Firmung nicht antreten?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Deine Frage ist ganz simpel mit dem §5 des KErzG Beantworten: 

Nach der Vollendung des vierzehnten Lebensjahrs steht dem Kind die Entscheidung darüber zu, zu welchem religiösen Bekenntnis es sich halten will. Hat das Kind das zwölfte Lebensjahr vollendet, so kann es nicht gegen seinen Willen in einem anderen Bekenntnis als bisher erzogen werden.

Das heißt nichts anderes als dass deine Eltern nichts mehr zu sagen haben, und du rein nach deinem (nicht nach dem deiner Eltern) (religiösen) Gewissen entscheiden sollst. Und wenn du sowieso nicht an Gott glaubst, beziehungsweise an Gott glaubst, aber nicht der Katholischen Kirche angehören möchtest, kannst du die Firmung ganz einfach lassen.

LG

Hier ist Rückgrat gefragt. Du solltest dich von deiner Familie nicht überreden oder gar drängen lassen, etwas zu tun, was du in Wirklichkeit nicht willst. Es wäre doch im Endeffekt eine Lüge - wozu das Ganze?

Zur Taufe und zur Erstkommunion melden Dich Deine Eltern an. Die Firmung soll eigentlich Deine Entscheidung sein. Wenn Du Dich gegen den Glauben Deiner Eltern entschieden hast, dann steh dazu und lass Dich nicht firmen. Wenn Du doch irgendwann zu der Erkenntnis kommst, dass Dir Dein Glaube wichtig ist, kannst Du auch noch in 5 oder 10 oder 20 Jahren gefirmt werden. Wenn Du nicht glaubst und Dich firmen lässt, wäre das eine Lüge. Aber vielleicht kann es ja interessant sein, sich im Firmunterricht mit dem Glauben mal auseinanderzusetzen, denn den Glauben einfach abzulehnen ist leicht. Ihn zu verstehen erfordert schon einen gewissen Einsatz.

001230 
Fragesteller
 11.11.2015, 21:58

Danke für die Antwort ich werde mal schauen da ich mir ziemlich sicher bin das ich nicht mehr wirklich glaube, ich bin Ministrantin und jedes mal wenn ich in der kirche bin komme ich mir falsch vor

1
DonGiovanni  13.11.2015, 11:50
@001230

Wenn Du Messdienerin bist und in der Kirche aktiv, kann es evtl. auch gut sein, mal mit dem Pfarrer oder anderen Mitarbeitern der Gemeinde zu diskutieren. Das Alter, in dem Du bist erfordert von Dir, dass Du das, was Deine Eltern dir beigebracht haben, hinterfragst und nicht alles ungeprüft übernimmst. Aber es bedeutet eben auch nicht alles ungeprüft über Bord zu werfen. Prüfe es und das Gute behalte. Nachfragen und Diskutieren ist kein Zeichen von Schwäche, aber etwas ungefragt und unreflektiert wegzuwerfen schon.

0
Thekakwhita  17.11.2015, 11:10
@DonGiovanni

Mit dem Ministrantendienst für Mädchen dürfte es kein Problem sein, diesen aufzugeben. Der Ministrantendienst soll eine Vorbereitung für Jungs sein, die evtl mal Priester werden wollen.

Da kannst du getrost das Handtuch werfen und besser für die Schule lernen.

Ich empfehle dir als erstes, den Ministrantendienst aufzugeben mit der Begründung, dass die katholische Kirche kein Priesteramt für Frauen kennt und was du dann noch beim Ministrantendienst sollst?

Das scheint mir das EInfachste.

Dann darfst du dich gegen die Firmung wehren.

Eins nach dem anderen.

0

Ich kann dich sehr sehr gut verstehen. Doch weil du noch so jung bist, würde ich das mitmachen,  allein nur deshalb, um die gute familiäre Atmosphäre zu erhalten. Vielleicht nimmt man dich  jetzt noch nicht ernst genug mit deiner Einstellung und man hält es nur für eine Laune deiner Pubertät. Wenn du 18 bist, ist das schon ganz anderes und dann kannst du dich entscheiden wie du möchtest und das dann auch viel überlegter deinen Eltern beibringen.

Hallo 001230,

mit der Taufe bist du in die Kirche aufgenommen worden, und deine Eltern und Paten haben für dich stellvertretend den Glauben bekannt. Bei der Firmung bist du aufgefordert, dazu ja zu sagen. Es ist kein Abschluss sondern der Einstieg in neue Aktivitäten und in einen bewussten Glauben.

Ein Tipp: Entscheiden kann man sich, wenn man Entscheidungsgrundlagen hat. Du hast auch die Möglichkeit, am Firmkurs teilzunehmen und dann aufgrund deiner Erfahrungen zu sagen: Und das wär´s dann!- Auf Wiedersehn!

Willst du das? Dann los!

Willst du das nicht: keine Firmung! Keine Rücksicht auf Brauch, Geschenke, Eltern! Es bleibt d e i n e Entscheidung. Du musst dich nicht firmen lassen, und du hast auch später in der Gesellschaft oder z.b. bei einer kirchlichen Heirat keinerlei Nachteile.

Das einzige, was du später mal nicht werden könntest, ist Taufpate.

Zum Schluss: Auch das ist keine endgültige Sache. Es gibt Leute, die sich, weil sie sich über Glauben und Kirche inzwischen informiert haben, später doch noch firmen lassen.