Findest du Blackfacing ok oder nicht ok?
Die Darstellung schwarzer Menschen durch dunkel geschminkte weiße Menschen wird als Blackfacing (in etwa Gesichtsschwärzung) bezeichnet.
25 Stimmen
7 Antworten
Man sollte das schon etwas differenziert betrachten.
Bei den Sternsingern will man sich ja nicht über Afrikaner lustig machen.
Im Fasching wird es wohl auch eher so sein, aber es gibt Leute, die das auch schon nicht so toll einschätzen.
Und in dem Beispiel ist es einfach nur üble Diskriminierung:
Solange es nicht dazu dient, Schwarze lächerlich zu machen, durchaus.
In meiner Kindheit traten wir einmal mit dem Lied auf: "Ein kleines N...lein, das wandert durch die Welt", wo es im Prinzip um Völkerfreundschaft geht. Und wir verkleideten uns entsprechend (ich war die Polin). Da wir ja damals in die meisten Länder nicht reisen durften, blieb unsere Darstellung natürlich klischeehaft - wir wussten es nicht besser. Heute würde diese Darstellung als rassistisch diffamiert, was sie ganz und gar nicht sein sollte.
Menschliches Verhalten ist mimetisch in vieler Hinsicht. Wir ahmen nach, repräsentieren, adaptieren, üben Empathie, identifizieren uns, oder, wenn uns gar nichts Sinnvolles mehr einfällt, um unsere Abneigung zu demonstrieren : Äffen.
Das Äffen ist die älteste und primitivste der mimetischen Verhaltensweisen, und es zeugt am deutlichsten von der Gedankenlosigkeit und Aversion der Äffenden gegenüber den Geäfften.
Blackfacing ist letzteres.
Das was in diesem Diskurs als "Sternsingen" bezeichnet wird, ist kein Blackfacing im ursprünglichen Sinn, weil es anderen Zwecken dient.
Früher war das bei den Sternsingern völlig normal und keiner hat sich was dabei gedacht. Wenn natürlich dunkelhäutige Kinder/Schauspieler zur Verfügung stehen, ist das nicht notwendig.
Auch die Indianer im Fasching müssen sich anmalen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das einen Navajo in New Mexico oder einen Lakota in Wyoming interessiert, ob sich deutsche Kinder Federn aufsetzen und rote Schminke ins Gesicht ziehen.
Rassismus besteht nicht darin, sich schwarz anzumalen, sondern darin, dunkelhäutige Menschen als Wesen zweiter Klasse zu behandeln.
Indianer ist kein Schimpfwort.
Es wurde nirgendwo gesagt, dass eine Kultur ein Kostüm wäre, eine Kultur zeichnet sich aber durch gewisse Eigenschaften aus und Indianer trugen nun mal oft Federn auf dem Kopf und haben sich angemalt, man kann dies also als Teil verwenden um diese Kultur darzustellen.
Man sollte sich zu Fasching Asche auf das Haupt streuen und am besten gar nichts anziehen, weil man ja sonst immer irgendjemanden beleidigen könnte. Das darf nicht sein.
Indianer ist kein Schimpfwort
Keine Beleidigung, aber ein unsinniges Wort und eine geografische Fehlbezeichnung, die sich von Indien, einem südasiatischen Land, ableitet.
Im Gegenteil, Indianer bezeichnet amerikanische Ureineinwohner, es ist kein unsinniges Wort. Eine geografische Fehlbezeichnung ist es nicht, Indianer beschreibt kein Land.
Natürlich. Indianer leitet sich von Indien ab. Und der Grund dafür sollte eigentlich bekannt sein.
Nein, es bezeichnet die Einwohner Indiens. Ursprünglich zumindest. Denn man dachte, man wäre in Indien gewesen. Amerikaner oder amerikanische Ureinwohner wäre treffender gewesen.
Die Einwohner Indiens heißen Inder. Amerikaner konnte man die Ureinwohner Amerikas nicht nennen, weil der Name Amerika noch nicht bekannt war.
Jetzt ja. Ursprünglich glaubte man in Indien zu sein. Kolumbus war überzeugt, dass er an einer kleinen Insel vor der Küste Ostasiens angelangt war, und dass die Menschen, denen er am Strand begegnete, Einwohner Indiens waren, weshalb die Ureinwohner bis heute als Indios Indians oder Indianer bezeichnet werden. Obwohl endgültig Amerigo Vespucci den Irrtum Columbus' 1502 aufklärte, wurde die Bezeichnung der „Indianer“ beibehalten. Das hätte nicht sein müssen.
das englische "indians" meint sowohl Inder als auch Indianer. Deswegen wurden die englischen Kolonien in der Karibik auch Westindien und die in Asien Ostindien genannt.
Die amerikanischen Siedler bezeichneten die Ureinwohner teils als Indianer (indians), aber auch als Redskins (Rothäute) oder schlicht als Wilde (savages).
Frag die Betreffenden selber:
Was Lakota zur Debatte über den Indianerbegriff sagen (msn.com)
Es ist also gar nicht anstößig, solange sich die AIM (American Indian Movement) nicht umbenennt.
Zu Fasching verwandelt man sich gemeinhin in jemanden, der man gern sein wollte. Was ist daran anstößig?
Ich schwinge da nicht gleich die Rassismuskeule wie viele Bedenkenträger.
Schwarze sind durchaus in der Lage ihre Interessen zu vertreten und brauchen keine weißen Stellvertreter, die sich aus Solidarität zum Idioten machen.
Das ist kontraproduktiv.
Und vor allem, wenn weiße Frauen einer schwarzen Friseurin verbieten wollen, ihren weißen Kundinnen afrikanische Flechtfrisuren zu machen. So geschehen in Hannover. Das ist nur eine neue Art der Bevormundung, und dann halten sich die Angreiferinnen auch noch für antirassistisch.
Das Wort Indianer wird inzwischen von den gemeinten Kulturen abgelehnt.
Abgesehen davon ist eine Kultur niemals ein Kostüm, also sollte man sich Fasching weder als "Indianer" noch mit Kimono oder sonst was verkleiden.