Extrem auffälliges Blutbild (RDWs), bitte dringend um Einschätzung?
Insbesondere der RDWs Wert von 66,7 macht mir sehr große Sorgen. Ich bin noch für einen Monat in Afrika und habe leider keinen Zugang zu einem guten Arzt, der mich dahingehend ausreichend beraten könnte.
Ich konnte aber folgendes in Erfahrung bringen: der Wert tritt eigentlich nur auf, wenn man schwer krank ist, wobei dann in der Regel auch weitere Werte auffällig sein müssten, was bei mir nur sehr begrenzt der Fall ist?
Wie kann ich das Ganze jetzt richtig verorten? Habe gerade sehe große Angst und brauche dringend eine Einschätzung
Also ich hatte in der Vergangenheit eine Entzündung am Weißheitszahn (Zahnfleischtaschenentzündung), dann chronisch verschleppte Mandelentzündung, dann daraus hervorgegenage Herzmuskelentzündung und dann noch ggf EBV Reaktivierung. Heilungsprozess schreitet jetzt seit 6 Wochen immer besser voran. Trotzdem ist dieser Wert so hoch, als wenn ich Tod krank wäre (und das macht mir wirklich Sorgen).
2 Antworten
Wie jemand bereits geschrieben hat, kann Mangel an Eisen, Folsäure, Vitamin B12 dazu führen. Wenn du weiblich bist verstärkt die Menstruation diesen hohen RDWs. Die andere Möglichkeit ist eine chronische Entzündung, auch bei deiner Vorgeschichte. Du brauchst zusätzliche Diagnostik: Eisenstatus (Ferritin, Transferrinsättigung), Vitamin B12, Folsäure, evtl. Retikulozyten. Bis dahin Ernährungstips:
- Rotes Fleisch, Leber, Fisch
- Hülsenfrüchte (Linsen, Bohnen)
- Grünes Blattgemüse (Spinat, Grünkohl)
- Vollkornprodukte
- Vitamin C (z. B. in Obst) hilft bei Eisenaufnahme!
- Kaffee, Tee & Milch hemmen die Eisenaufnahme – Abstand zur Mahlzeit einhalten
Nur die genauere Diagnostik erlaubt auch weitere Aussagen, also in gewisser Weise hoffe ich für dich, dass da ein Eisenmangel vorliegt. Trotzdem solltest du keine Präparate verwenden, ohne das vorher zu wissen.
zusatz: für am wahrscheinlichsten halte ich, dass deine chronische Herzmuskelentzündung sich in der Regeneration befindet, das sind solche Blutwerte nicht unnormal, man spricht von funktionellen Eisenmangel. Das erklärt im Grunde auch alle anderen Abweichungen. Trotzdem solltest du das natürlich ärztlich begleiten lassen.
Du solltest in einigen Wochen einfach das Blutbild wiederholen, ich hab gerade gelesen dass du vor vier Monaten auch über längere Zeit deutlich zu viel Eisen zu dir genommen hast durch ein Präparat. Auch das hat sicher noch Nachwirkungen, würde aber zu weit führen. Wie gesagt ich würde in einiger Zeit wiederholen, auf was schlimmes deutet es für mich nicht hin.
Guten Morgen,
der PDW-Wert ist leicht erniedrigt, da solltest du dir keine Sorgen machen, solange deine Thrombozyten normwertig sind. Deine restlichen Werte waren ja ok.
Der RDW-Wert ist etwas erhöht, das ist nichts Schlimmes, das bedeutet einfach dass deine Erythrozyten etwas unterschiedlich groß sind. Das kann am Ehesten entweder auf einen Vitaminmangel hindeuten (vor allem B12 und Folsäure) oder einen beginnenden Eisenmangel anzeigen. Beides ist in dem Zusammenhang erstmal nicht besorgniserregend. Lass vielleicht einfach bei deiner nächsten routinemäßigen Blutentnahme deinen Eisenwert mit Ferritin und Transferrin checken und wenn du willst, lass nach deinen Vitaminen schauen. Das wird aber oft von den Kassen nicht routinemäßig übernommen. Du kannst dich alternativ ja auch entsprechend ernähren, dann füllen sich deine Speicher wieder gut auf. Gibt einige Lebensmittel, die B12 und Folsäure enthalten. Das schadet dir nicht und schließt diese Ursache dann von selbst aus.
Letztendlich bleibt die Interpretation der Laborwerte deinem Arzt vorbehalten, der dich auch kennt. Ich nenne dir nur einige Möglichkeiten.
