfen mit einem guten Sozialstaat, so die SPD hier, aber eben auch in der Migrationspolitik einen klaren Kurs haben, und zwar mit Fokus auf Einwanderer, die wirklich Fachkräfte dort sein sollen, ohne irgendwelche falschen Anreize zu setzen, wie es eben DE tut.
Für viele haben eben die eigenen Leute im Land "Vorrang", daher versucht man eben erstmal, diesen zu helfen. Es gibt hier z.B. Krankenpfleger, die schlecht verdienen. Und auf die schaue ich z. B.. Natürlich geht den Wirtschaftsmigranten noch schlechter, aber wie gesagt, wir können irgendwann nicht mehr für jeden die Verantwortung übernehmen, sondern müssen auf die Leute hier schauen und auch unser Steuergeld, dass ja auch nicht vom Baum wächst, eben Prioritäten setzen.
Ich hoffe, du hast es bis hierher gelesen, auch wenn es evtl. nicht leicht war:)
Ich weiß, dass das keine linken Positionen sind, aber ich hoffe, du konntest zumindest den Gedankengang ein wenig nachvollziehen, so wie ich deinen verstehen kann.
Mit Flughafen hatte ich eigentlich eher die Shops dort gemeint, sobald man die Sicherheitskontrollen passiert hat. Dass diese eben ihr Monopol ausnutzen, weil man ja nicht mehr zurück vor die Kontrollen kann. Und somit quasi keine Alternative hat, wenn man bspw. mal Durst hat und sich nur mal ein Wasser holen will
Ach so meinst Du das. Ja das würde ich unterschreiben. Zwar hieß es meines Wissens ja ursprünglich, dass die Produkte dort steuerfrei wären, aber das kannste ja keinem verkaufen.
Hatte das falsch ausgedrückt sry.
Alles gut, kein Ding. :)
Allerdings muss man auch irgendwann sagen, dass es irgendwann auch nicht mehr unsere "Aufgabe" sein kann, für den Wohlstand anderer Lande in diesem Maße verantwortlich zu sein.
Richtig.
Die Verantwortung liegt hier bei den jeweiligen Staaten bzw. Regierung selbst. Es ist nicht unsere Schuld, wenn dort bspw. man es dort nicht schafft, eine vernünftige Demokratie aufzubauen.
Das finde ich falsch. Die Menschen suchen sich das nicht freiwillig aus. Zwar bin ich selbst ein Kritiker der westlichen Expansion im Namen der Demokratie. Den Ländern jedoch vorzuwerfen, sie wären selbst Schuld an ihrer Lage, ist nun wirklich wahnsinnig primitiv. Viele dieser Länder leben seit Jahrhunderten in autoritären Systemen. Das geht nicht einfach so von selbst weg. Vor allem nicht dann, wenn die Gesellschaft über Jahre hinweg gleichgeschaltet wird. Wie soll sich da ein demokratisches Bewusstsein entwickeln? Wie sollen die Menschen eine Chance auf einen Wandel haben, wenn dort Mord und Totschlag herrscht? Das ist eine sehr ignorante Sicht auf die Gesellschaft.
Deutschland hat schon versucht, durch Unterstüzung dieser Länder eine einermaßen demokratische Regierung aufzubauen. Selbst das hat nicht funktioniert. Also in Afghanistan z. B.
Richtig - und das weil Deutschland mit einem Profitgedanken dort herangeht. Ebenso wie andere reiche Länder schaut auch Deutschland darauf, dass alles wieder zurückfließt. Somit bekämpft man die Probleme aber nicht, sondern friert sie entweder ein oder verschwendet Zeit für ein Ziel, das dadurch nicht erreicht wird. Wir dürfen nicht mit dem Gedanken herangehen, dass wir das zum eigenen Vorteil nutzen. Denn dann passiert genau das.
Wir können daher nicht jeden aufnehmen und auf unsere "Kosten", von unserem Wohlstand mitpartzipieren lassen.
