Frage an die ehemaligen DDR Kinder?

Das Ergebnis basiert auf 9 Abstimmungen

Ja, ich war ein Thälmann Pionier 33%
Ja, ich war ein FDJ ler 33%
Nichts von alledem 22%
Ja, ich war ein Jungpionier 11%
Nein, ich war kein Jungpionier 0%
Nein, ich war kein Thälmann Pionier 0%
Nein, ich war kein FDJ ler 0%

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ja, ich war ein FDJ ler

Sicher hab ich das geschafft, bin ja 1967 geboren. Als die Mauer geöffnet wurde, war ich 22.

Pioniernachmittage fand ich noch ganz okay. Da wurde gebastelt oder man ging mit seiner Klasse ins Kino, in die Schwimmhalle, ins Museum oder so.

FDJ-Veranstaltungen dagegen waren meistens furchtbar langweilig. Da ging es um Marxismus-Leninismus, diesen Schwachsinn konnte schon bald keiner mehr hören.

Allerdings gab es in Vorbereitung auf die Jugendweihe in der 8. Klasse ein paar interessante FDJ-Veranstaltungen, da waren wir z.B. in einem Gericht und haben uns da eine Gerichtsverhandlung angesehen. Einmal haben wir auch ein Konzentrationslager besucht, das war irgendwo in der Nähe von Berlin.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe in der DDR gelebt, weiss eine ganze Menge darüber.
Trullalla56 
Fragesteller
 08.04.2024, 18:48

Ich komme ursprünglich aus Sachsen Anhalt und da haben wir nicht so wahnsinnig viel unternommen, die Jugendweihefahrt ging nach Berlin und FDJ ler wurden wir in einer KZ Gedenkstätte

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Die ehemaligen DDR Kinder sind größtenteils inzwischen Großeltern. Ich habe nichts angekreuzt, da die Kombi „von Jungpionier bis FDJ-ler nicht zur Auswahl steht.

Trullalla56 
Fragesteller
 07.04.2024, 15:01

Wie genau meinst du das denn ❓

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Sky150119  07.04.2024, 15:04
@Trullalla56

Ich kann leider nur a, b oder d ankreuzen, war aber sowohl d, b und a - so schwierig?

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Trullalla56 
Fragesteller
 07.04.2024, 15:06
@Sky150119

Hättest ja vielleicht A angekreuzt und drunter geschrieben+ b und D

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Um Jungpionier zu werden, brauchten wir damals noch die Genehmigung unserer Eltern. ich wollte das unbedingt, denn es wurde uns erzählt, dass es etwas ganz Besonders wäre, Jungpionier zu werden.

Als ich dann einer wurde, habe ich mit den gleichen Leuten im Raum gesessen, mit denen ich in eine Klasse ging. Es war also eine Lüge, dass es etwas Besonderes wäre und einer Lüge folgte die nächste. Es war eben nicht schön, den Nachmittag in der Schule zu verbringen und sich dort die roten Parolen anzuhören.

Nach einer Woche wollte ich schon kein Pionier mehr sein und nach einem Monat habe ich das Halstuch gehasst. Doch war man erst einmal drin, kam man nicht wieder raus. Man hätte sich gegen die Politik des Staates stellen müssen und das war selbst uns Kindern bereits klar, dass man dann zu einem Feind wurde. Genau so wurde man dann auch behandelt. Also blieb man zähneknirschend drin, wurde Thälmannpionier und schließlich FDJler. Mein Blauhemd habe ich jedoch so gut wie nie getragen. Das war auch an den Pflichtterminen immer in der Wäsche. Das war zwar nicht gern gesehen, aber was wollten die Lehrer schon dagegen machen?

Mit dem Ende der Schule war das alles dann endgültig vorbei.

Trullalla56 
Fragesteller
 07.04.2024, 14:52

Bei mir war es schon normal, das man Pionier war, der Obergau war der, wir wurden an einer KZ Gedenkstätte zu FDJ ler, unser rotes Halstuch durften wir an die weißen Kreuze binden

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Pfefferprinz  07.04.2024, 17:08

Meine Eltern blieben hart contra Jungpioniere und dem ganzen roten Gedöns, das übernahm ich dann, als ich begreifen lernte.

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Nichts von alledem

Ich bin Jahrgang 1970 und hätte Jungpionier werden sollen, aber meine Eltern wollten das nicht. Später begriff ich, warum sie mich davor bewahrt haben, und blieb von mir aus bei der Verweigerung.

Ja, ich war ein FDJ ler

Leider. Aber verweigern ging nicht, dann hätte ich meinen Beruf als Industriekauffrau nie erlernen können.