Lieben Gruß
Ganz vielen Dank für die tolle Antwort.
Vielleicht kannst du mir noch einmal weiter helfen? Ist der Wert wirklich nur etwas erhöht und ich brauche mir keine großen Sorgen machen?
Die KI hat mir gesagt das dieser Wert den ich habe (66,7) außerordentlich erhöht ist.
Wenn RDWs (fl) Wert > 65fl ist:
Trifft oft nur bei z.B Sehr schwere Erkrankungen wie Tumorpatienten in Spätphase auf
Das Ganze hat jetzt meine so große Besorgnis ausgelöst, vorallem da ich bis vor 6 Wochen eine chronische Erkrankung hatte inklusive Herzmuskelentzündung, wo ich 4 monte dauerhaft starke Entzündungsprozesse im Körper getragen habe.
Liebe Grüße zurück :)
Gerne!
Ok, diesen Zusammenhang wusste ich zum Zeitpunkt meiner Antwort natürlich dann nicht. Deswegen meine ich ja, sprich einfach mit deinem Arzt über den Laborbefund, er kann die Zusammenhänge viel besser herstellen als jemand anderer hier, mich natürlich eingeschlossen. Wenn du das abgeklärt hast und es letztlich doch nur eine harmlose Ursache hat, wirst du auch dann Ruhe finden. Das restliche Blutbild ist ja auch ok.
Lieben Gruß
Ja das stimmt, das ist dann echt keine schöne Situation...
Wenn du dir so unsicher bist und es dir damit nicht gut geht, ist es vielleicht besser nach Deutschland zurück zu kehren - hilft dann ja nichts. Alternativ kannst du auch ein Krankenhaus in einer größeren Stadt aufsuchen, die haben oft bessere Möglichkeiten als Provinzärzte. Aber es ist hald trotzdem ein Restrisiko übrig, wobei die Strecken bis dahin mit dem Auto oder den öffentlichen Verkehrsmitteln auch oft lang dauern können in Afrika...
Ohne private Krankenversicherung für das Ausland sollte man bedenken dass in praktisch allen afrikanischen Staaten und Kliniken und Ärzte bar bezahlt werden müssen.
Ist man dazu nicht in der Lage kann das sehr schnell zu einer Inhaftierung führen.
Der FS hat eine durchaus anspruchsvolle Anamnese.
Ja, da hast du recht...
Kommt jetzt drauf an, wenn das Risiko besteht ernsthaft krank zu sein, würde ich dann lieber wieder heimfliegen. Die Behandlungskosten können wahrscheinlich auch mal schnell teurer als ein Rückflug werden, wenn man nicht versichert ist. Hoffe aber natürlich, dass der Fragesteller das ist.
Ich habe auf der Fernreise die Herzmuskelentzündung bekommen. Reise mit meiner Freundin und Hund im Wohnmobil durch Afrika. Wir werden jetzt das Ganze in 32 Tagen hier abstellen und dann erstmal nach Hause fliegen, bis dahin müssen wir aber noch die Zeit überbrücken. Die Herzmuskelentzündung habe ich sogar trotz wirklich schlechter Ärzte, selber gut behandelt bekommen durch Ruhe, Supplements und Strategien. Die jetzigen Werte, übersteigen meine Kompetenzen und Möglichkeiten damit einen Umgang zu finden (Einschätzungen, Umgang damit) bei weitem. Ich bin privat krankenversichert, dadurch bekomme ich hier aber trotzdem keine kompetenten Ärzte. Genau einen einzigen habe ich kennen gelernt und ich war in allen KH in Gambia. Der ist aber auch nur Allgemeinmediziner und wird mir mit den gegebenen Möglichkeiten nicht weiter helfen können. Deshalb habe ich hier gefragt: ob jemand das Ganze plausibel einschätzen kann, was dahinter stecken könnte und wie gefährlich das Ganze ist.
Der Eisenwert wurde gemessen, lag im normalen Rahmen, wie viele Werte aus dem Bereich. BSG bei 20, CRP bei 3. Bin jetzt auch etwas überfragt, wie dieser Wert derart hoch sein kann. Ich bin erst 32 Jahre alt, habe immer gesund gelebt, was das Ganze noch auffälliger macht. PLCC und P-LCR sind ja zusätzlich auch noch ziemlich auffällig.
Ich befürchte jetzt natürlich schon das schlimmste, das ich eine schwere Krankheit habe, anders kann ich mir nicht erklären wie solch auffällige Werte zustande kommen.
Gesund fühle ich mich aktuell, außer, das ich ein Stechen in den Füßen und Händen habe.