Wie ich schon sagte: Wir haben in der Tat begrenzte Kapazitäten. Und deshalb bin ich auch kein Freund von dieser extremen internationalen Unabhängigkeit. Weltweite Krisen wie Migration oder Klimaschutz lassen sich nicht national lösen. Ein paar Länder können die Welt nicht retten. Es müssen alle zusammenarbeiten. Aber das funktioniert halt nicht. Würde Europa gleichmäßig zusammenarbeiten, würde man alle Länder die (zu) viel investieren, mehr entlasten und dafür sorgen, dass besonders ignorante Länder mehr zur Verantwortung gezogen werden. Das passiert nur leider nicht.
Es braucht schon eine klare Grenze, wie viele man aufnimmt.
Vollkommen richtig. Deshalb meine Kritik am Prinzip „Ländersache“. Würden wir besonders ignorante Länder zu mehr Beteiligung zwingen, könnten wir mit Sicherheit auch gleichmäßiger verteilen, wodurch weniger Belastung stattfindet. Die ganze Welt können wir nicht retten. Mehr als bis jetzt können wir aber schaffen. Allerdings eben nicht, wenn wir zulassen, dass einige Länder die Grenzen voll und ganz dicht machen und andere im Zustrom ertrinken.
Vor Krieg zu fliehen, ist eben nochmal etwas anderes, als "nur" wegen schlechter Wirtschaft zu flüchten.
Stimmt. Doch auch hier gilt, dass beides oft Hand in Hand geht. Und wie gesagt, ich bezweifle dass es mehr „Wirtschaftsflüchtlinge“ aus „okay-en“ Ländern gibt als Flüchtlinge, die tatsächlich aus wirtschaftlichen Krisengebieten kommen. Ich stimme dir aber zu, dass Menschen, die vor Armut und Terror fliehen, Vorrang haben.
Das liegt aber eben auch an uns selbst, weil man eben hier auch relativ viele Leistungen bekommt, und es kaum Abschreckung gibt.
Kann man kritisieren. Davon auszugehen, dass die Leute aber ausgerechnet deshalb kommen, ist Wahnsinn. Ich behaupte mal, dass es eine Lüge ist, dass die Leute herkommen weil sie wissen „hier kann ich fürs nichtstun bezahlt werden“. Abgesehen davon sind die meisten Empfänger von Sozialhilfe tatsächlich arbeitstätig, kommen aber durch den völlig maroden Niedriglohnsektor nicht um die Runden. Und hier ist die Sozialhilfe nicht die Krise, sondern dass die Sozialleistungen mit den Niedriglöhnen konkurrieren. Und das kann einfach nicht sein.
Glaube mir, für die meisten Flüchtlinge ist das Arbeitsamt „abschreckend“ genug.
Ich kenne mich mit der Politik in Dänemark nicht genug aus, um dazu etwas sagen zu können. Daher möchte ich entschuldigen, dass ich hier keine Diskussion dazu führen kann.
Für viele haben eben die eigenen Leute im Land "Vorrang", daher versucht man eben erstmal, diesen zu helfen. Es gibt hier z.B. Krankenpfleger, die schlecht verdienen.
Auch ein Problem, welches gelöst werden muss. Du siehst, dass es sehr viele Brennpunkte auf ein Mal gibt. Und streng genommen ist IMMER irgendwas wichtiger. Es ist eben alles so verdammt kompliziert und schwer zu meistern. Wir sind beide keine Politiker - wir können also keine konkreten Lösungen vorschlagen. Wir können uns aber hoffentlich darauf einigen, dass all diese Dinge wahnsinnig wichtig und ganz schön schwer zu meistern sind.
Ich hoffe, du hast es bis hierher gelesen, auch wenn es evtl. nicht leicht war:)
Klar hab ich gelesen. Ich muss aber sagen, dass es inhaltlich eigentlich ganz ok ist. Ich habe zu oft schon mit Menschen diskutiert, die sich zu wenig distanziert haben von extremen Positionen oder die gar nicht erst gesprächsbereit waren und direkt persönlich und beleidigend wurden. Eine politische Diskussion ist IMMER etwas zäh und unbefriedigend, aber das ist nun mal der Kern der Meinungsfreiheit. Es bedeutet Reibung. Doch ich habe das Gefühl, dass die Reibung in dieser Diskussion BISHER noch recht angenehm ist.
