Eine Nadel mit Lichtgeschwindigkeit auf der Erde?

5 Antworten

Hallo Anonym6748,

die kinetische Energie Eₖ eines Körpers oder Teilchens ist Interpretationssache, denn sie hängt von der Wahl des Bezugssystems bzw. Bezugskörpers ab.

GALILEIs Relativitätsprinzip (RP) sagt aus: Bewegt sich relativ zu einem Körper B ein anderer, B', mit konstanter 1D-Geschwindigkeit v, so kann man ebensogut B' als ruhend und B als mit −v bewegt beschreiben, ohne dass dies an den grundlegenden Beziehungen zwischen physikalischen Größen – nichts anderes sind Naturgesetze – etwas ändern würde.

Von jedem dieser Körper aus können wir je ein Koordinatensystem Σ bzw. Σ' definieren, und zwar jeweils ein raumzeitliches, dessen Zeitachse die Weltlinie (WL) des zugehörigen Körpers ist.

Koordinatensysteme beschreiben aber nicht unterschiedliche Realitäten; wenn Du auf eine Zeichnung eine durchsichtige Folie mit Koordinatensystem drauf legst, bekommt jeder Punkt der Zeichnung Koordinaten, und die ändern sich, wenn Du die Folie drehst. Ähnliches gilt für die Komponenten eines Pfeils auf der Zeichnung, der eine Größe mit Richtung, einen sogenannten Vektor darstellen könnte.

An der Zeichnung ändert sich aber überhaupt nichts, auch nicht an der Länge des Vektors.

Die gesamte Energie E = E₀ + Eₖ und der Impuls eines Körpers oder Teilchens bilden so einen Vektor, den Viererimpuls

(1) (E⁄c | p›) = (E⁄c | px | py | pz),

dessen "Länge"

(2) √{(E⁄c)² − (px² + px² + pz²)} = E₀⁄c = mc

ist. Dabei ist m die Masse und E₀ = mc² die Ruheenergie des Teilchens. Bis auf den konstanten Faktor, für den nur unser Maßsystem verantwortlich ist, ist beides dasselbe.

Bild zum Beitrag

Abb.1: Schematische Darstellung eines Viererimpulses

Somit lässt sich die Frage ...

Theoretisch würde die Nadel, eigentlich schon bevor sie auf die Erde trifft, zu einem Schwarzen Loch werden?

... mit einem klaren "Nein" beantworten. Ein Objekt, das ein Schwarzes Loch ist, ist eben ein Schwarzes Loch – in jedem Koordinatensystem.

Die Formel für den SCHWARZSCHILD- Radius,

(3) rₛ = 2GM/c²

mit der Gravitationskonstanten G ≈ ⅔∙10⁻¹⁰ m³s⁻²kg⁻¹ ergibt sich als Lösung von EINSTEINs Feldgleichungen für eine statische Punktmasse; hier kann man nicht einfach E⁄c² für M einsetzen, das ergibt Quatsch.

Eventuell könnte man ein Schwarzes Loch erzeugen, indem man zwei Nadeln aus entgegengesetzten Richtungen aufeinander zimmern lässt, wie Protonen im LHC. Allerdings bräuchte man dafür echt sehr viel Energie, etwa die Entsprechung einer Planetenmasse für jede Nadel, um die Energie stark genug zu konzentrieren.

Dank der Lichtgeschwindigkeit ist die Kinetische Energie der Nadel ja unendlich hoch...

Das ist falsch herum gedacht. Man kann nicht einfach einen Körper auf ein bestimmtes Tempo bringen und dann gucken, wie hoch seine kinetische Energie ist, sondern man muss an dem Körper Beschleunigungsarbeit verrichten, ihm also kinetische Energie zuführen, und daraus ergibt sich sein Tempo

(4) v = c∙√{1 − (E₀⁄E)²}.

Das bedeutet: Wenn die kinetische Energie die Ruheenergie so weit übersteigt, dass man letztere vernachlässigen kann, ist v von c kaum mehr unterscheidbar.

