Findet ihr Gendern wichtig?
79 Stimmen
15 Antworten
Vor allem, wenn man offenbar unfähig ist, wenigstens richtig zu gendern. Beispiel:
Metzger*in, entsprechend Metzger/Metzgerin
Die korrekte Form müsste eigentlich wie folgt lauten:
-Das Metzger, wenn das Geschlecht außer Acht gelassen werden soll
-Die Metzgerin, wenn's eine Frau ist
-Der Metzgerer, bei Männern
Oder alternativ, falls man das 'er' hinten als grundsätzlich männlich ansieht, ginge auch Metzger und Metzgin. Die Endung '-erin' liefe nämlich in diesem Fall auf's Selbe hinaus, wie '-mannfrau'. Außerdem ist das nicht LGBTQXY-freundlich, da diese Form rein binärgeschlechtlich ist.
Besonders unfair wird das Ganze beispielsweise bei Mitarbeitern der Polizei. Es gibt entweder 'Polizist' oder 'Politistin', aber keinen 'Polizister'. Das impliziert, dass sie entweder weiblich oder geschlechtslos sind. Absolut schändlich, meiner Ansicht nach.
Natürlich ist das so, wie ich es geschrieben habe, scherzhaft gemeint. Das sollte offensichtlich sein.
Nichtsdestoweniger hat meine Argumentation durchaus Hand und Fuß. Immerhin wird zum politisch korrekten Gendern unsere Sprache ohnedies geändert, daher müsste man sie auch in der Konsequenz so weit anpassen, dass sie in Gänze sinnvoll ist.
Beachte hierzu vor allem den vorletzten Absatz. Wenn du der Logik hinter meiner Aussage widersprochen kannst und/oder möchtest, ist eine entsprechende Argumentation durchaus willkommen.
Meine Argumentation ist: Wenn man will, daß die Geschlechtszugehörigkeit unwichtig ist für Berufe und Ämter, darf man sie nicht ständig betonen.
Erst danach kommt für mich die Diskussion um Stern, Doppelpunkt, Binnen-I, Verlaufsform oder magische Zeichen .
Wichtig, ja - ohne Gendern bleibt der maskuline Bias der deutschen Sprache schlichtweg erhalten. Das bedeutet aber nicht, dass es keine wichtigeren Dinge gibt.
Die deutsche Sprache hat keinen männlichen Bias. Die meisten Substantive sind weiblich.
Nur bei Bezeichnungen gibt es das Generische Maskulinum ... und beim Plural ist alles Femininum - das hat aber mit männlich oder weiblich nichts zu tun. Das sind GRAMMATIKALISCHE Geschlechter.
Das generische Maskulinum hat aber eben einen maskulinen Bias, und dieser hat sehr wohl etwas mit männlich/weiblich zu tun.
Das ist eine Behauptung, die von Feministinnen in die Welt gesetzt wurde. Der Nachweis dafür ist nicht erbracht.
Indem man nun versucht Frauen besonders zu erwähnen, macht man es sogar noch schlimmer, weil damit manifestiert wird, daß da GN die männliche Form sei.
Siehe sämtliche Studien zum Thema - die sind aber sicherlich alle manipuliert, nicht?
Sie sind alle methodisch mangelhaft, da andere Faktoren, wie etwa die tatsächliche Repräsentation nicht berücksichtigt werden und die Fragestellungen suggestiv sind.
Alle? Was ist mangelhaft an dieser hier? https://psyarxiv.com/yjuhc
Irgendwer hat die Kommentare von Dir und mir weglöschen lassen - so kann man natürlich auch diskutieren!
Stahlberg & Sczensy gehen von der Idee aus, daß in einer gendergerechten Welt bei Verwendung eines genderneutralen Begriffes Menschen ohne Vorurteil genausoviele Männer wie Frauen genannt werden, wenn zum Beispiel nach Sportlern gefragt wird oder geschätzt wird, wieviele einer Gruppe von Elektrikern weiblich sind.
Das deckt sich aber nicht mit der erlebten Realität. In den meisten Sportarten sind Männer die Rekordhalter und Frauen ergreifen nur selten den Beruf des Elektrikers.
Wirst Du jetzt sagen, daß ich nur nicht die Methodik verstanden habe?
Nein, ich werde sagen, dass Stahlberg & Sczesny eine Studie von vor 2 Jahrzehnten ist und dass sich die Methdologie inzwischen weiterentwickelt hat.
Ich weiß auch nicht, wie du jetzt ausgerechnet auf Stahlberg & Sczesny kommst.
Weil genau die von Herrn Dominic Schmitz genannt werden.
Du hast doch die von Dir verlinkte Studie gelesen, oder?
Sicherlich habe ich die gelesen, du aber scheinbar nur bis zur Nennung von Stahlberg & Sczesny? Am Ende des Kapitels wird nämlich explizit aufgeführt, dass diese älteren Studien durchaus Probleme vorweisen:
However, the aforementioned studies do not come without issues [...] Second, with a few exceptions, studies tend to ignore world-knowledge which might manifest itself in stereotypes, which in turn might influence the nature of pertinent masculine generic forms.
Das ist genau das Problem, dass du selbst oben aufgeführt hast.
Wirst du noch antworten oder hast du die Unterhaltung verlassen?
Entschuldigung.