Klar hab ich gelesen. Ich muss aber sagen, dass es inhaltlich eigentlich ganz ok ist. Ich habe zu oft schon mit Menschen diskutiert, die sich zu wenig distanziert haben von extremen Positionen oder die gar nicht erst gesprächsbereit waren und direkt persönlich und beleidigend wurden. Eine politische Diskussion ist IMMER etwas zäh und unbefriedigend, aber das ist nun mal der Kern der Meinungsfreiheit. Es bedeutet Reibung. Doch ich habe das Gefühl, dass die Reibung in dieser Diskussion BISHER noch recht angenehm ist.
Ja, ich fand es auch eine recht angenehme Diskussion. Man muss ja nicht immer in allem einer Meinung sein, aber man kann sich ja sachlich damit auseinandersetzen und Dinge differenziert sehen.
Oftmals schiebt man ja auch direkt Leute in eine linke oder Rechte Ecke. Dabei ist nicht jeder Linke automatisch ein "richtiger" Kommunist oder extrem. Genauso gibt es auch genügend Rechte, die gegen den extremen Kapitalismus sind und wirtschaftlich linke Positionen vertreten. Nicht alle Rechten müssen wirtschaftsliberal sein, wie es die AfD ist.
Versuche, auch immer demjenigen Recht zu geben, wenn ich einer Meinung bin, egal von wem es kommt. Wenn z. B. Herr Ramelow ein politische Meinung äußert, und ich stimme zu, sage ich es auch. Selbst bei Herrn Höcke stimme ich zu, falls ich wirklich bei einem Sachthema einer Meinung sein sollte. Mir gehts immer um die Sache, nicht wer etwas sagt. Heißt ja auch nicht, dass man die Person selbst gut findet, nur weil man zustimmt:)
Ja, ich fand es auch eine recht angenehme Diskussion. Man muss ja nicht immer in allem einer Meinung sein, aber man kann sich ja sachlich damit auseinandersetzen und Dinge differenziert sehen.
Klingt ja immer so einfach, aber leider ist das am Ende des Tages immer wieder anders. Aber bisher scheint es ja zu sein, dass eine gegenseitige Diskussionsbereitschaft da ist. Diese fehlt aber leider oft. Zumindest im demokratischen Spektrum.
Oftmals schiebt man ja auch direkt Leute in eine linke oder Rechte Ecke. Dabei ist nicht jeder Linke automatisch ein Kommunist. Genauso gibt es auch genügend Rechte, die gegen den extremen Kapitalismus sind und wirtschaftlich linke Positionen vertreten. Nicht alle Rechten müssen wirtschaftsliberal sein, wie es die AfD ist.
Absolut. Ich würde wahrscheinlich auch anders denken, müsste ich mich nicht mit Bekannten herumschlagen, die im Gegensatz zu dir weniger Wissen haben, weniger konstruktiv sind und weniger differenziert. Zwar bin auch ich mal provokant und konfrontativ, allerdings ist es am Ende des Tages am anstrengendsten, wenn man Diskussionen über Kleinkram und Halbwissen führen muss. Aber das ist ok - es hilft mir dabei andere „Meinungen“ - seien sie noch so absurd - zumindest anzunehmen und herunterzuschlucken. Aber in deinem Fall sehe ich an der Schreibweise und den Argumenten, dass tatsächlich Interesse und eine gewisse allgemeinwissende Grundlage da ist. Kurz gesagt: Dass du dich mit den Themen auch beschäftigt hast und nicht bloß Klatschpresse-Artikel herunterplapperst.
Versuche, auch immer demjenigen Recht zu geben, wenn ich einer Meinung bin, egal von wem es kommt. Wenn z. B. Herr Ramelow ein politische Meinung äußert, und ich stimme zu, sage ich es auch. Selbst bei Herrn Höcke stimme ich zu, falls ich wirklich bei einem Sachthema einer Meinung sein sollte.
