Findet ihr auch, dass Autoren Bücher oft unnötig in die Länge ziehen?
Mir geht es total oft so, dass ich mitten im Buch die Lust am lesen verliere. Ich hab viele Bücher bei mir rumstehen, die nur bis zur Hälfte gelesen sind. Weil manchmal interessierts mich dann auch einfach gar nicht mehr, wie es denn weitergeht.
In meinen Augen kann man Spannung einfach nicht über 200 Seiten lang wirklich aufrechterhalten. Deshalb verliert es sich dann oft in Nebenschauplätze und unnötige Handlungen, was das ganze oft Langeweilig macht.
Ich liebe lesen, aber die meisten Bücher mag ich einfach nicht.
7 Antworten
Man kann schon beim Lesen mittendrin in einem Buch das Interesse verlieren.
Das liegt aber dann auch daran, dass ein Buch die Erwartungen nicht erfüllt, in der Handlung Längen hat bzw. dabei eben nicht überzeugt. Nicht zuletzt hängt das aber auch von einem selbst ab. Ich lese meistens mehrere Bücher parallel. Bei einigen Büchern braucht man dann schon Motivation, sie auch weiter zu lesen.
Ich kenne einige Romane, die teilweise recht langatmig sind und sich unnötig endlos hinziehen. Umgekehrt aber auch Geschichten, wo ich enttäuscht war, dass sie viel zu schnell etwas abhandeln, was noch weitere Kapitel wert gewesen wäre es auszuführen.
Bei den Büchern Die Freundinnen vom Strandbad hätte ich mich etwa über einen evtl. dritten Teil gefreut, anstelle das die weitere Entwicklung einfach völlig verkürzt abgerissen wird.
Kommt auf das Buch an.
King kann ich zum Beispiel gar nichts abgewinnen. Er baut regelmäßig Spannung auf, die über dutzende Seiten wieder abflacht. Bei Herr der Ringe bleibe ich jedes Mal an der gleichen Stelle hängen, weil sich die Handlung zieht und es gibt noch so zwei, drei Kandidaten. Otherland braucht, um in Fahrt zu kommen, aber einmal drin, konnte ich die Buchreihe nicht aus der Hand legen. Gleiches gilt für Scheibenwelt. Selbst kleine Bemerkungen können für die Handlung wichtig sein.
Was liest du denn so? Ist ein Genrewechsel vielleicht eine Option?
Ich sag's mal so -------> eine Freundin von mir, mit der ich heute sogar zweimal telefoniert habe, ist selbst Autorin für Sachbücher und sagte mal zu mir, dass viele Autoren meinen sich verkünsteln zu müssen. Sie seien sehr stolz auf ihre Werke (sicher oft durchaus zu Recht!) und übertreiben es daher ein wenig, weil sie meinen, jedem alles ganz genau schildern und jede eigene Intention deutlichst rüberbringen zu müssen - da kommt dann so was bei raus. Ist mir als auch schon aufgefallen; selbst bei sehr guten Romanen meines Lieblingsverlags (Diogenes), der eigentlich niveauvolle Bücher ediert, gibt es als Längen.
Das ist so in etwa wie ein Bürgermeister, der meint, eine gescheite Gemeinderatssitzung sei erst schön, wenn sie lang sei oder ein Pfarrer, der die Ansicht vertritt, ein Gottesdienst müsse ewig lang gehen und eine ebenso ausführlich elaborierte, hochgestochene Predigt aufweisen, in der er allen zeigt, was er zu bieten hat.
...gerne!
Sie hat sogar erst einen Kulturführer geschrieben und kam bei einem Verlag unter - der Verlag hat sich allerdings bei ihr gemeldet, da sie in dem (Special Interest-)Bereich nicht unbekannt ist. Ansonsten muss man es halt versuchen, sie hat meines Wissens auch schon bei Friedrich Pustet in Regensburg verlegt, das war stets eine erstklassige Adresse.
Wir haben letztens drüber geredet, das Buch wird dieses Jahr veröffentlicht. Der Verlag hat das Lektorat selbst in die Hand genommen und ihr dann einen Vorabzug geschickt, den sie dann abzusegnen hatte bzw. wo sie auch noch was hätte "bemängeln" können, das ihr nicht gefallen hätte.
Geht mir seit Jahrzehnten auch so.
Vielleicht gefällt dir zum Beispiel dieser Roman "Gib Gas, Canim!", ein religionsphilosophischer Krimi.
Gehört einfach dazu. Autoren müssen auch Deadlines einhalten.
Kannst Du diese Freundin mal fragen, wie man am besten einen Verlag findet, der eigene Bücher verlegt bzw. ob es stimmt, dass man sich am besten eine Lektorin suchen muss, die bei einem bestimmten Verlag angestellt ist und das Vorsortieren erledigt? GLG. :)
Danke Dir.