Einrenken beim Physiotherapeuten?

7 Antworten

Genau dieses bewusst gezielte Einrenken von Gelenken ist einem/r Physio aus Haftungsgründen schon immer strengstens verboten!

Die Gefahr einer akuten oder chronischen Nervenläsion (z. B. zunächst unentdeckte Teillähmung von Organfunktionen, auch sofort auftretende sensible Lähmung: lebenslanges Taubheitsgefühl der innervierten Region) ist durchaus vorhanden, gerade wenn man über die Umgebung (das sog. Bewegungssegment) des Gelenks zu wenig weiß (z. B. aufgrund einer nicht ausführlichen Diagnose, schlechter Röntgenbilder, med. fachlicher Selbstüberschätzung).

Diese Rechtslage lernen alle in der Ausbildung in Berufskunde, aber viele in ihrer "therapeutischen Göttlichkeit" vergessen das leider - bis sie wegen einer hohen Schmerzensgeldklage vor Gericht landen und so tun, als ob sie das nie gehört hätten: Die absichtliche Manipulation eines Gelenks ist Masseuren u. med. Bademeistern und Physiotherapeuten verboten!

Die grundlegenden Therapien des MumBs, die auch der Ph beherrscht, sind daher fachlich gerecht angewendet gesetzlich beurteilt grundsätzlich unschädlich! Daher darf ein MumB seine und ein Ph dieselben Methoden auch ohne ärztl. Verordnung (Rezept) ausüben, z. B. im Wellnesssektor. Darüber hinaus führende Methoden des Phs darf dieser nur nach ärztl. Verordnung, also an med. Patienten, ausüben!

Deren Fortbildung zur sog. Manuellen Therapie ist z. B. im Vergleich zur Chiropraktik orthopädisch bewertet kein Einrenken, also ein behutsamer Eingriff.

  1. Man wird nicht eingerenkt, sondern es wird eine Blockade behoben.
  2. Das dürfen nur Chiropraktiker machen.

Ich bin mir gerade nicht ganz sicher, wie da die Rechtslage ist. Ich selbst als Physiotherapeutin habe in meiner Ausbildung gelernt, dass ausschließlich Ärzte "einrenken", also manipulieren dürfen.

Das soll nicht heißen, dass ich es nicht könnte 😇 Es gibt verschiedene Techniken. Hängt auch vom blockierten Gelenk ab. Wenn man sie sehr sanft ausführt, bis kurz vorm Bewegungsende, spricht man von einer Mobilisation. Wenn man "härter" rangeht und das Gelenk "knackt", war es eine Manipulation. Letzteres ist halt Ärzten vorbehalten. Passiert aber in meinen Behandlungen manchmal ausversehen.

Ich weiß allerdings von einer Kollegin, die aktuell noch in der Fortbildung zum Manualtherapeuten steht, dass sie dort sehr viel manipulieren/einrenken. Deswegen bin ich mir über die aktuelle Rechtslage nicht ganz im Klaren. Ich recherchiere gerade zu dem Thema.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
tobias981 
Fragesteller
 24.03.2022, 10:09

achso, da war ich nicht informiert. früher hat das immer eine physiotherapeutin vor der krankengymnastik bei mir gemacht, also manipuliert. war in der regel die wirbelsäule: unterarme vor der brust überkreuzen im sitzen, dann nach hinten lehnen, wobei die physiotherapeutin auf die arme drückte, gleichzeitig sollte ich ausatmen. so ungefähr war es. aber alleine bekommeich das nicht hin.

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Skoph  25.03.2022, 08:11

Schäden nach versehentlichem "Einrenken" sind meist straffreie Unfallfolgen. Die Frage ist dabei, ob es eine fachlich "grob fahrlässige Vorgehensweise" am Patienten war.

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Ja, ich war schon zur manuellen Therapie beim Physiotherapeuten. War ok, aber nicht halb so effektiv wie beim Osteopathen oder Chiropraktor.

tobias981 
Fragesteller
 24.03.2022, 08:23

wären da osteos und chiros besser?

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JustASingle  24.03.2022, 08:30
@tobias981

Meiner Erfahrung nach ja. Ich persönlich bevorzuge Chiropraktoren (nicht Chiropraktiker, das ist eine andere Ausbildung!), die in Dänemark in Odense gelernt haben. Damit habe ich bislang die besten Erfahrungen gemacht.

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Zuständig wäre dafür eher ein Osteopath oder ein Unfallchirurg oder Orthopäde.