Ja, auch da kann man natürlich immer drüber streiten - ich wüsste zum Beispiel nicht, ob ich persönlich nachvollziehbare Positionen von Höcke mit meinem Kompass vereinbaren könnte, aber ich glaube zu verstehen, was du mit der Aussage meinst. Aber ich verweise gerne auf eine Person, die ich persönlich grausam finde, der ich aber ebenso wie du bei Höcke - auch mal zugestimmt habe. Und das ist Frau Wagenknecht mit ihrer Aussage zu den sogenannten „Lifestyle-Linken“. So wenig Sympathie wie ich für sie übrig habe: Ihrer Einschätzung stimme ich in einigen Punkten tatsächlich zu. Auch wenn ich weiß, dass hinter ihr eigentlich nichts weiter als stalinistischer Populismus steht.
Ich kenne sogar jemanden, der ist wirtschaftlich sehr links, also auch für viele staatliche Eingriffe in den Markt für mehr Gerechtigkeit und auch für Umweltschutz. Also vertritt hier Positionen von Linken, SPD und Grünen. Aber in der Einwanderungspolitik ist er sehr rechts und auch allgemein recht patriotisch eingestellt.
Ja das ist so der Grad, der sehr gut zu Wagenknecht passt. Die wirtschaftlich linke Ausrichtung aber gesellschaftlich rechtspopulistisch bis radikal. Ob man in diesem Fall das Wort „Nationalsozialismus“ wortwörtlich ohne Rassentheorie und Kriegslust sowie Holocaust etc. als Bezeichnung verwenden kann? Vermutlich sehr gewagt.
Naja die Nazis waren nicht wirklich sozialistisch. Den Namen haben sie sich gegeben, um bei den Arbeitern Wählerstimmern zu generieren und der damaligen KPD stimmen wegzunehmen. In Wahrheit gab es bei denen auch nie soetwas wie eine Steuer auf Vermögende oder irgendeine Form von "Umverteilung". Ja, es gab zwar seitens der NSDAP eingriffe in den Markt, aber hauptsächlich zu Kriegszwecken.
Das BSW von Wagenknecht würde ich vom Programm her auch nicht als kommunistisch einschätzen. Sie fordern aber schon eben Dinge wie Vermögenssteuer und und Umverteilung. Also wirklich mit Nazis hat es wenig zu tun. Eher so eine Mischung aus SPD und Linken (wirtschaftlich), CDU und AfD (gesellschaftspolitisch). Finde aber die Idee gut, und zwar deshalb, weil sie damit eine Lücke in der Parteienlandschaft erfüllen. Denn wie gesagt, ich kenne manche, auch die sog. Arbeiter, die eben wirtschaftlich links sind, gesellschaftspolitisch eher rechtskonservativ. Und für diese Menschen hat man jetzt eben eine Wahlmöglichkeit.
Davor standen sie ja im Zwiespalt: Entweder man wählt AfD oder CDU, hat aber kaum einen Sozialstaat (vereinfacht gesagt). Gerade die AfD tut in Wahrheit meiner Ansicht nach so gut wie gar nix für die Arbeiter. Abschaffung der Erbschaftssteuer z.B. wüsste ich nicht, wie das der Mittelschicht oder den Bedürftigen helfen soll Oder man wählt die SPD oder Linke, bekommt evtl. einen besseren Sozialstaat, aber womöglich ist man mit deren Einwanderungspolitik unzufrieden. Das klassische Links-/Rechtsshema ist relativ überholt finde ich, sondern es kommt manchmal auf das Sachthema darauf an.
Das BSW ist aber noch recht neu und man weiß nicht, was man wirklich bekommt. Ist halt vlt. noch ne Art Blackbox. Aber stand jetzt finde ich die Idee nicht schlecht. Aber aus linker Sicht kann ich verstehen, dass du Wagenknecht vlt. nicht gut findest. Aber ich glaube halt, weil sie eben wegen ihrer konservativen Haltung in der Gesellschaftspolitik sich nicht mehr richtig aufgehoben gefühlt hat bei der Linkspartei. Genauso wie auch andere ja zum BSW gewechselt sind, wie z. B. Fabio De Masi, den ich für recht kompetent halte.