...und Dinge wie Dichte, Masse und irgendwelche anderen Kräfte krümmen ja den Raum.

In erster Linie die Raumzeit. Das macht sich auch im Alltag anhand der effektiven Anziehung bemerkbar.

Gemeint ist ihre innere Krümmung, nicht eine Verbiegung innerhalb eines höherdimensionalen Raumes. GAUß erkannte für Flächen schon vor 200 Jahren, dass sich die innere Krümmung einer Fläche unabhängig von deren Einbettung in den 3D-Raum beschreiben lässt, und RIEMANN verallgemeinerte dieses Prinzip auf Mannigfaltigkeiten (das sind mehrdimensionale Verallgemeinerungen von Flächen).

Es geht dabei vor allem um das Verhalten Geodätischer Linien (der geradesten möglichen Linien, die innerhalb einer Fläche verlaufen). In einer geometrisch flachen Fläche verlaufen Geodätische, die an einer Stelle in dieselbe Richtung verlaufen, überall parallel. In einer negativ gekrümmten Fläche streben sie auseinander, in einer positiv gekrümmten zusammen.

Letzteres ist in der Raumzeit besonders häufig der Fall.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
 - (Relativitätstheorie, Lichtgeschwindigkeit)

Guten Abend!

Bin auch nur Laie.

Was ich so recherchiert habe.

1. Massen können nicht auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigt werden.

Das ist nicht ganz richtig. Nur was was Ruhemasse hat kann nicht auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigt werden. Elektromagnetische Wellen haben keine Ruhemasse. Sie haben aber Energie, allerdings nur kinetische Energie und keine Ruheenergie. Da Energie und Masse nun mal äquivalent sind, bedeutet dies Elektromagnetische Wellen haben nur kinetische Masse.

Wenn es also irgendwie eine Art von Nadel geben könnte, die keine Ruhemasse hat nur kinetische Masse, kann diese schon Lichtgeschwindigkeit haben. Allerdings, wenn ich die Relativitätstheorie richtig verstehe, würde diese Nadel in Ruhe nicht existieren.

Eine Nadel die Ruhemasse hat kann, so wie ich recherchiert habe, wie Du auch schreibst, nie c erreichen. Es ist dann von Dir dann nicht ganz richtig die kinetische Energie wurde unendlich gross werden, man kann wenn man immer mehr Energie reinsteckt diese Nadel immer mehr beschleunigen erreicht aber nie Lichtgeschwindigkeit, die kenetische Energie geht gegen Unendlich erreicht aber nie Unendlich. Und wenn ich ein bisschen verstehe, weil man nie das Unendliche erreichen kann, kann die Nadel nie unendlich grosse kinetische Energie haben, diese Nadel kann nie c erreichen.

Wenn man diese Nadel aber sehr viel beschleunigen, dann kann es schon möglich sein, das das ganze Sonnensystem in die Nadel wie in schwarzes Loch reinsturtzt. Denn so wie es sein kann, wie ich glaube nicht nur Ruhemassen krummen den Raum sondern auch kinetische Massen.

Vielleicht ist nicht alles ganz richtig, was ich geschrieben habe. Wie gesagt ich bin nur Laie.

Woher ich das weiß:Recherche
SlowPhil  26.10.2022, 01:17
Wenn es also irgendwie eine Art von Nadel geben könnte, die keine Ruhemasse hat nur kinetische Masse, kann diese schon Lichtgeschwindigkeit haben.

Sie könnte nicht, sie müsste. Ein Teilchen, das nur aus seiner kinetischen Energie besteht, kann sich überhaupt nur mit c bewegen.

Allerdings können solche Teilchen keine Nadel oder sonst einen Körper bilden. Tatsächlich sind sie "im eigenen Ruhesystem" nicht einmal existieren. Würdest Du versuchen, mit ihnen Schritt zu halten, sähest Du sie nicht langsamer werden, sondern immer weniger intensiv werden und asymptotisch verschwinden.

