Es gab Raubsaurier die so groß waren wie T-Rex, doch wie erklärt sich die Wissenschaft dass T-Rex viel massivere Kiefer (Unterkiefer!) hatte als alle Anderen?

4 Antworten

Wenn ein Tier immense Beißkraft hat, ergo massive Kiefer (samt dazugehöriger Muskeln), dann hat es vermutlich dicke Knochen zerbissen. Findet man heute z. B. bei Hyänen, die sogar mit den massiven Knochen von Giraffen zurechtkommen, an denen jeder Löwe scheitert. Auch bei Hunden: massive Kiefer = viel Beißkraft. Welche Tiere zerbeißen auch dicke Knochen? Solche die auch Aas nicht verschmähen, also ans nahrhafte Knochenmark rankommen wollen weil das leicht zu beißende Fleisch bereits weggeputzt wurde.


RenaultDriver 
Beitragsersteller
 20.02.2025, 18:53

R-Rex verfügte aber über lange Zähne mit gesägten Kanten, nicht über niedrige, massive Brechscheren-Backenzähne wie Hyänen

Daoga  21.02.2025, 15:17
@RenaultDriver

Die langen Sägezähne sind fürs Fleischreißen geeignet. T-Rex konnte es sich aber leisten, beim Knochenkauen Zähne zu verlieren, weil die bei Sauriern unbegrenzt nachwuchsen, deshalb brauchte er keine Spezialisierung der Zähne wie die Hyänen.

Einer der Raubsaurier, die genauso groß waren wie T-Rex war Spinosaurus. Aber während die massiven Beisswerkzeuge des T-Rex eben seine Hauptbewaffnung waren, ernährte sich Spinosaurus hauptsächlich von Fischen und lebte teilweise im Wasser. Seine Beisserchen waren besonders für den Fischfang geeignet und die des T-Rex dafür seiner Beute große Stücke abzubeissen und Knochen zu brechen. Sie hatten eben eine unterschiedliche Evolution .

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 - (Tiere, Biologie, Evolution)

Es gibt verschiedene Theorien darüber weshalb Tyrannosaurier im Laufe ihrer Evolution derart massive Kiefer und eine sehr hohe Beißkraft entwickelten. Die Beißkraft eines ausgewachsenen Tyrannosaurus rex betrug wohl über 35.000 Newton und ist somit höher als bei jedem anderen bekannten Landraubtier.

Ein Grund dafür dürfe gewesen sein, dass Tyrannosaurier zum erlegen ihrer Beute wohl fast ausschließlich ihren Kiefer verwendeten während andere große Raubsaurier z.B. Allosaurier oder Carcharodontosaurier zum jagen sicherlich auch ihre kräftigen Arme mit den scharfen Krallen verwendeten. Ähnlich wie die meisten anderen großen Raubsaurier jagte auch Tyrannosaurus große und teils gefährliche Pflanzenfresser z.B. Triceratops und Hadrosaurier. Der große und breite Schädel des Tyrannosaurus (welcher im Gegensatz zu den allermeisten anderen Theropoden räumliches Sehen ermöglichte) begünstigte sicherlich die Entwicklung eines kräftigen Kiefers.

Es gibt auch die Theorie, dass die außergewöhnlich hohe Beißkraft des Tyrannosaurus und die Zähne welche auf das Zermalmen dicker Knochen ausgelegt waren ein Hinweis darauf seien, dass Tyrannosaurier primär Aasfresser gewesen wären. Dies ist allerdings eher eine Minderheitsmeinung unter Wissenschaftlern.

Woher ich das weiß:Hobby – Hobby seit über 10 Jahren

In der Regel ist die Anatomie von Schädel und Gebiss eine Anpassung an die Ernährungsweise.


RenaultDriver 
Beitragsersteller
 20.02.2025, 22:45

Was Du nicht sagst :)

eieiei2  20.02.2025, 23:24
@RenaultDriver

Wenn das Gebiss die einzige Waffe ist, muss es allein ausreichen, um Beute zu machen. Entsprechend großzügig muss es ausgelegt sein.

Die genaue Auslegung ist abhängig davon, was die Hauptbeute ist.

T-Rex war mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Großwildjäger. Er war darauf angewiesen, sehr großen Beutetieren mit wenigen Bissen tödliche Verletzungen zuzufügen und aus ihren massiven Körpern Stücke herauszureißen. Dafür ist viel Bisskraft und ein scharfes, zum zerbeißen von Fleisch ausgelegtes Gebiss notwendig.

Daoga  21.02.2025, 15:27
@eieiei2

Auch der heutige Komodowaran erbeutet das Großwild seines Lebensraums, Wildschweine und Hirsche. Aber er muß sie nicht überwältigen, das erledigen die mörderischen Bakterien an seinen Zähnen für ihn, er muß seine Beute nur irgendwo beißen können und die nachfolgende Blutvergiftung schwächt das Beutetier so sehr, daß er ganz ohne Kampf, einfach durch Abwarten, an seine Mahlzeit kommt. 3 Tage nach dem Biß liegen die meisten Opfer tot im Gebüsch, der Waran muß nur der Geruchsspur folgen. Könnte der T-Rex auch so gemacht haben, statt sich der Risiken eines Kampfes auszusetzen. Abwarten bis das Opfer von selber umfällt funktioniert nur da nicht wo für den Rex die Konkurrenz durch eigene Artgenossen oder andere Räuber gleicher Kampfkraft zu groß ist.