Naja die Nazis waren nicht wirklich sozialistisch. Den Namen haben sie sich gegeben, um bei den Arbeitern Wählerstimmern zu generieren und der damaligen KPD stimmen wegzunehmen. In Wahrheit gab es bei denen auch nie soetwas wie eine Steuer auf Vermögende oder irgendeine Form von "Umverteilung". Ja, es gab zwar seitens der NSDAP eingriffe in den Markt, aber hauptsächlich zu Kriegszwecken.
Ich glaube wir haben aneinander vorbeigeredet. Dass die Nazis keine Sozialisten waren, ist mir klar. Mir ging es um die wortwörtliche Bedeutung eines nationalen Sozialismus. Es war mehr oder weniger eine Art „Wortwitz“
Achso haha:)
Ja, so gesehen könnte man es vielleicht nennen. Also sozial, aber eher auf das eigene Volk beschränkt, also national. Ja stimmt.
Jetzt fehlt nur noch eine Grünenpartei, die aber auch national ist:). Die "Nationalökos".
Beim BSW geht es mir ja vorrangig eher darum, dass diese Partei grundlegend im Kern populistisch ist und von einer Frau angeführt wird, die die Partei klar autoritär aufgebaut und strukturiert hat. Diese Frau ist eine ehemalige Stalinistin - wobei ich ja nicht den Eindruck habe als wäre das „ehemalig“.
Die Partei wird von einer Frau geführt, die die DDR-Geschichte verdreht, aus Überzeugung noch in den letzten „Stunden“ des Bestehens der SED beigetreten ist und in ihrer eigenen Partei die Zügel in der Hand hält.
Gleichzeitig herrscht um sie ein Personenkult, der fast schon religiös/faschistisch wirkt. Inhaltlich hat die Partei zwar eine Art Ausrichtung, jedoch bezeichne ich sie als reinen Opportunismus. Populistisch, radikal, autoritär und teilweise wahnsinnig unsachlich und respektlos. Angeführt von einer Frau, die ohne Erfahrungen Führungsansprüche stellt, die Ukraine wahrscheinlich den Russen überlassen würde und den Bundestag vermutlich seltener gesehen hat als die Reinigungskräfte. Eine Frau, die Wahlkampf in Orten geführt hat, in denen sie nicht kandidiert. Eine Partei mit Mitgliedern, die kaum wen interessieren, die nicht ein mal genug sind um auf Bundesebene koalieren zu können. Aus dem Nichts geschaffen und aus dem Boden gestampft.
Ja das stimmt. Wobei ich glaube, dass NPD und der 3. Weg und vor allem Tierschutz Jetzt Parteien waren, die recht grün waren, aber halt rechtsextrem.
Hier muss ich sagen bin ich in Teilen anderer Meinung. Also ja, ob sie noch Stalinisten ist, weiß ich nicht. Ich habe mir ein paar Reportagen und Interviews von Mitgliedern, auch in Polittalks angesehen. Zumindest da konnte ich, und das war z. B. bei Herr De Masi in einer Sendung bei Markus Lanz erkennen, dass er der einzige war, der die Dinge differenziert und sachlich gesehen hat. Während Herr Chrupalla, der auch dabei war, eben seine rechte Ansicht vertreten hat, waren die anderen Gäste ebenfalls in ihrer Meinung eingstirnig gefangen. Herr De Masi hingegen versuchte die AfD inhaltlich zu stellen, was an ihrem Programm schlecht ist aber auch zuzugeben, wenn etwas stimmt. Auch bei anderen Interviews konnte ich jetzt keine Respektlosigkeit erkennen. Über Frau Wagenknechts Charakter kann ich jetzt wenig sagen, ob sie zu unerfahren ist oder ob sie insgeheim ganz anders ist, als sie sich gibt. Aber zumindest auf mich wirkt sie auch sehr sachlich und differenziert in ihren Äußerungen. Das habe ich vor allem gemerkt beim TV-Duell Alice Weidel. Und da hat man schon einen Unterschied gemerkt. Gerade das hat sie in meinen Augen gewonnen. Ich habe jetzt noch keine kritischen Aussagen von ihr wahrgenommen. Kann mich natürlich auch irren.