1
tilp11  26.10.2022, 08:44
@SlowPhil

Aber wie ist denn das, wenn Licht irgendwelche Sachen Bildet? Ich komme jetzt leider nicht drauf, wie man das nennt. Aber bestimmt hast Du schon von den berühmten Wasserhahn bei Fielmannnoptiker gehört. Wo aus den Wasserhahn scheinbar Wasser läuft ist aber nur Licht.

0
SlowPhil  26.10.2022, 10:56
@tilp11

Da wird Licht geleitet – das heißt aber nicht, dass es steht, sonst könnten wir es nicht sehen.

0
tilp11  29.10.2022, 01:05
@SlowPhil

Ich hatte mich wirklich falsch ausgedrückt,,, kann diese Lichtgeschwindigkeit haben" hatte lieber schreiben sollen,, muss dies Lichtgeschwindigkeit haben,". Wie ich auch geschrieben hatte in Ruhe kann diese nicht existieren.

Allerdings wie das richtig zu verstehen ist, verstehe ich noch nicht. Nach den Relativitätsprinzyp kann doch, wenn zwei Körper sich bewegen, der eine oder andere immer als ruhend zu den anderen angesehen werden. Ich meine der eine Körper bewegt sich mit einer bestimmten Geschwindigkeit an den einen Körper vorbei und der andere ruht, kann man aber auch umdrehen das der andere als ruhend angesehen werden kann und der andere sich bewegt.

Ich hoffe das war so weit richtig?

Aber wie ist das dann, wenn ein Körper sich um Kreis bewegt um den anderen? Bewegt sich dann der andere um Kreis um den anderen, kann man das auch umdrehen?

Aber ich verstehe so gut wie gar nicht, wie so man das bei Licht nicht umdrehen kann, denn so wie ich recherchiert habe bei Licht gibt es kein relativ. Was mir etwas ein leuchtet, wenn Licht mit Geschwindigkeit c an mir vorbei saust, sause ich nicht umgedreht, mit c am Licht vorbei. Aber ein Körper der zum Beispiel mit 100km/s an mir vorbei saust, dann sause ich doch auch nicht mit 100 km/s an den Körper vorbei, irgendwie läßt sich das doch nicht umdrehen oder doch? Und wenn an mir eine Körper mit sehr grosser Geschwindigkeit an mir vorbei saust, hat dieser Körper doch eine sehr grosse kinetische Energie, aber ich habe doch dann keine grosse kinetische Energie, man kann doch das dann nicht umdrehen.

Was ist hier falsch in meinen Gedankengang oder ist doch so weit alles richtig?

0
tilp11  29.10.2022, 01:20
@tilp11

Kann es sein, daß man nur die Bewegung der Körper umdrehen kann, aber nicht die kinetischen Energien der Körper?

0
SlowPhil  29.10.2022, 20:01
@tilp11
Ich meine der eine Körper bewegt sich mit einer bestimmten Geschwindigkeit an den einen Körper vorbei und der andere ruht, kann man aber auch umdrehen das der andere als ruhend angesehen werden kann und der andere sich bewegt. Ich hoffe das war so weit richtig?

Ja. Nur etwas, das ausschließlich aus seiner eigenen kinetischen Energie besteht, kann niemals als ruhend angesehen werden.

Aber wie ist das dann, wenn ein Körper sich um Kreis bewegt um den anderen?

Das ist nur immer näherungsweise so, wenn der eine Körper eine viel größere Masse hat (das gilt auch, wenn etwas anderes als Gravitation sie aneinander bindet, denn es geht um die Trägheit). Eigentlich umrunden beide Körper ihren gemeinsamen Schwerpunkt, aber wenn der im schwereren Körper liegt, wobbelt der nur etwas.

Bewegt sich dann der andere um Kreis um den anderen...?

Nein. Kreisbewegung ist beschleunigte Bewegung, die Geschwindigkeit ist nicht konstant. Natürlich kann man in ein Nichtinertialsystem transformieren, aber dann bekommt man ominöse Scheinkräfte.

