Erkentniss demotiviert mich extrem. Was tun?
Ich bin ein nachdenklicher und Philosoph manchmal. Und das Problem was ich in der letzten Zeit erkannt habe, ist das es nicht sowas gibt wie Gut in etwas sein. Das einzige was man in der Theorie machen kann, ist einfach nur Zeit in etwas investieren. Im Grunde kann niemand besser sein, sondern einfach nur mehr Lebenszeit in etwas reingesteckt hat. Wo macht dann alles überhaupt noch einen Sinn wenn man denkt das man in Sachen wie Schach oder wie Mathe niemals gut sein kann, sondern einfach nur mehr Zeit investiert hat als andere. Ist das war? Oder einfach nur purer pessimismus
10 Antworten
Ich persönlich denke durchaus auch das angeborene Begabung bzw. Talent überbewertet sind. Zu sagen sie existieren nicht ist denke ich durchaus zu gewagt. Aber viel was man man als Talent sieht würde ich unter frühkindliche prägung/übung verbuchen.
Dennoch finde ich das du hier "Zeit investieren" massivst unterschätzt. Das ist ungefähr auf der Ebene als wenn du sagen würdest ein Computerspiel zu spielen ist ja nur die Maus zu klicken und ein paar tasten auf der Tastatur zu tippen.
Wenn deine Hypothese stimmt dann müssten zwei Menschen die X Stunden in etwas investiert haben gleich gut in der Sache sein. Das stimmt aber schlichtweg nicht.
Es gibt nen unterschied zwischen etwas trainieren und etwas einfach nur machen. Eine Methode ist wesentlich effektiver als die andere.
Wer 10000 Stunden lang den gleichen Fehler macht weil er ihn nicht erkennt wird schwerlich besser sein als jemand der den Fehler schon nach 100h ausgemerzt hat.
Schach ist ein gutes Beispiel. Man kann problemlos 10000 Stunden Schach spielen ohne jemals eine eröffnung gelernt zu haben. Oder irgendwelche Strategien. Oder eine Ahnung davon zu haben was ne Rochade ist und warum sie wichtig ist. Oder wie man im Endspiel den Gegner zügig matt setzt und nen Patt verhindert.
Jemand der an dem Punkt ist wird sehr wahrscheinlich im Nachteil zu jemanden sein der das alles weiss und ggf. Nicht ganz so viel Stunden gespielt hat.
Tausende von Stunden mit einer Sache zu verbringen ist auch keine Kleinigkeit insbesondere dann wenn diese Stunden hauptsächlich Training sind. Das erfordert nen Haufen Disziplin und durchhalte vermögen.
Ich verstehe aber leider nicht wirklich wieso das demotivierend sein sollte. Ich finde eher das Gegenteil ist der Fall. Weil es einem ja sagt das man selbst auch etwas erreichen kann. Viel schlimmer währe es eine Sache zu machen die einem Spass macht mit der Gewissheit sie nie wirklich gutmachen zu können weil man die falschen Gene hat.
Anders herum wird eine Sache durchaus weniger bedeutetend wenn man nur gut darin ist weil man zufällig die richtigen Gene hat.
Das ist ein wenig wie der unterschied zwischen einem Millionär der sein Geld selbst erarbeitet hat. Und einer der seine Millionen lediglich von Papa oder Mama vererbt bekommen hat.
Und für die Sache selbst ist es ja so gesehen vollkommen irrelevant wie man seine fähigkeiten erworben hat.
Jetzt widersprichst du deiner eigenen Erkenntnis.
Du sagt doch selbst in deiner Frage das es nur Zeit braucht. Ergo existieren talentierte Menschen unter deiner Erkenntnis nicht.
Daher ist die Aussage. Wenn man deine eigene Erkenntnis und die Logik dahinter als wahr annimmt. Schlichtweg falsch.
Warum fragst du also ob es wahr ist, wenn du im ersten Kommentar das du mir schreibst schon annimmst das deine Erkenntnis falsch ist?
