E-Gitarre schneller spielen lernen?
Servus, ich spiele zwar seit 5 Jahren aber gelernt habe ich keine 5 Jahre 😅
Aktuell möchte ich das Solo aus Bohemian Rhapsody aufnehmen, ist prinzipiell auch nicht schwer allerdings bekomme ich den kleinen "schnellen Part" nicht hin, genauergesagt das Alternate Picking.
Es geht zwar, allerdings nicht so schnell wie das orginal und nur mit Downpicking.
Ich hab generell Probleme mit schnell spielen, das klassische wo immer höher und schneller spielt, wie im Solo von Sweet Child O Mine wenn ihr versteht.
Habt ihr eventuell ein gutes Tutorial auf Youtube oder so was euch da geholfen hat, oder vielleicht Riffs, Solos oder sowas die da helfen, irgendwas einfach?
Es gibt tausende Tutorials auf Youtube aber soviele davon sind einfach Bullshit wo entweder 90% gespielt wird und 10% erklärt, oder wo ich ein 20min Referat an Kopf gezimmert bekomme
2 Antworten
Ich komme von den Streichinstrumenten.
Der Denkfehler ist meist, dass man schnell ÜBEN muss! Das muss man nicht! Man muss sehr langsam, sehr bewusst üben und das immer wieder wiederholen, täglich, in ganz kleinen Abschnitten (notfalls: 2 Noten), bis man das im Schlaf kann und automatisch auch ein bisschen schneller spielen kann.
Zwischendurch sollte man - pro Übeeinheit - immer wieder probieren, eine kleine, definierte Stelle (ein Takt, eine Zeile) so schnell wie möglich zu spielen. Das Gros der Übeeinheit sollte sich aber mit langsamem Üben befassen.
Wenn du täglich einen Abschnitt über deinen aktuellen Fähigkeiten übst, lernst du nur, wie du ihn ungenau, frustriert spielst. Du prägst dir dann ein, dass du ihn vermasselst, hast Stress dabei und wirst immer frustrierter, auch beim Spielen.
Wenn du täglich einen Abschnitt gaaaanz langsam übst, Ton für Ton, jeden Ton sauber gespielt, dann die Töne nach und nach verbunden, erst einen Ticken schneller übst, wenn du das vorherige Tempo wirklich perfekt (und) sauber kannst, dann wirst du nach und nach immer sicherer, entspannter und auch schneller.
Google mal "Slow practice" oder "slow practice for string players" (da wird das meist ausführlich beschrieben und es gibt einen bekannten Artikel von Hilary Hahn darüber, der aber gerade nicht abrufbar ist).
Faustregel: Immer, wenn du dich verhaspelst, muss du das Tempo halbieren, wirklich Ton für Ton üben, bis es wieder besser geht und dir wirklich Zeit lassen.
Für mich klingt das so, als ob du alternate picking erst mal separat an einzelnen Tönen üben solltest, vielleicht 5 bis 10 min in jeder Übersession, bis das problemlos funktioniert und es erst dann nach und nach auf diesen Abschnitt anwenden solltest.
Übe von den schnellen Parts, egal von welchen, nur zwei Takte, setze die dann mit dem vorigen zusammen und spiele das, bis Du es flüssig kannst. Dann nehme die beiden nächsten und mache so weiter. Habe Geduld! Das ist die beste Übung, nicht nur für Musik. Setze Deine Erwartungen nicht zu hoch an, nehme Dir Zeit und denke daran, kein "muss!", das heißt nämlich "darf!". Du darfst Dir und anderen Freude bereiten! Und auch nicht "ich!", so wird das nämlich viel schöner. Manche können viel, andere eben weniger, ist ja nicht schlimm, man kann sich auch an dem erfreuen, was man kann, das reicht, und wenn man das kann, dann ist es gut! Ok?
Nach fünf Jahren, da kann man wohl schon so einiges, ich spiele schon seit 55 Jahren, und ich habe auch noch zu üben, auch Joe Satriani übt noch, sonst könnte er übermorgen schon nicht mehr das, was er heute kann. Also, weitermachen! 🤩 🥳
Danke 😁👌