Findet man in der Uni so wie in der Schule freunde?
Um mich nicht unnötig lang auszudrücken:
Je jünger ich war desto schüchterner war ich. Aktuell würde ich sogar behaupten dass ich extrovertiert bin und definitiv offen Menschen ansprechen kann, auch wenn sie mir fremd sind.
In der Schule sind mir ne sehr lange Zeit lang viele Gruppen unsympathisch gewesen, was mich schon an mir selbst früher zweifeln lies dass ich nicht vllt eif anders bin weshalb ich deswegen lange keine Freunde hatte.
Jetzt wo ich meine Freundesgruppe seit nem Jahr oder so habe, wo ich regelmäßig was erlebe, freue ich mich natürlich sehr, denn die ist recht groß und gemischt aus m und f. Ich selbst bin f. Diese Art von Freundschaft will ich weiterhin unabhängig von dem Institut Schule haben.
Ich frag mich nun.
wenn ich in der Uni sein werde und dann wenn wieder alles neu ist, meint ihr ist es schwierig sich wieder so Freunde zu finden.
Denn glaube das Abitur wird das Todesurteil für unsere Freundschaften der Schule bedeuten weil realistisch gesehen sich dooferweise wege trennen.
aber so dieses spontane rausgehen oder erleben oder random orte erkunden möchte ich nicht vermissen müssen. Denn meine Freundesgruppe ist super offen für neues, multikulturell, sehr humorvoll und halt Mischung aus weiblich und männlich mit bestimmt acht Leuten.
meint ihr, man kann solche Formen von Freundschaftsgeuppen überall also auch in der Uni finden? Oder wie war’s bei euch.
habt ihr in der uni schnell so wie in der Schule wieder neue Freunde Gruppen gefunden? Oder wart ihr seit Uni iwie nicht mehr so mega integriert wie in der schule
und jetzt stell ich fest, dass ich mich hätte wahrscheinlich kürzer ausdrücken können
2 Antworten
Natürlich. Das geht ganz leicht. Es suchen alle da neue Freunde. Es sind ja alle in der selben Situation. Dazu hast du noch eine große Auswahl.
Neue Freunde finden wird erst später schwer, wenn es außer Arbeitskollegen kaum noch Möglichkeiten gibt, welche zu finden.
Danke
Erstmal deine aktuelle Clique:
Ich denke eine Freundesgruppe bzw. eine Clique mit 8 Leuten ist zerbrelicher als eine kleinere Gruppe. Das Abitur bzw. das Ende der Schulzeit muss nicht bedeuten, dass alle plötzlich verschiedene Wege gehen und sich nie wieder sehen werden. Es wird auch danach noch eine Weile gemeinsam weiter gehen. Vor allem in den Sommerferien. In Zeiten des Internets ist das sogar einfacher denn je, keine Panik.
Das größte Problem wird der sein, dass ihr unterschiedliche Interessen entwickeln werdet, ab so ca. 21. Irgendjemand wird plötzlich sentimental mit der Welt, ein anderer fängt an, in die rechte Ecke zu rutschen, ein anderer fängt an, vegan zu leben, was Konflikte auslösen kann, und ein anderer ist geistig zurück geblieben und gefühlt noch 16. Das sind die wahren Probleme der meisten besten Cliquen.
Hinzu kommen zukünftige Partner ins Spiel, die die Dynamik einer Gruppe stören können.
Es ist möglich, dass der ein oder andere aus der Clique raus wächst z.B. durch neue Bekanntschaften. Anstatt daran fest zu halten, lass los. Versuche diese Botschaft auch den anderen Mitgliedern deines Grüppchen bewusst zu machen.
Auch nach (und mit) diesen Krisenzeiten werdet ihr trotzdem in Kontakt bleiben. Ihr werdet euch wahrscheinlich nur seltener sehen, als vorher, aber dafür dann intensiver und länger. Aus regelmäßig wird ein paar mal im Monat. Und dann 1x alle 3 Monate. – 1x alle 3 Monate ist so der gängige Rhythmus der meisten Cliquen.