In Inertialsystemen kann immer nur die Momentangeschwindigkeit des kreisenden Körpers gleich Null gesetzt werden, ähnlich wie bei einem rollenden Reifen der Punkt mit Bodenkontakt momentan ruhend ist. Eine halbe Umdrehung früher oder später ist er dafür doppelt so schnell wie der Mittelpunkt des Reifens, dessen Geschwindigkeit konstant ist (falls das Fahrzeug geradeaus rollt).

0
SlowPhil  29.10.2022, 20:51
@tilp11

Nein. Kinetische Energie ist untrennbar mit Bewegung verbunden und ebenso relativ wie diese.

Offensichtlich ist sie also eine Rechengröße, nichts wirklich Substantielles. Mit der Ruheenergie bildet sie die Zeitkomponente des Viererimpulses, dessen Betrag übrigens die Ruheenergie ist.

1
SlowPhil  30.10.2022, 03:43
@tilp11
Aber ich verstehe so gut wie gar nicht, wie so man das bei Licht nicht umdrehen kann, denn so wie ich recherchiert habe bei Licht gibt es kein relativ.

Weil die Lichtausbreitung mit c ein Naturgesetz ist, denn sie leitet sich direkt von den MAXWELLschen Gleichungen her.

Das Relativitätsprinzip könnte auch Absolutheitsprinzip heißen, denn es sagt aus, dass Naturgesetze absolut sind, d.h. unabhängig davon, welches Koordinatensystem wir als Bezugssystem wählen.

Aber ein Körper der zum Beispiel mit 100km/s an mir vorbei saust, dann sause ich doch auch nicht mit 100 km/s an den Körper vorbei, irgendwie läßt sich das doch nicht umdrehen oder doch?

Aber natürlich.

Und wenn an mir eine Körper mit sehr grosser Geschwindigkeit an mir vorbei saust, hat dieser Körper doch eine sehr grosse kinetische Energie, aber ich habe doch dann keine grosse kinetische Energie, man kann doch das dann nicht umdrehen.

Selbstverständlich kann man das. Kinetische Energie ist relativ.

1
tilp11  08.11.2022, 13:41
@SlowPhil

Guten Tag!

Wenn ich das mit den Bewegungen doch richtig verstehe, bei nicht konstanten Bewegungen, wie Kreisbewegungen, lässt sich das nicht umdrehen. Ist das richtig?

Nur bei konstanten Bewegungen, lässt sich das umdrehen. Ist das auch richtig?

0
SlowPhil  08.11.2022, 13:54
@tilp11

Richtig. Konstante Geschwindigkeiten kannst du komplett wegtransformieren, nicht konstante aber immer nur punktuell für einen bestimmten Zeitpunkt

0

Hi Anonym6748,

Zuerst einmal:

Die 'allgemeine Relativitätstheorie' ist nur ein mathemathisches Modell welches die 'physikalische Realität' beschreiben soll.

Das tut sie auch in weiten Bereichen überaus genau.

In den Randbereichen (wie in Deinem Beispiel) ergeben sich hingegen rein rechnerisch 'Singularitäten', einfach gesagt so etwas wie 1/0=?

Für v=C eines Masse tragenden Objekts ist das Ergebnis (wiederum rein mathemathisch) unbestimmbar.

Nach heutigem Wissenstand (soweit bis jetzt verifiziert) würde sich folgendes ereignen:

Nähert sich ein Masse tragendes Objekt der Lichtgeschwindigkeit, so wird es abhängig von Masse/Geschwindigkeit zu einem schwarzen Loch.

Der Raum krümmt sich um dieses Objekt, das Objekt verschwindet aus dem uns bekannten (und halbwegs berechenbaren) Universum.

Was bleibt ist die Wirkung seiner Masse (Gravitation) und ein bisschen Hawkingstrahlung.

Die Gravitationwirkung eines solchen 'Micro-Black Holes' wäre astrophysikalisch gesehen nur lokal und eher minimal.

Nur innerhalb einer bereits extrem verdichteten Masse (Neutronenstern) wäre es in der Lage weitere Materie 'aufzusaugen'.

Überdies wäre es extrem instabil. Bei der Größenorndnung einer 'Nadel' würde es bereits nach Microsekunden unter Freigabe seiner Energie (E=mc²) explodieren.