Ich habe ein Leben ausserhalb von GF. Das erfordert ab und zu meine Aufmerksamkeit.
Witzig - ich habe nämlich erst nachgefragt, nachdem ich gesehen habe, dass du Antworten auf andere Fragen hier auf gf gibst.
Die Kernfrage ist: Was will man und was bringt es?
Diese Studien sind ganz nett für akademische Diskussionen, aber wieso soll man aufgrund von strittigen Befunden an der Grenze des statistischen Rauschens die Sprache verändern? Man sollte auch nicht vergessen, daß es um Empfindungen geht, nicht um harte Fakten, und daß die allermeisten der "Unsichtbaren" sich nicht unsichtbar fühlen, geschweige denn, daß sie keine Benachteiligung empfinden, und daß keine dieser Studien eine gesellschaftliche, wirtschaftliche oder berufliche Benachteiligung nachweist.
Viel wichtiger ist es Unterschiede mit realer Wirkung zu betrachten und zu überlegen, wie man sie beheben kann bzw. ob man sie beheben sollte.
Wodurch glaubst Du, hast Du meine ungeteilte Aufmerksamkeit verdient?
Ich weiß wozu Diskussionen um dieses Thema mit überzeugten Befürwortern führt.
an der Grenze des statistischen Rauschens
Schau doch vlt nochmal in die Studie, die ich benannt habe; die Ergebnisse sind weit weg von der "Grenze des statistischen Rauschens".
Man sollte auch nicht vergessen, daß es um Empfindungen geht
Der Bias, der in z.B. dieser Studie nachgewiesen wird, hat nichts mit "Empfindungen" zu tun.
Viel wichtiger ist es Unterschiede mit realer Wirkung zu betrachten
Reale Wirkung? Also sowas wie neue sprachliche Formen, die den Bias aushebeln?
Eine Studie ...
Bias ist Empfindung und manchmal realistische Wahrnehmung.
Bias aushebeln ... tun sie das? Ich glaube, das Gegenteil istd er Fall
Bias ist keine Empfindung, wenn sie jenseits von Menschen im Sprachsystem nachgewiesen wird.
- Sehe ich das nicht als nachgewiesen an.
- Sprache hat a.m.h.a. keinen Bias, Menschen haben einen und nicht alle denselben.
- Sehe ich nicht, inwiefern Gendern da helfen sollte. Eher sehe ich sogar eine Verschlimmerung.
- Für mich ist das ein Nebenkriegsschauplatz, der nur zum Kassieren von Steuergeldern für eine Bullshit-Forschung dient.
Sehe ich das nicht als nachgewiesen an.
Sprache hat a.m.h.a. keinen Bias
Gut gemeinter Tipp: Lies Studien zum Thema Bias in Sprache; egal ob Bias bzgl. Gender oder anderer Dinge. Was du "meinst" ist völlig irrelevant, wenn Studien mit fachlicher Expertise aufzeigen, dass derartige Biase existieren. Siehst du anders? Führe eigene Studien durch und publiziere diese.
Lies Studien zum Thema Bias in Sprache
Habe ich. Einige. Genau daher kommt meine Meinung.
Bei allen diesen Studien wird die Frage, ob Gendersprache zu mehr Gleichberechtigung führt, bewußt ausgeklammert und hinter nebulösen Begriffen, wie zum Beispiel "Sichtbarmachung", "geschlechtergerecht", "angesprochenfühlen" versteckt.
Dabei liegt die Lösung auf der Hand: Das Generische Maskulinum wieder zum geschlechtsneutralen Begriff machen.
Aber das wollen Feministinnen nicht. Sie wollen die privilegierte Benennung == Ärzt:innen!
Den Grundgedanken - das Wertschätzen - finde ich wichtig, die Ausführung hat manchmal aber schon Auswüchse...
...liebe Zuschauer und Zuschauerinnen draußen an den Fernsehern und Fernseherinnen...
war schon vor Jahrzehnten ein Witz...
Das mag ja ein Witz sein, aber ich finde es doch angebracht an der Stelle: "liebe Zuschauerinnen und Zuschauer... " zu sagen.
Jedenfalls besser als: "Liebe Zuschauende ..." (neulich in 3Sat gehört)
Das ist ja grad der Punkt an der ganzen Diskussion...
Zuschauer und Zuschauerinnen ist für mich auch ok...
Auch wenn ich bisher noch nie wen diverses (oder 4. 5. 6. ...) - zumindest nicht als solches - kennengelernt hab, ist aber das Zuschauer und Zuschauerinnen auch wieder nicht komplett...
Obwohl Zuschauende ungewohnt klingt, es ist aber umfassend und so gesehen das eigentlich richtige Gendern, vom Grundgedanken her...
... außerdem isses kürzer und kein so'n Zungenbrecher... ;o)
Wir werden merken was sich durchsetzen wird auf Dauer ..
Nein, es gibt Wichtigeres. Und das übertriebene nervt eig. nur noch.
Bringt nur Nachteile und es gibt keine vernünftige Umsetzung. Also bleibt es beim guten, alten Damen und Herren.
Die 0,01% der Bevölkerung die ich damit böswillig diskriminiere dürfen sich gerne einkacken, wenn es sie stört.
Ist das Comedy?
Weil ... Generisches Maskulinum?!