F+, offene Beziehung?

10 Antworten

Eine Beziehung - auch wenn diese offen geführt wird - bedeutet normalerweise eine gewisse Exklusivität in Bezug auf das Gefühlsleben. Freunde kann man viele haben (mit oder ohne "+"), aber Beziehung führt man meist nur eine. Das wäre dann schon mal ein grundlegender Unterschied.

In unserer Kultur und Erziehung wird uns meist die Illusion vermittelt, dass "Sex" und "Liebe" eine Einheit bilden und nur gemeinsam genossen werden können. Dabei haben Menschen aus allen möglichen Gründen Sex - aus Liebe, aber auch aus Langeweile, zur Selbstbestätigung, um besser einschlafen zu können, zur Strafe usw.

In jungen Jahren kann man sich meist nicht vorstellen den Partner zu teilen oder Freiheiten einzuräumen, wie diese in einer "offenen Beziehung" üblich sind. Konnte ich mit 20 auch nicht - aber seit über 10 Jahren lebe ich nun glücklich in einer Beziehung, die wir für unverbindlichen Sex mit Dritten geöffnet haben. Das bedeutet nicht, dass jeder macht, was er will, sondern wir es bewusst bei unverbindlichen Kontakten im Rahmen von Swinger-, Sauna- und FKK-Clubs belassen und Affären "mit Herz" bleiben lassen.

Das hat uns nicht nur viel "frischen Wind" in unsere inzwischen über 30-jährige Beziehung gebracht, sondern auch die Gewissheit, dass einen der Andere wegen etwas so profanem wie "aufregendem Sex" nie verlassen würde, denn DEN können wir Jederzeit bekommen...

Seid nett aufeinander!

R. Fahren

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Das sind zwei Verschiedene Dinge.

Offene Beziehung: Man ist emotional an einen Partner gebunden und liebt sich gegenseitig. Allerdings ist es den Partner gestattet, sich sexuell auch ausserhalb der Beziehung auszuleben. Das kann viele Gründe haben. Spezielle sexuelle Vorlieben die nur EIN Partner mag, unterschiedliches sexuelles Verlangen (der eine mag es öfter, der andere nicht so oft), Krankheit (ein Partner kann z. B. auf Grund einer Krankheit nicht so oft), etc.
Das kann durchaus auch frischen Wind in eine eingefahrene Beziehung bringen.

F+: Man ist befreundet und stillt seine sexuellen Bedürfnisse miteinander ohne, dass man die "Verpflichtungen" einer Partnerschaft eingeht. Hat auch Vorteile: Man kennt sich, hat Vertrauen, kennt seine Vorlieben, etc. Hat aber keine Verpflichtung.

Ja, es gibt einen Unterschied: in einer offenen Beziehung sind Gefühle im Spiel und man ist nur mit einer Person zusammen und hat mit anderen Sex, je nach Grenzen, die man in der Beziehung aushandelt. Für dich scheint diese Form der Beziehung nicht in Frage zu kommen, für mich auch nicht, aber du solltest respektieren, dass es anderen Personen da anders geht und das nichts mit mangelnder liebe zu tun hat.

Und in einer f+ versteht man sich gut, liebt sich aber nicht und hat Sex zusammen. Je nach Abmachung hat man auch mit anderen Sex oder auch nicht. Man verbringt aber auch Mal Zeit zusammen, ohne Sex zu haben.

Kann deine Meinung nicht so ganz nachvollziehen, da ich glaube dass du das Prinzip nicht ganz verstehst :)

Für dich ist es so wie du es beschreibst, aber es gibt Leute für die der Soziale Rahmen verschoben ist. Diese Menschen können einen Partner/Partnerin einschränkungslos lieben, aber trotzdem mit verschiedenen Menschen schlafen. Für diese Menschen gehört Sex und Liebe nicht zwangsweise zusammen und ich finde es falsch, auch wenn ich selbst nicht zu jenen gehöre, ihnen die Anmerkung für ihre Liebe abzusprechen, indem man sagt, „Das kann keine Liebe sein“.

Mit freundlichen Grüßen Marcel

;)

KathrinStuggi  20.04.2022, 08:24

Grundsätzlich richtig. Allerdings stört mich der "verschobene soziale Rahmen".

Dass Männer (und auch Frauen) fremdgehen bzw. Beziehungen zerbrechen liegt häufig (nicht immer) an unterschiedlichen sexuellen Vorstellungen. Da finde ich es fairer und besser wenn man eine offene Beziehung lebt.

Auch F+: Es gibt Menschen, die man sexuell anziehend findet, der Sex auch echt gut ist, man sich gut versteht. Aber eine Beziehung möchte man mit ihnen eben nicht eingehen. Was spricht da gegen eine F+

Der soziale Rahmen ändert sich da in den letzten Jahren auch gewaltig. Diese Themen werden auch offener in Medien behandelt. Die Moralvorstellung, dass Sex und Liebe untrennbar miteinander verbunden sein müssen ist auch erst vor ein paar hundert Jahren durch eine Institution in die Köpfe der Menschen gekommen. Und diese Institution nimmt es mit der Moral auch nicht so genau.

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MarcelK03  20.04.2022, 08:32
@KathrinStuggi

Ja genau so sehe ich das auch :) Der verschobene soziale Rahmen ist doch nur dann ein Problem, wenn er für beide Partner unterschiedlich verschoben ist :)

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KathrinStuggi  20.04.2022, 08:35
@MarcelK03

So ist es. Es muss für BEIDE so ok sein. Bei offener Beziehung sogar für BEIDE Partner und den / die Dritte.

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Ja, Spielzeug, statt Verantwortung in wahrer Liebe.