Eheprobleme innerhalb der Ehe lösen,oder?
Hallo Zusammen! Zunächst möchte Ich mich bei jedem bedanken der sich das durchliest und beantwortet. :-)
Meine Frage bezieht sich auf folgendes: mein Ehemann und Ich haben zur Zeit viel Stress miteinander. Der Grund hierfür ist hauptsächlich, dass wir uns seit ein paar Jahren in einer Kinderwunschpraxis behandeln lassen. Der Wunsch nach einem Kind ist Groß. Es ist auch zu ein paar Schwangerschaften gekommen die in Fehlgeburten gemündet sind. Leider. Es ist schon kräftezehrend genug trozdem weiter dran zu bleiben. Weshalb wir beschlossen haben erstmal alles für uns zu behalten und mit Freunden und Familie nicht zu besprechen. Wir haben aber beide angefangen uns therapeutisch begleiten zu lassen um den Verlust besser verarbeiten zu lassen. Nun habe ich aber mitbekommen, dass mein Ehemann alles mit seiner Schwester bespricht. Dies wäre nicht weiter erwähnenswert, wenn er von sich aus bekräftigen würde, dass wir alles lieber nicht weiter mit anderen besprechen sollen. Und wenn er nicht betonen würde, dass er es ja auch mit niemanden sonst beredet. Ich habe leider auch feststellen müssen, dass er wirklich ALLES mit seiner Schwester bequatscht. Wenn wir einen Streit hatten ruft er sie an um sich bestätigen zu lassen das er im Recht ist. Ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll. Es ist als ob wir eine Ehe führen die ständig der Überprüfung seiner Schwester vor gelegt wird. Ich bin schon so weit zu überlegen was ich sage, da ich weiß das sie davon erfahren wird. Was meint ihr dazu?
4 Antworten
Es ist leider wirklich so, dass man irgendwann die Ehe aus den Augen verliert. Wir versuchen da irgendwie die Hoffnung nicht zu verlieren. Sei es auf den Kinderwunsch bezogen oder unsere Ehe.
Ich kenne diese Situation. Mein Mann und ich wollten früher auch Kinder und es geht nicht. Den Stress mit der KiWu Klinik habe ich mir nie angetan bzw. kam es lediglich zu 2 Gesprächen, 2 Untersuchungen und dann haben wir das einstimmig abgebrochen.
Sowas ist einfach eine große Belastung für einen selbst und auch für die Beziehung. Ich denke ebenfalls, man muss sich ab einem gewissen Punkt überlegen was einem wirklich wichtig ist, ob man einen unerfüllten Kinderwunsch über die Ehe stellen möchte und bereit wäre lieber die Partnerschaft gegen die Wand zu fahren als auf ein Kind zu verzichten.
Ich persönlich kann deinen Mann verstehen. Wenn ich mal Knatsch mit meinem Mann habe dann brauch ich auch mal jemanden zum Reden und da geht es nicht darum sich bestätigen zu lassen sondern um den Ballast los zu werden und um eine Rückmeldung von außen. Wenn es gerade seine Schwester ist die er als Bezugsperson hat und nicht die Nachbarin oder der beste Freund dann ist es so. Du holst dir ja auch gerade von Fremden ein Feedback.
Versuche deinen Blick und deine Prioritäten auf das zu richten was wirklich wichtig ist und konstruiert doch nicht außen rum noch zusätzliche Nebenkriegsschauplätze die noch zusätzlich Energie fordern für gar nichts.
Danke für deine Antwort. Es ist wirklich keine einfache Situation.Und ja, ich habe auch den Schritt gemacht und sogar Fremden darüber geschrieben. Es hat gut getan diese Plattform hier zu nutzen. Toll, dass es diese Möglichkeit gibt. Ich möchte weder meine Ehe und auch den Kinderwunsch (den Kinderwunsch NOCH nicht) aufgeben. Ich hoffe das in beiden Bereichen alles gut ausgeht. Da Du erwähnt hast, dass ihr auch eine Kinderwunschpraxis aufgesucht habt: Ich möchte hier Allen die durch diese schwere Zeit gehen und all diese Prozeduren durchmachen um endlich ein Kind zu bekommen viel Kraft, Energie, Geduld und natürlich die Erfüllung ihres Traums wünschen! Es ist teilweise ein harter und steiniger Weg. Und ja, wir sollten Alle nicht unsere Partner und Beziehungen/Ehe dabei aus den Augen verlieren.
