Frage an Buddhisten: Nehmt ihr das Nirvana wörtlich?
Als ein Zustand der ewigen Erlösung.
5 Antworten
Frage an Buddhisten: Nehmt ihr das Nirvana wörtlich?
Ich bin Soto-Zen-Buddhist und unter folgendem Link findet sich ein guter Beitrag zum Thema, der meine eigene Meinung recht gut wiedergeibt:
https://www.sotozen.com/ger/library/sermon_archive/201202.html
Rev. Issho Fujita sagt darin:
Hier ist das Nirvana nicht eine ideale Welt irgendwo weit weg von uns, sondern eine Welt der Wirklichkeit, in der wir hier und jetzt leben.
Ich habe dem eigentlich nichts hinzuzufügen.
Ewig ist eine Zeit. Zeit existiert nur, wo Raum ist. Eine Singularität als vorstellbarer Punkt hat im mathematischen Sinn keinerlei Ausdehnung.
Ungefähr so nähere ich mich dem ungeborenen Zustand an. Das könnte der Augenblick zwischen den Kalpas (Zeitalter) sein, eine Art universelles Bardo (Zustand z.B. zwischen Tod und Geburt). So, wie ein big bang alles aus einer Art hyperenergetisierten Singularität schleudert.
Auch Bewusstseinsmomente entstehen so scheinbar aus dem Nichts, doch ich nehme jetzt mal an, die karmischen Anhäufungen entsprechen solchen Energiemustern. So wird jeder Bewusstseinsmoment in Bruchteilen von Sekunden entstehen und vergehen und der nächste in Abhängigkeit wieder entstehen.
Wenn ich unter Nirwana verstehe, dass die Leidenschaften vollkommen verblasst sind, könnte es nicht sein, dass die Bewusstseinsmomente entweder ebenfalls abreißen, oder dass das Bewusstsein nur auf das reagiert, was wir als Existenz erleben - als reines Mitgefühl.
Und sind das nicht wieder zwei Seiten einer Münze? Eigentlich heißt es, es ist nicht ja, es ist nicht nein, es ist nicht zugleich ja und nein, es ist nicht zugleich weder ja noch nein. Kein Konzept soll greifen.
Es gibt verschiedene Richtungen, von der totalen Auflösung bis hin zu irgendeiner Weiterexistenz
Ja, tue ich.
Nö, ich nehme es symbolisch!
Auweia