Gehören die Grünen aus Deiner Sicht zur „demokratischen Mitte“?
Der Begriff wird ja gerne verwendet. Mitte klingt irgendwie schön.
Rechts und Links sind ja relative Begriffe. Die Grünen sind daher eindeutig „links“. Wenn die Grünen „Mitte“ sind, was ist dann bitteschön „links“?
Links ist beispielsweise die Kombination aus open border mit Doppelpass und beschleunigten Einbürgerungen.
Oder das „Selbstbestimmungsgesetz“.
Oder das „Bürgergeld“.
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5 Antworten
Ich halte den Begriff und diese ganze Einteilung für Bullshit.
Klimaschutz etwa hat mit Linkssein nichts zu tun. Bei sowas wie Waffenlieferungen lässt sich darüber streiten. Also lassen wirs lieber ganz bleiben mit dieser Skala, erst recht mit dem Konzept einer demokratischen Mitte.
Ich benutze den Begriff nicht, also wieso fragst du mich?
Das ist einfach die Aufforderung mancher Parteien an das Volk für sie gegen die politische Konkurrenz zu demonstrieren.
Also Die Grünen in Österreich würde ich definitiv als links bezeichnen
Für mich Mitte-Links, wobei der Begriff Mitte dehnbar ist. Für mich bedeutet Mitte, den Versuch (!) alle Faktoren und Meinungen einzubeziehen und einen gewissen Pragmatismus an den Tag zu legen. Das sehe ich bei den Grünen in Teilen gegeben, in Teilen nicht. Kretschmann ist ein Beispiel für einen pragmatischen Politiker der Grünen.
Aber ja: Links/Rechts ist eine eindimensionale Einteilung von Parteien, also eine extreme Vereinfachung, da jede unterschiedliche Meinung über ein verschiedenes Thema bereits eine Dimension darstellt. Dennoch hilft diese Vereinfachung (wie jede) als grobe Leitlinie.
Das ist auch gut so.
Aus liberaler Perspektive sind die Grünen eine eher linke Partei.
Sie vertritt progressive Positionen und steht - zumindest nach eigener Position - für mehr soziale Gerechtigkeit, Klimaschutz, Antifaschismus und Gleichberechtigung.
Aus linker Perspektive ist sie aber nicht mehr als eine neoliberale Partei mit ein bisschen Identitätspolitik und vorgegaukeltem Antifaschismus.
Die Grünen haben sich ebenso wie die SPD teilweise nach rechts gedreht und haben immer wieder konservative Positionen übernommen und gegen ihre eigenen Ideale und Überzeugungen entschieden. Man denke hier an Worte zu Abschiebungen oder die Abstimmungen „mit Bauchschmerzen“ wenn es um die quasi Aufhebung der Klimaziele und dergleichen ging. Das hat weniger mit linker Politik zu tun. Viel mehr mit zunehmender Inhaltslosigkeit und marktradikaler Haltung.
Von der politischen „Mitte“ halte ich im übrigen nichts. Viele benutzen diesen Begriff, dichten sich dabei aber am Ende immer wieder persönliche, subjektive Definitionen zusammen, sodass es in die eigenen Überzeugungen passt und sich von politischen Interessen und Neigungen abgrenzt.
Am Ende ist die „politische Mitte“ aber nichts weiter als eine inhaltslose Haltung mit entweder klaren Überzeugungen, die aber nicht als solche anerkannt werden oder sie ist vollkommen selbstlos und radikal kompromissbereit, sodass man am Ende ohne jegliche Haltung dasteht und eigentlich keine richtige Überzeugung hat.
Was soll dann der „Kampf gegen rechts“?