MFG automathias

Anonym6748 
Fragesteller
 25.10.2022, 13:48

Danke dir für die einfache Erklärung ☺️

1
Reggid  25.10.2022, 16:02
Nähert sich ein Masse tragendes Objekt der Lichtgeschwindigkeit, so wird es abhängig von Masse/Geschwindigkeit zu einem schwarzen Loch.

nein. das ist leider vollkommen falsch.

du bewegst dich jetzt gerade auch mit 99.9999...% der lichtgeschwindigkeit (zB relativ zu teilchen der kosmischen strahlung). dadurch wirst du auch kein schwarzes loch.

der zentralste punkt an der relativitätstheorie, den man verstehen sollte bevor man auch nur irgendwie versucht tiefer in die materie einzutauchen, ist dass es kein absolutes bezugssystem gibt. daher ist jede geschwindigkeit relativ und jeder beobachter für sich selbst in ruhe.

2
automathias  25.10.2022, 17:14
@Reggid

Hi Reggid,

Tja, das mit der allgemeinenen Relativitätstheorie ist eine verzwickte Sache.

Du hättest durchaus Recht (im rein mathematischem Sinn), wenn der entsprechende 'Raum' tatsächlich nur 'wenige' subatomaren Teilchen enthielte ...

Aber so ist es im vorliegenden Beispiel nicht.

Die vorhanden Massen definieren ein eindeutiges (relatives) Bezugssystem. Ein absolutes Bezugssystem ist hierfür nicht relevand.

Würde ich Deinen 'tieferen Einsichten in die Materie' folgen, so geschähe niemals irgendwo irgendwas.

MFG automathias

0
Reggid  25.10.2022, 17:49
@automathias

du meinst also dass du ein schwarzes loch wirst, nur weil sich irgendwo im universum etwas relativ zu dir mit großer geschwindigkeit bewegt. denn das ist die aussage von "Nähert sich ein Masse tragendes Objekt der Lichtgeschwindigkeit, so wird es abhängig von Masse/Geschwindigkeit zu einem schwarzen Loch."

interessant (dass du das denkst). aber halt leider falsch.

2
automathias  25.10.2022, 18:52
@Reggid

Hi nochmal Reggid,

Ich glaube Du willst mich absichtlich missverstehen...

Natürlich denke ich nicht, dass das in der Realität stattfinden würde.

Es ist nur eine Konsequens der mathematischen Theorie und auch da nur lokal (nicht irgendwo)!

Einer der vielen Indizien, dass diese Theorie nicht der Weisheit letzter Schluss ist.

Ihre Ergebnisse sind allerdings abhängig von den jeweils gewählten Randbedingungen der entsprechenden Differentialgleichungen...

Für die Grundlagen empfehle ich z. B. 'Allgemeine Relativitätstheorie, Torsten Fließbach, Spektrum, ISBN 978-3-8274-1685-8

MFG automathias

0
Reggid  25.10.2022, 19:43
@automathias
Es ist nur eine Konsequens der mathematischen Theorie

nein, die theorie ist da vollkommen eindeutig dass das NICHT passiert.(wenn du mit der "mathematischen theorie" die allgemeine relativitätstheorie meinst)

die Einsteinschen feldgleichungen sind kovariant, da wird selbstverständlich nichts zu einem schwarzen loch was nicht auch in seinem ruhesystem eines wäre.

da lässt die theorie überhaupt keinen zweifel.

1
automathias  26.10.2022, 18:19
@Reggid

Hi Reggid,

Die Feldgleichungen der 'aR' sind selbstverständlich im mathemathischene Sinne kovariant und auch eindeutig.

Jedoch bezieht sich diese 'Eindeutigkeit' nur auf die mathematische Koheräns der Gleichungen, nicht aber (wie bei allen partielen Differntialgleichungen) auf die daraus abgeleiteten Funktionen.

Den diese sind abhängig von den Randbedingungen.

Dies öffnet natürlich 'Tür und Tor' für eigentlich absurde Hyphotesen (inklusive meiner eigenen).

