Falsch gehandelt? Katze nicht geholfen?

6 Antworten

Von Experte anonym0507 bestätigt

Grundsätzlich bitte fremden Katzen nicht einfach was zu essen anbieten - in den allermeisten Fällen sind das eher Freigänger und es ist überhaupt nicht gerne gesehen, dass die Katze anderswo etwas zu essen bekommt.

a) weil sie daheim ihre normale Mahlzeit kriegt und verfettet (Katzen sind nicht blöd, die tauchen dann regelmässig da auf wo sie "noch was extra kriegen können") und b) je nach Allergien ohne notwendiger Futterzusammensetzung kann ein Tier halt deswegen schwer krank werden und sterben (das passiert schlimmerweise viel häufiger als man denkt...)

Ja das Verhalten von dem Tier war auch für einen Freigänger normal, und solange nichts auf Streuner hingewiesen hat (Verletzungen, Ungepflegtheit, klare Magerheit vor Hunger), wars auch nicht notwendig da einzugreifen.

Wenns einen Tier mal nicht gut geht, man sieht dass es ein Steuner - oder zumindest ein verwahrlostes Tier ist - oder man das Gefühl hat da stimmt was nicht, kann man die Tierrettung verständigen und die schauen dann ob das Tier gechipped ist ;) Alles weitere wird dann im Anschluss besprochen

Einfach so aufnehmen bitte auch nicht, solange nicht geklärt ist ob das Tier einen Besitzer hat

anonym0507  05.12.2021, 16:30

Ganz genau. Es gibt halt auch einfach Menschenbezogene, sehr anhängliche Katzen, die dann mit einem mit gehen, wenn sie einen sympathisch finden... Hatten wir auch mal, die ist auch zu fremden ins Auto gehüpft... Irgendwann ist sie verschwunden und wir wissen nicht, ob jemand sie geklaut hat ("geholfen" wäre definitiv der falsche Ausdruck!) oder sie doch überfahren oder vergiftet wurde...

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Liest sich für mich jetzt nicht so, als ob die Katze Hilfe brauchte. Ich denke, du musst da kein schlechtes Gewissen haben.

Merk dir aber bitte, dass man fremde Katzen/Tiere nicht einfach füttern sollte. Zum einen, weil sie dadurch dick werden können( manche Katzen gewöhnen sich wirklich an mehrere Haushalte anzusteuern und fressen sich regelrecht durch), zum anderen gibt es Allergiker oder andere Krankheiten. Denen würdest du sogar schaden, wenn du sie einfach mit normalen Futter versorgt. In der Regel haben diese Tiere zwar eine Nachricht am Halsband, aber nicht alle. Daher spielen und kraulen, wenn sie Katze es wünscht/zulässt OK, aber bitte nix "rein tun". 😉 (Auch wenn sie noch so niedlich schaut und bettelt. Katzen sind echte Chameure und wissen das auch!)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin mit versch. Tieren aufgewachsen und hielt immer welche

In der Regel finden Katzen den Weg nach Hause.

Hallo Anonymaaly

tja, das ist schwer zu sagen. Auf jeden Fall hast du, für dich und unerfahren, die Richtige Entscheidung getroffen. Da die Katze aber auch nicht an deiner Haustür sitzen blieb, gerufen hat um wieder rein zu können, hoffen wir mal die Katze hat ein zu Hause.

Infos Zugelaufene oder Fundtiere:

eine Zugelaufene oder Fund-Katze BITTE niemals einfach sofort ins Haus lassen bzw. mit nach Hause nehmen. Ebenfalls bitte KEIN Futter anbieten, sondern höchstens eine Schale Wasser.

Fundtiere bitte immer erst mal eine Zeit (mehrere Stunden/Tage) beobachten. Denn vielleicht ist es nur ein Freigänger auf seinem Streifzug. Bitte erst mal NICHT füttern, höchstens Wasser anbieten !Warum, dazu kann ich gerne mehr Info geben, wenn du magst. Auch Streuner, Herrenlose Katzen, Straßenkatzen niemals einfach Anfüttern oder ins Haus lassen !

