Findet ihr Gendern sinnvoll bzw. gendert ihr?

Das Ergebnis basiert auf 35 Abstimmungen

Ich gendere nicht und finde es unnötig 89%
Ich gendere manchmal und finde es sinnvoll 9%
Ich gendere und finde es auch sinnvoll 3%

5 Antworten

Ich gendere manchmal und finde es sinnvoll

Es ist manchmal sinnvoll und dann mache ich es auch. Es ist sinnvoll, wenn sonst nicht klar wäre, ob nur ein Geschlecht gemeint ist oder alle. Beispiel: Verein sucht Fußballspieler. Würde mich als Mädchen nicht ansprechen, Diverse sicher auch nicht. Aber: Marktkette wirbt damit, 98 Prozent zufriedene Kunden zu haben. Hier wäre klar, dass mit "Kunden" alle gemeint sind. Es kommt immer auf den Zusammenhang an. Und genau so verwende ich das Gendern oder ich verwende es nicht.

Guso3  22.11.2021, 08:53
Verein sucht Fußballspieler. Würde mich als Mädchen nicht ansprechen,

Ist eigentlich Quatsch, das Generische Maskulinum spricht alle Geschlechter an. Und wenn sich irgendwelche Leute meinen sie würden nicht angesprochen werden, ist es deren Problem und nicht das Problem der Allgemeinheit.

Wenn ich sagen zb. Alle Bewohner einer Stadt, meine ich alle und nicht nur die männlichen.

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AgnetaHeij  22.11.2021, 16:34
@Guso3

Bei Bewohner ist es klar, wie in meinem Beispiel mit den Kunden, aber bei Fußballspieler nicht.

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Ich gendere manchmal und finde es sinnvoll

Das Ob und Wie hängt vom Kontext ab.

"Gezwungen" werden sollte natürlich auch niemand. Wenn es zum Style Guide der Firma oder Behörde gehört, dann muss man sich natürlich dran halten, wie auch an andere Vorgaben darin.

Worum geht’s beim „Gendern“ überhaupt?
  • Niemand verlangt, dass überall "gegendert" wird. Es geht hauptsächlich um Stellen, an denen andere Formen die Wahrnehmung einseitig beeinflussen, zum Beispiel die Beschreibung von Berufsbildern.
  • "Gendern" besteht nicht nur aus Sternchen-Formen. Es geht auch um die so genannte vollständige Paarform (Lehrerinnen und Lehrer), die verkürzte Paarform (LehrerInnen, Lehrer/-innen) und um neutrale Formen (Lehrkräfte, in CH: Lehrpersonen). Außerdem werden neutrale Formulierungen verwendet: Raucher sterben früher -> Wer raucht, stirbt früher oder Menschen, die rauchen, sterben früher.
  • Es wird unterschieden zwischen einer geschlechtergerechten Sprache, die alle Geschlechter sichtbar machen soll (Lehrer*innen) und einer geschlechterneutralen Sprache, die das Geschlecht möglichst ausklammern soll (Lehrkräfte, Studierende).
  • Die Sonderzeichen (Stern*chen, Unter_strich oder Doppel:punkt) stehen für intergeschlechtliche und nichtbinäre Personen, für die es keine eigenen Wortformen gibt. *innen steht also nicht nur für Frauen.
  • "Gendern" ist ein kleiner Beitrag im Kampf gegen ein großes Problem und Studien zeigen, dass es wirkt. Zusammenfassung im Video bzw. Artikel.

Was Gendern bringt – und was nicht

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – staatl. gepr. Übers. und absoluter Sprach(en)nerd
Sky150119  19.11.2021, 22:49

Was für ein großes Problem?

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Ich gendere manchmal und finde es sinnvoll

Ich gendere mich durch die Weltgeschichte 😂

Ich gendere nicht und finde es unnötig

Diese drei Punkte finde ich schwierig denn, wenn ich übers Gendern spreche was möchte ich dann abfragen?

Ich gehe nun einfach mal davon aus das du die Gender-Zeichen meinst also (*:_). Diese zeichen halte ich für nicht akzeptabel mit der Deutschensprache wie auch die Institute der Deutschen Sprache betonen. Dennoch Gendern ansich ist nicht verkehrt und wird eigentlich auch häufig gemacht das ist das zum Beispiel " Schülerinnen und Schüler " oder " Bankkauffrau und Bankkaufmann ". Diese Art des Genderns finde ich vor allem in Texten die die Allgemeinheit ansprechen sinnvoll und wichtig.

Ich gendere und finde es auch sinnvoll

Ich halte Gendern, also gendersensible(re) Sprache, für eine sinnvolle Maßnahme. Gekonnt eingesetzt ist gendersensible Sprache für mich dann, wenn sie aus einer Kombination der verschiedenen Möglichkeiten und nicht aus dem strikten Einsatz einer einzigen Variante besteht. Dazu gehört auch, dass man versteht, bei welchen Wörtern eine "gegenderte" Variante angebracht ist und bei welchen nicht, und einem klar ist, dass nicht jede Situation/jeder Kontext eine gendersensible Anpassung der Sprache benötigt. Entsprechend wähle ich hier zwar die Antwort "Ich gendere" (und nicht "Ich gendere manchmal"), da ich durchaus immer dann gendere, wenn der Kontext es vorgibt. Außerdem ist gendersensible Sprache kein Allheilmittel, sondern ein Baustein von vielen für eine Gesellschaft, in der Nicht-Männer sichtbarer sind als in unserer heutigen, da durch gendersensible Sprache der männliche Bias im Deutschen abgemindert wird.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Doktor der Englischen Sprachwissenschaft