Bist du nun der Ansicht das talentierte Menschen existieren. Die also einfach besser in etwas sind?
Oder ist es wie du behauptet schlichtweg investierte Zeit?
Wenn ersteres kannst du deine gesamte Erkenntnis übern Haufen werfen.
Wenn letzteres ist dein Kommentar Murks.
Beides geht nicht. Also was ist es nun?
Ich habe noch eine nette Erkenntnis in der Hinsicht für dich: der wahre gegner ist nicht der andere. Sondern du selbst.
Ich habe meinen Standpunkt deiner Aussage nach angepasst was Talent angeht
Zeit und Fähigkeit verhalten sich aber nicht bei jedem gleich. Alle lernen verschiedene Dinge mit unterschiedlichen Geschwindigkeit. Außerdem gibt es schon ein Stück weit auch Naturbegabungen oder Vorteile, die es einem ermöglichen besser als andere in einer Tätigkeit zu sein, trotz selbem Zeitaufwand. Es ist kein Zufall, dass die meisten Basketballprofis weit nördlich von 2 Meter Körpergröße sind.
Heißt das das es für begabungslose Menschen eine aussichtslose Situation ist? Da anderen einen schneller übertreffen wenn alle die selbe Zeit in etwas reinstecken
- Bezweifle ich, dass es Menschen gibt die wirklich gar keine einzige Begabung haben, ergo nirgendwo zumindest überdurchschnittlich sind
- Ist ein Leben zu kurz um in alles Zeit reinzustecken, also wenn man 1000 Stunden Spanisch lernt wird man definitiv besser sprechen können als jemand der die Sprache nie gelernt hat, auch wenn der eine höhere "Sprachbegabung" hat
- Ist es doch nicht Sinn und Zweck des Lebens "der Beste" zu sein, oder?
Der Satz alleine ist schon obviously. Angenommen ein Mensch hat kein Talent, dann kann er doch in der Theorie noch soviel tun und niemals das selbe ereichen was ein Talentierter auf seiner Ebene tut
Dann musst du dein gesamtes Leben in eine Sache investieren. Such dir was raus egal was. Und mach das zu deinem Leben. Jeden Tag. Deine gesamte Freizeit.
Ich glaube nicht, dass viele Menschen das Gefühl haben ihr Leben sei nur lebenswert wenn sie irgendwann der Beste werden
Davon rede ich auch nicht. Ich meine damit das es keinen Sinn hat zu versuchen in etwas besser zu werden da es komplettes Glück ist wenn der einzige Unterschied Zeit und Talent ist. Zeit reinstecken nützt ja nichts wenn es einen menschen gibt der Talent hat right?
Doch, das meinte ich ja mit Punkt 2. Denn es fokussiert sich ja jeder auf andere Dinge.
Ja also gibt es dementsprechend auch talentierte Menschen welche jede verfügbare Zeit dafür benutzen das zu tun worin sie gut sind
Das stimmt so bestimmt nicht, denn man kann durchaus in etwas gut sein, in das man nicht mehr Zeit investiert hat, als andere.
Es gibt so viele Möglichkeiten in irgend was besonders fit zu sein. Wenn man sich allerdings sehr bekannte Disziplinen sucht, wird man auch mit vielen Leuten zu tun haben, die das schon besser beherrschen.
Dann musst du halt herausfinden, in was es wert ist Lebenszeit reinzustecken. Außerdem kann man ja unterschiedlich schnell in etwas erfolgreich werden, je nach den Informationen, Vorkenntnissen, natürlichen Neigungen und Mentoren, die man hat.
Warum das alles demotivierend ist, ist das das heißt das selbst wenn man 24/7 etwas tuht, seine Fehler einsieht und alles perfekt macht, es selbst dann nicht möglich ist einen Talentierten zu überbeaten wenn er nur genau das selbe macht.