Man denke nur an die (bedauerlicherweise auch unter einigen Physikern) verbreitete Befürchtungen, die Experimente am LHC könnten ein Black-Hole erzeugen welches anschliesend die Welt verschlingt.

Von den 'Wurmlöchern' will ich erst garnicht reden.

Das ist (zumindest zur Zeit) offensichtlicher Unsinn.

Ach Ja, ich vergass:

Dein Einwand 'Kovarians' ist natürlich eher ein Argument für meine Hyothese !

MFG automathias

0
Reggid  26.10.2022, 19:26
@automathias

dass differentialgleichungen von randbedingungen abhängig sind, bedeutet nicht dass daraus alles mögliche folgt.

dass sich ein objekt dadurch dass ein anderes objekt sich relativ zu ihm bewegt in ein schwarzes loch verwandelt, folgt aus den Einsteingleichungen jedenfalls nicht. (und ich weiß auch nicht wie du überhaupt auf diese etwas lustige idee gekommen bist. könnte es sein dass du fälschlicherweise denkst dass nur die energie der quellterm für die raumzeikrümmung ist?)

wenn das deine eigene hypothese ist, OK. dann ist das eben automathias' privat-hyopthese. aber sie widerspricht halt ganz eindeutig ohne jedem zweifel der ART, und das sollte man dann auch so sagen und nicht so tun als hätte das etwas mit der ART zu tun.

Man denke nur an die (bedauerlicherweise auch unter einigen Physikern) verbreitete Befürchtungen, die Experimente am LHC könnten ein Black-Hole erzeugen

da ging es aber um etwas ganz anderes. hier ging es um teilchenkollisionen und deren energie im schwerpunktssystem. das ist eine invariante größe, und wenn diese groß genug ist könnte sie in der tat zu einem schwarzen loch führen. das ist eine völlig andere situation als oben (und dass die energien am LHC dafür viele größenordnungen zu klein sind ist nochmal eine andere geschichte)

1
automathias  27.10.2022, 11:49
@Reggid

Hallo Reggid,

Ja, was soll ich sagen...

Animiert durch Deine überaus ausdauernde Kritik an meinen Kommentaren habe ich mich dann nochmal in die entsprechenden Gleichungen 'reingefummelt'.

Und siehe da: Mein Szenario ist durchaus stringent !

Bedauerlicherweise hätte aber eine so definierte Kosmologie keine Ähnlichkeit mit der realen Welt.

Ich habe also offensichtlichen Unsinn verbreitet wofür ich mich hier, bei Dir und allen Usern entschuldigen möchte.

Vielen Dank !

MFG automathias

0

Je schneller sich ein Körper bewegt, desto größer wird seine Masse, bis dieser (theoretisch also auch eine kleine Nadel) bei Lichtgeschwindigkeit eine unendlich große Masse erreicht. Um einen Körper mit einer unendlichen Masse auf Lichtgeschwindigkeit zu beschleunigen, bräuchte man eine unendlich große Energie. Die gibt es aber nicht, selbst wenn Putin uns seine gesamten Gasvorräte zur Verfügung stellen würde ;-).

Ruhemasse macht Gravitation. Die "relativistische Masse" ist nur ein mathematisches Konstrukt, das man sich bei der relativistischen Gleichung für kinetische Energie aus dem Kreuz leiern kann, aber der kann man keine weiteren physikalischen Eigenschaften andichten, zumal sie nur aus der Sicht eines vorbeifliegenden Inertialsystems entsteht. Auch die Erde kollabiert nicht zu einem schwarzen Loch, nur weil fast lichtschnelle solare Partikel vorbeifliegen, aus deren Sicht die Erde viel kinetische Energie hat.

SlowPhil  25.10.2022, 18:49
Ruhemasse macht Gravitation.

Das ist nur die halbe Wahrheit. Die Energiedichte geht unabhängig davon, ob es eine Ruheenergieduchte oder etwas anderes ist, in den Energie- Impuls- Tensor ein, und der bestimmt nach EINSTEIN die Krümmung der Raumzeit.