Dass sie an Orten aufgetreten ist, wo sie nicht kandidirert und bei ner Landtagswahl mit Bundesthemen Wahlkampf macht, wie z. B. in Thüringen, klar, das kann man komisch finden.
Oder das man eine Partei nach sich selbst benennt. Ich denke aber, dass man das eben macht, um eben die Partei, so bekannter zu machen, und mehr Mitglieder zu bekommen. Der Name scheint halt die Leute schon anzulocken. So gesehen würde es schon Sinn machen.
Herr De Masi in einer Sendung bei Markus Lanz erkennen, dass er der einzige war, der die Dinge differenziert und sachlich gesehen hat. Während Herr Chrupalla, der auch dabei war, eben seine rechte Ansicht vertreten hat, waren die anderen Gäste ebenfalls in ihrer Meinung eingstirnig gefangen.
Dazu kann ich nichts sagen, weil ich mir das nicht angesehen habe. Generell schaue ich mir wenig politischen Content von Politikern und Parteien an, die ich nicht leiden kann. Ich muss mich im Alltag genug mit Problemen beschäftigen. Da will ich nicht noch mehr schlechte Laune bekommen.
Ich entschuldige, dass ich jetzt nicht so intensiv antworten kann. Es ist spät in der Nacht und ich hab jetzt in diesem Moment gerade Schlafprobleme und andere negative Gedanken, die mir durch den Kopf gehen weshalb ich schwer im Denken gerade bin (bei und wurde letzte Nacht eingebrochen und seitdem bin ich vor allem nachts ziemlich unruhig - vor allem weil man sich in solchen Momenten zusätzlich noch in andere Gedanken und andere Erinnerungen reinsteigert). Der Einbruch und andere weltweite Dinge - vor allem die gerade am 6. November passiert sind - beschäftigen mich jetzt gleichzeitig auf ein Mal.
Ich kenne Aussagen von Wagenknecht wie „der dümmste Regierung Europas“ oder „die Grünen schaden dem Land mehr als die AfD“ oder „dümmster Antrag des Jahres“. Das ist mehr als unsachlich. Es ist halt auch fragwürdig wenn die Menschen eine Partei wegen einer „Führerin“ wählen, die die meiste Macht in einer strikt linearen Partei hat, die ganz klar zentralistisch aufgebaut ist.
Eine starke, staatliche soziale Abfederung finde ich schon wichtig. In der Gesundheitsversorgung und Unterstützung von persönlichen Härten darf es, aus meiner Sicht, schon gerne sehr "sozialistisch" zugehen. Zentrale Dinge wie Infrastruktur (Mobilität, Kommunikationsnetze etc.) würde ich auch gerne in Staatlicher Hand sehen, um die Versorgung sicher zu stellen. Beim Bereich Wohnen sollte es, meiner Meinung nach, zumindest ein deutlich größeres Sozialsegment in Staatlicher Hand geben, um absichern zu können, dass Menschen auch in Notlagen eine anständige Unterkunft haben - Konzepte wie Housing first finde ich extrem gut und richtig.
In einer absoluten Utopie würde ich den Kapitalismus gerne ersetzt sehen, nicht gegen eine Planwitschaft, sondern in ein Hybridsysthem, das dem Kapitalismus in seiner Struktur nicht unähnlich ist, aber aus einem sozialistischen Gedanken heraus agiert und motiviert ist. Hauptmotivator wäre dann nicht, um jeden Preis Kapital und Wachstum zu generieren, sondern Mehrwert für die Gesellschaft und Umwelt, ein Gleichgewicht herstellen und effizienz im Umgang mit Ressourcen zu maximieren um deren Ausbeutung zu minimieren. Aber das ist eine Utopie und auf absehbare Zeit sehe ich nicht, wie das klappen soll. Für den Moment müssen wir mit dem arbeiten, was da ist und da halte ich eine komplette Regulierung für nicht zielführend. Trotzdem finde ich es unerlässlich, dass ein Staat Rahmenbedingungen festlegt und bei Bedarf nachjustiert, die es einzelnen Akteuren erschweren oder im Optimalfall unmöglich machen, in eine Monopolstellung zu kommen oder ein anderweitig zu extremes Ungleichgewicht zu schaffen. Es kann auch nötig sein, gezielt Bereiche zu fördern, um sich gegenüber der globalen Konkurrenz zu behaupten oder eine Gesellschaftlich sinnvolle Entwicklung zu beschleunigen - hier an "der Markt regelt" zu glauben, halte ich für extrem naiv, das läßt nämlich komplett außer Acht, dass der Markt einen auch einfach wegregeln kann, wenn es schlecht Läuft.