Deine Geschichte rührt mich an. Aber trotzdem muss ich dir ein wenig widersprechen.
Ehe- oder Beziehungsprobleme müssen natürlich in der Beziehung gelöst werden. Aber jeder der Partner braucht doch auch außerhalb der Beziehung einen Menschen, dem er alles anvertrauen kann. Ob das jetzt deine beste Freundin ist oder seine Schwester. Wichtig ist, dass diese Vertrauensperson schweigen kann.
Ich gehe jetzt mal ganz grundsätzlich davon aus, dass deine Schwägerin nicht die Strippenzieherin hinter deinem Mann ist, sondern ihm als Vertraute zuhören und manchmal auch Rat geben kann. Sie ist ja schließlich nicht seine Mutter. Da wäre ich entschieden vorsichtiger. Und die Schwester ist halt auch ein Mensch, der bedingungslos zu ihm hält, denn sie kennt ihn seit Kindestagen.
Was eure Ehe aber besonders belastet und momentan nicht gerade ersprießlich und glücklich macht, ist euer unerfüllter Kinderwunsch. Ich weiß, dass ich da als Vater von mehreren Kindern vielleicht nicht gerade Experte in Sachen Kinderlosigkeit bin. Aber ich fürchte, ihr ordnet mittlerweile eure Ehe eurem Kinderwunsch unter.
Das ist ein ziemlich gefährliches Spiel, denn mit jedem Fehlschlag kommt eure Ehe mehr ins Wanken. Denn jedes Mal stirbt euch ein Kind. Ein solcher Verlust ist auch für die beste Ehe eine besondere Belastung. Und ihr habt diese Belastung schon mehrfach verkraften müssen.
Was ist momentan eure Ehe ohne den gemeinsamen Kinderwunsch denn noch wert? Ich finde, dass ihr das überprüfen solltet. Nämlich nur dann, wenn eure Ehe stabil genug ist, auch ohne Kinder mit Sinn und Leben gefüllt zu werden, ist sie auch stabil genug, mit Kindern und ihrem Leben gefüllt zu werden.
Was hilft euch ein Kind, wenn die Ehe schon so lädiert ist, dass ihr permanent streiten müsst oder zumindest permanent gereizt seid? Soll es dann als Kitt für die Ehe dienen? Das tut euch nicht gut. Und für das Kind ist das eine Erwartung, an dem es krachend scheitern könnte. Absolute Wunschkinder - unter großen Mühen zum Leben gebracht - haben nicht unbedingt viel zu lachen, sondern müssen vor allem die Erwartungen der Eltern erfüllen. Und es darf ihnen um Himmels Willen nichts passieren. Ihr habt ja schon ein paar Kinder verloren.
Nein, ich will euch euer Wunschkind nicht ausreden. Ich finde nur, dass ihr euch in erster Linie um euch beide kümmern müsst. Denn das Bett, in das ein Kind gelegt wird, sollte weich sein.
Natürlich ist deine Schwägerin hier eine Konkurrentin um die Nähe deines Mannes zu dir. Du kannst von einem Geschwister keine unbedingte Objektivität verlangen, da Blut eigentlich immer dicker ist als Wasser.
Ich weiß, dass das schmerzen kann. Aber beiße dich bitte nicht daran fest, sondern habe lieber im Blick, dass ihr beide mehr für eure Ehe tun müsst als nur ein Kind zu machen! Und zwar dringend, sonst entgleitet dir dein Mann. Auch wenn das nur meine persönliche EInschätzung ist.
Mcih würde eher interessieren, was er dazu meint, wenn man ihm das genau so sagt.
Er spielt es herunter und behauptet mit ihr nicht über unsere Ehe gedprochen zu haben.
Wenn ihr das nächste mal streitet, ruf die Schwester an und diskutier es mit ihr aus....
Danke für deine Antwort. :-) Es ist leider wirklich so, dass man irgendwann die Ehe aus den Augen verliert. Wir versuchen da irgendwie die Hoffnung nicht zu verlieren. Sei es auf den Kinderwunsch bezogen oder unsere Ehe. Und ja. Natürlich sollte man den Schmerz mit jemandem teilen. Was mich so enttäuscht ist, dass mein Mann dies getan hat obwohl wir beide gemeinsam beschlossen haben es zunächst für uns zu behalten. Und zu seiner Schwester muss ich sagen, dass sie nicht besonders objektiv ist und ja nur die eine Seite der Geschehenisse mitbekommt.