Feudalismus war nicht überall gleich oder?


30.05.2025, 23:23

Warum wird französischer Feudalismus im Hochmittelalter als die Norm dargestellt?

1 Antwort

Die meisten Länder wären geprägt durch das untergegangene Römische Reich mit seinem obersten Herrscher, dessen Familie in der Spätzeit immer mehr zu einer mächtigen Adelsfamilie wurde, den mächtigen nichtadeligen Heerführern, einen Senat etc.

Diese feudale Herrschaftsform wurde besonders im Nachfolgestaat des Bzyantinischen Reichs weiter gefestigt und beeinflusste dementsprechend alle Länder im ehemaligen Einflußgebiet des Römischen Reichs.

Im 7. Jahrhundert lebten meines Wissens nur noch einige Völker der Slawen in Sippenverbänden. Da fehlt mir jedoch eine weiterführende Literatur, denn über die Lebensverhältnisse der damaligen Slawen im Gebiet Russlands und Umgebung gibt es keine primären schriftlichen Quellen, sondern fast alles aus dieser Frühzeit ist nur aus Ausgrabungen bekannt.

Das änderte sich ab 826, wo die aus Skandinavien kommenden Waräger dort einfielen und ihre Feudalherrschaft installierten. Der erfolgreiste Großfürst wurde Rjurik (862-879). Seine Nachkommen wurden schließlich die Herrscher über die gesamte Region. Das hat sicher auch damit zu tun, dass gerade zu Beginn in der Familie immer nur ein Sohn das Erwachsenenalter erreichte und die Herrschaft übernehmen und erweitern konnte. Erstgeborenenrecht wurde erst im Hochmittelalter eingeführt.

Zumindest für Europa gilt ab dieser Zeit das Prinzip mit adeligen Struktur an der Spitze.

Woher ich das weiß:Hobby