2
hologence  26.10.2022, 05:10
@SlowPhil

wie entscheiden dann zwei Inertialsysteme, die sich schnell passieren, wer die hohe Energie hat? zB sieht ein Neutrino, das an der Erde vorbeifliegt, die Erde mit hoher Geschwindigkeit und damit hohem Impuls und entsprechend hoher Gravitation, obwohl ein solcher Impuls nicht auf die Erde übertragen wurde?

0
SlowPhil  26.10.2022, 06:59
@hologence
wie entscheiden dann zwei Inertialsysteme,...

Wenn es denn welche sind; das Ruhesystem eines Ortes auf der Erde weicht schon einmal davon ab.

...die sich schnell passieren,...

Es ost problematisch, von bewegten Koordinatensystemen zu sprechen, da sie die jeweilige Koordinatenzeit schon enthalten. Es sind Koordinatensysteme, deren Zeitachsen eine starke Neigung zueinander haben.

...wer die hohe Energie hat?

Das entscheiden sie nicht. Koordinatensysteme können gar nichts entscheiden. Die kinetische Energie eines Körpers ist so etwas wie eine Vektorkomponente; rechnen wir in einem anderen Koordinatensystem, nimmt sie i.Allg. einen anderen Wert an.

Für einen einzelnen Körper ist tatsächlich nur die Ruheenergie als Invariante für koordinatenunabhängige Effekte verantwortlich.

Allerdings muss das mit Energie, die in unterschiedlicher Richtung unterwegs ist, anders sein:

Wenn wir uns allerdings vorstellen, ein Stern aus Materie kollidiere bei t=0 mit einem aus Antimaterie, würden sie eine Paarvernichtungsreaktion machen und nur Licht (hauptsächlich Gammastrahlung) und Neutrinos und Antineutrinos übrig bleiben. Dennoch bleibt zur Zeit t an jedem Ort mit r>ct das Gravitationsfeld gleich.

0
hologence  26.10.2022, 07:45
@SlowPhil

wenn ich das richtig interpretiere, kann die Nadel des Fragestellers also nicht durch die eigene kinetische Energie zu einem Schwarzen Loch kollabieren (abgesehen davon, dass man für diese Energie mehr als das Äquivalent eines Sterns verbraten müsste, wofür es keinen Prozess gibt); trotzdem hätte diese kinetische Energie einen Gravitationseffekt beim Vorbeiflug - korrekt?

0
SlowPhil  26.10.2022, 10:23
@hologence
wenn ich das richtig interpretiere, kann die Nadel des Fragestellers also nicht durch die eigene kinetische Energie zu einem Schwarzen Loch kollabieren...

Nein. Aufgrund einer Größe, die interpretationsabhängig ist, auf keinen Fall. Würde man LHC- mäßig zwei Nadeln aus entgegengesetzten Richtungen aufeinander zimmern, könnte vielleicht ein Schwarzes Loch entstehen.

...(abgesehen davon, dass man für diese Energie mehr als das Äquivalent eines Sterns verbraten müsste, wofür es keinen Prozess gibt);

Dank der geringen Ausdehnung der Nadel würde ein Planeten- Äquivalent reichen.

...trotzdem hätte diese kinetische Energie einen Gravitationseffekt beim Vorbeiflug - korrekt?

Es gäbe eine Kraftwirkung. Leider kann ich bisher nur die SCHWARZSCHILD- Metrik vernünftig interpretieren und nicht fliegende Nadel.

0
Reggid  26.10.2022, 12:14
@hologence
wenn ich das richtig interpretiere, kann die Nadel des Fragestellers also nicht durch die eigene kinetische Energie zu einem Schwarzen Loch kollabieren

korrekt

trotzdem hätte diese kinetische Energie einen Gravitationseffekt beim Vorbeiflug - korrekt?

natürlich würden nicht-invariante größen anders sein als im ruhesystem der nadel. so wäre die raumzeit zB schon mal sicher nicht mehr sphärisch symmetrisch, was sie im ruhesystem der nadel schon wäre (die nadel ist natürlich kugelförmig ;-) )

0