Bei Kitten erst mal, mit Abstand, Ausschau nach der Mutter halten ! Kommt die Mutter auch nach Stunden nicht zum Kitten zurück, ist der erste Weg mit dem Kitten sofort zum TA !! Gut Möglich, das ein Kitten unterkühlt, voller Parasiten und hungrig ist. Der TA hat Aufzuchtsmilch, Kitten dürfen KEINE Kuhmilch trinken.

Oft verrät der Zustand des Fells und der Allgemeinzustand der Katze, ob es sich um eine Straßenkatze handelt. Struppiges Fell, ungepflegtes, schmutziges Erscheinungsbild, Wunden, verklebte Augen, verschnotterte Nase, ausgezehrt, ausgehungert ect. sind alles Hinweise auf Streuner, können aber auch auf eine Erkrankung hinweisen.

Ein Fundtiere muss nach §965 BGB bei der Verbandsgemeinde/Stadtverwaltung gemeldet werden und zwar unverzüglich ! Die machen für gewöhnlich dann eine Annonce im Blättchen. Auch bei der Tierhilfe und im Tierheim muss man Bescheid sagen. Gut möglich das die Besitzer ihre Katze bereits suchen und dort Angefragt haben. Mann kann auch selbst mal bei Tasso (oder auch findefix) auf der Seite schauen, ob man die Katze da unter den vermissten Tieren findest:

https://www.tasso.net/

https://www.findefix.com/

Ausgesetzte Tiere, sind der Polizei, dem Tierschutz und dem Veterinäramt unverzüglich zu melden. BITTE auf Anweisung der Behörden warten, um am Tatort möglicherweise relevante Spuren nicht zu verändern ! Fragt den Beamten, was zu tun ist ! Am Karton, der Transportbox ect. könnten Spuren, Adresse, Fingerabdrücke sein. Fundort bitte so belassen wie vorgefunden und auf die Polizei warten. Wenn du schon zu Hause bist, hast du dir hoffentlich gut gemerkt, wo du die Tiere gefunden hast.

Auszug hierzu aus dem TSG: Gemäß § 3 Abs. 3 Tierschutzgesetz (TierSchG) ist es verboten, ein im Haus, Betrieb oder sonst in Obhut des Menschen gehaltenes Tier auszusetzen oder es zurückzulassen, um sich seiner zu entledigen oder sich der Halter- oder Betreuerpflicht zu entziehen. Unerheblich ist, ob durch das Aussetzen eine konkrete oder abstrakte Gefahrenlage für das Tier entsteht. So erfüllt grundsätzlich auch das Anbinden am Tierheimtor den Tatbestand des Aussetzens. Das Aussetzen ist eine Ordnungswidrigkeit und wird gemäß § 18 Abs.1 Nr.4 TierSchG mit einer Geldbuße bis zu 25.000 Euro bestraft. Im Einzelfall, so wenn das Tier durch die Aussetzung zu Tode kommt, kann es sich um eine Straftat gem. § 17 TierSchG handeln.

Dann muss man mit dem Tier zum Tierarzt. Dieser prüft, ob die Katze bereits gechipt und registriert ist und gibt das dann auch an Tasso weiter. Oder hat die Katze ein Tattoo im Ohr ?

Eventuell entstehen kosten, die übliche Praxisgebühr.

Die kannst du aber vom Besitzer zurück fordern, wenn dieser Ausfindig gemacht wird. Die Kosten richten sich nach der GOT: http://www.vetvita.de/tierrecht/got/gotgeb.shtml

Bitte dem TA gleich sagen, das es sich um ein Fundtier handelt, vielleicht fallen die Kosten dann weg.

Oft nimmt die Tierhilfe das Tier in seine Obhut und es kommt in eine Pflegestelle. Man kann aber Interesse anmelden, falls die Besitzer nicht gefunden werden. Oder auch anbieten, die Katzen auf eigene Kosten, so lange zu versorgen und ggf. ein Dauerhaftes zu Hause geben, falls der Besitzer sich eben nicht melden sollte.