Allerdings ist die Grundvoraussetzung für solche Eingriffe seitens des Staates, zumindest aus meiner Sicht, eine gut funktionierende Demokratie, ein hoher Bildungsstand in der Gesellschaft und die zwingende Einbeziehung von Experten auf dem jeweiligen Gebiet bei solchen Entscheidungsprozessen.
Wir wollen, dass Arbeitnehmer nicht verheizt werden (bewusst zu wenig Personal für zu viel Arbeit einstellen damit die Rendite stimmt).
Die Wirtschaft soll den Menschen dienen, nicht anders herum!
Es ist durchaus okay, wenn diejenigen, die sich besonders anstrengen, die Risiken eingehen oder die großartige Ideen haben, davon auch profitieren können. Das ist ein wichtiger Motor für Weiterentwicklung und Leistungsbereitschaft, keine Frage!
Aber davon sind wir ja inzwischen echt weit weg. Es ist nicht mehr Leistungsbereitschaft, Innovationsgeist oder Bildung, die den größtmöglichen Erfolg in unserem Wirtschaftssystem emöglichen, sondern der enorme Zufall, von wem man gezeugt und aufgezogen wird. Der pure Zufall der Geburt. Der ist so viel entscheidender als die eigene Leistung.
Und es kippt auch immer mehr, dass echt nicht mehr alle, die zum Gelingen der Gesellschaft beitragen, dafür im Gegenzug auch all das bekommen, was sie zum Leben brauchen. Manchen wird verwehrt, ihren Beitrag leisten zu können. Andere leisten einen Beitrag, kommen aber trotzdem auf keinen grünen Zweig.
Genau an diesen Ungerechtigkeiten etwas zu ändern und eben wirklich wieder echte Leistungen und sinnvolle Beiträge zur Gesellschaft zu belohnen, das ist es, was Ziel der eher linken Gesellschafts- und Wirtschaftspolitik ist. Und nein, das ist dann keineswegs Sozialismus, sondern viel mehr das, was bei der Gründung der BRD 1949 mit "sozialer Marktwirtschaft" gemeint war.
Es sollte einen Reichtumsdeckel geben. Extremer Reichtum schadet der Demokratie, der Rechtsstaatlichkeit, der Steuergerechtigkeit, der Meinungsfreiheit usw.
Arbeitnehmervertretungen sollten ein Gegengewicht zu Kapitalinteressen bilden.
Mit grundsätzliche Lebensnotwendigkeiten und nicht vermehrbare Güter sollte nicht spekuliert werden können. Wasser, Landschaft, Tiere, Pflanzen, Wohnen ...
Land sollte kein privates Eigentum sein. Alle Grundstücke sollten dem Staat gehören. Nutzungsrechte sollten per Pacht/Steuer überlassen werden.
Für möglichst alle technischen Geräte sollte es eine staatliche Normung geben, nicht eine private. Das Deutsche Institut für Normung ist in den Händen von Lobbyisten, die bspw. den Wohnunnsmarkt irrational teuer gemacht haben.
Also staatliche Verordnung bspw. für Laptops, Handy usw.?
Ich meinte Normung, sry. Also staatliche Normung für technische Geräte wie Laptops oder Handys?
Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Ja stimmt, da habe ich schon extremere Positionen gehört.
Zur MwSt aber: Ja, sicherlich könnte man sie kürzen oder ganz abschaffen. Nur würden das sicherlich manche Hersteller als Preis einfach draufschlagen. Also bspw. der Pudding für normal 1 Euro kostet jetzt 93 Cent. Die 7 Cent wären zusätzlicher Gewinn (als einfaches Beispiel)