So viel dazu. Nun zur Uni:
Ja, die Uni kann ein Ort sein, wo man neue Leute kennenlernt, aber sie kann auch ein Ort sein, wo das Wort ,,Konkurrenzkampf" völlig neu definiert wird. Du wirst nur von schlauen Köpfen umgeben sein und sie alle verfolgen, wie du, das Ziel, einer der besten zu sein. Freundschaft ist eher zweitrangig. – Die Uni solltest du als Beruf/Arbeit anerkennen, nicht als Freizeitpark.
Je nach Studiengang variiert das Konkurrenzdenken stark. Jura hat das schlechteste Image von allen Studiengängen, gefolgt wahrscheinlich von WBL. In MINT (Naturwissenschaften) ist es genau umgekehrt. Da es dort notwendig ist, miteinander zu reden, um gemeinsam eine Lösung auf ein Problem zu finden, kommt man schneller in Kontakt mit Kommilitonen. Die besten Studiengänge, wo das Konkurrenzdenken fast keine Rolle spielen, sind vermutlich geistige Studiengänge (Pädagogik, Erziehung, sowas in die Richtung). Das würde ich jetzt jedenfalls behaupten aus meiner Erfahrung her. – Je nachdem, was du studieren willst, kannst du dich schonmal darauf einstellen.
Hinzu kommt, dass die Uni deutlich mehr Stoff vermittelt, als die Schule, was sich auf das Privatleben ausschlägt. Du fängst an genau zu überlegen, wo und mit wem du deine freie Zeit genau verbringen willst. Während den Prüfungsphasen (ca. 1-2 Wochen vorher) ist es durchaus möglich, dass du dein Privatleben sogar komplett herunterfahren musst.
,,Semesterferien" klingen schön, in den meisten Fällen ist es aber so, dass du für Prüfungen weiter lernst, Hausarbeiten schreibst, Praktika machst oder usw. usw. Pro Semesterferien hast du höchstens ca. 2 1/2 Wochen wirklich Urlaub. Das war's.
Die besten Freundschaften an einer Uni entstehen vermutlich in den WGs, wo man mit anderen Studenten zusammen lebt. Vorraussetzung ist logischerweise die, dass man überhaupt gleiche Interessen teilt. – Hier sehe ich persönlich am meisten Potenzial für eine gute (neue) Freundschaft aus der Uni.
Das ganze trifft natürlich nicht zu, wenn du die Uni nicht ernst nimmst und lieber Party machst. Dort findet man auf jeden Fall neue Freunde, was für's Leben ja auch nicht unbedingt schlecht ist ;)
Zusammenfassung:
Clique wird schon nicht aussterben, aber ihr werdet euch weiterentwickeln und seltener sehen. In der Uni sind Freundschaften und Cliquen auch möglich, aber das ganze "drum herum" erschwert es.
Sonstige wichtige Lebensweisheiten:
Wenn ihr euch als Clique nach der Schulzeit weiter trefft, passt darauf auf, dass ihr Dinge macht, die sich auch jeder leisten kann. Solche Geldprobleme können eine Clique nämlich sofort ruinieren und vergiften, wenn es einmal schief läuft. – Anstatt euch also gegenseitig einzuladen oder jemanden, der es sich nicht leisten kann, einzuladen, lasst es gut sein und verschiebt die teure Aktion auf ein anderes Mal.
Klammere dich nicht zu sehr an deine Clique und öffne dich den neuen Wegen. Wenn wir zu sehr an alten Dinge fest halten, vergessen wir schnell, was alles vor uns liegt. Schreib dir in einem kleinen schicken Buch auf, was deine Ziele sind und erinnere dich gelegentlich auch daran. Schreib auch neue Freundschafts-Ziele auf z.B. ,,Ich finde den neuen XY sympathisch, den möchte ich in meiner Freizeit näher kennenlernen. Mein Ziel diesen Monat: Nach einem Treffen fragen"
Ansonsten:
Genieß das Abitur, deine Clique und die Sommerferien danach. So geistig frei wirst du danach nie wieder sein.
Jetzt habe ich einen ewig langen Text geschrieben, aber das hilft bestimmt :D