Eine zugelaufene Katze kann man nicht einfach so behalten ! Das ist ein Straftatbestand, Diebstahl !

Nach § 973 I BGB kann man Eigentümer der zugelaufenen Katze werden, wenn sich bis zu einer abgelaufenen Frist von 6 Monaten der Besitzer nicht meldet.

Du kannst auch in den Sozialen Medien einen Aufruf starten, ob jemand die Katze vermisst oder sie kennt. Bei Facebook gibt es tolle Gruppen für Vermisste Tiere, du kannst auf deiner Timeline einen Beitrag Posten, es gibt Spottet-Gruppen zu deiner Ortschaft und der Umgebung, da kann man doch heute so viel machen !

Bei uns gibt es schon seit langen, ein gutes Netzwerk von Leuten, ob Tierschutz oder Tierliebhaber, die ein Lesegerät zu Hause haben. Einer ist ja irgendwie immer bei FB unterwegs, oder schaut mal rein. Dank der Vermissten-Gruppen, bekommen wir oft genug auch Anfragen, ob jemand ein Tier Sichern und nach einem Chip gucken fahren kann. Vielleicht baut ihr auch bei euch so etwas auf.

JEDER Tierhalter, dem sein Tier mal weg gelaufen/ausgebüxt ist, freut sich, wenn sein Tier wieder nach Hause kommt.

Auch bei einem Totfund gilt es, die Behörden, sowie Tierarzt und Tierheim zu Informieren ! Katze Sichern, bestenfalls Chip auslesen lassen, damit die Besitzer Bescheid wissen ! Fotos machen, sofern die Katze noch Ansehnlich ist und bei FB und Co. mal ausschreiben, wem das Tier gehört.

Ich habe selbst schon oft Tiere gesichert, aufgepäppelt und/oder den Besitzern zurück gebracht. Auch gab es Katzen, die bei uns bleiben durften. Hier mal ein paar meiner Tierschutztiere, ob Fundtier oder Ausgesetzt ect.:

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Hexi (+) wurde z.B. in den 1990er als junges Kitten ausgesetzt, sie durfte bei uns bleiben. Sie hatte ein tolles Leben hier. Doch leider hatte sie irgendwo Rattengift gefressen, man konnte sie nicht mehr retten :-( Seit dem haben unsere Katzen keinen ungesicherten Freigang mehr.

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Auch unsere heutige 5er Kater-Bande, kommt zum Teil aus dem Tierschutz, bis auf Maui, der kommt von einer befreundeten Züchterin aus Norwegen.

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Und seit dem 2.12.2021 haben wir wieder den Fundkater "Bob" in Obhut. Er wurde hier in der Nachbarschaft bereits seit gut 10 Wochen immer mal wieder gesichtet und als nun klar war, der gehört nicht hier in den Ort, er bei uns schreiend und Futter suchend im Graten saß 3 Tage, haben wir ihn gesichert. Zum TA gebracht, Tierhilfe, Tierheim, Tasso, findefix, ifta - Internationale Zentrale Tierregistrierung des Bundesverbandes Praktischer Tierärzte (BPT) und das Institut für Tiergesundheit und Agrarökologie AG informiert, haben in FB und Instagram einen Aufruf gestartet und Montag geht es noch an die Zeitung.

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Alles Gute

LG  

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Mach dir keine Vorwürfe :

Die Tatsache, dass sie gepflegt aussah und nicht abgemagert wirkte, zeigt doch, dass es ihr gutgeht.

Sicher hat sie ein gutes Zuhause - viele Katzen stromern umher, holen sich hier und da ein paar Streicheleinheiten und gehen dann wieder ihrer Wege.

Katzen sind von Haus aus neugierige Wesen...

Vielleicht triffst du sie ja mal wieder, dann holt sie sich kurz deine Aufmerksamkeit - und gut ist ! ;)