Dürfen mich meine Eltern zur Beerdigung zwingen?

7 Antworten

Ja, sie dürfen dich zwingen. Deine Eltern haben das Aufenthaltbestimmungsrecht über dich, das bedeutet, sie entscheiden, wo du zu sein hast. Wenn dieses Wo die Beerdigung deiner Oma ist, dann hast du da mitzugehen, sollten deine Eltern darauf bestehen. Dieses Recht erlischt am 18. Geburtstag.

Ob es sinnvoll ist, steht auf einem anderen Blatt. Wenn du dabei rumbockst und rumspackst, weil du keine Lust hast (hat man jemals auf Beerdigungen Lust?) und am Egotrip bist, verdirbst du deinen Eltern den letzten Abschied.

Deine Eltern wollen deiner Oma als Familie die letzte Ehre erweisen. Nur weil du keinen innigen Kontakt hattest, war sie dennoch eine Verwandte. Es geht bei der Beerdigung nicht um dich, sondern um den Abschied deiner Oma von den Lebenden. Soviel Anstand und Reife sollte man auch mit 16 Jahre haben, da jetzt kein Drama daraus zu machen. Es geht um ein paar Stunden und nicht um deine kompletten Ferien.

Arjiroula  24.10.2017, 17:48

Sehr gute Antwort!

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Ja, denn du bist minderjährig und musst tun und lassen, was sie sagen. Rein menschlich halte ich das allerdings für falsch.

Versuch doch, noch einmal mit deinen Eltern zu reden. Ich hab es meinen damals ebenfalls im Teenageralter befindlichen Kindern freigestellt, ob sie mitkommen wollen oder nicht. Mal abgesehen davon, wie der Kontakt zur Oma war, ist eine Beerdigung "für eine junge Seele" (nein, ich bin nicht christlich ;-) ) schon ein einschneidendes Erlebnis. Und nicht jeder geht gleich damit um bzw. kann so etwas gut verarbeiten.

LisaModerat  24.10.2017, 16:07

Mit 16 Jahren sollte man das schon verkraften können.

Ich war so ca. 10 Jahre, als ich bei der Beerdigung meiner "Ersatzoma" bei war.  Das Einzige, was ich merkwürdig fand, war die Tatsache, dass hinterher alle beisammen gesessen haben und sogar fröhliche Erlebnisse erzählt haben.

Meine Eltern haben mir das aber sehr gut erklärt.

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TreudoofeTomate  24.10.2017, 16:12
@LisaModerat

Ja, da hast du natürlich Recht. Meine Kinder waren damals auch mit zur Beerdigung. Aber das dann, weil sie es wollten. Viele Kinder und Jugendliche haben Angst vor dem Tod, weil es etwas ist, was der Verstand nicht wirklich begreift. Nicht umsonst klammern sich ja so viele an die Hoffnung an ein Leben nach dem Tod.

Ich finde daher, dass es keine gute Idee ist, ein Kind gegen seinen erklärten Willen zu solch einer Veranstaltung zu zwingen.

Daher aber auch der Hinweis, noch einmal das Gespräch zu suchen. Es gibt natürlich auch Argumente dafür. Eine Beerdigung ist eine Möglichkeit, sich noch einmal von einem geliebten Menschen zu verabschieden, man erweist demjenigen gegenüber Respekt oder was auch immer damit verknüpft wird. Aber ich denke auch, dass das Argumente sind, die das Kind selbst akzeptieren und für sich annehmen muss.

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glaubeesnicht  24.10.2017, 16:16
@TreudoofeTomate

dass es keine gute Idee ist, ein Kind gegen seinen erklärten Willen zu solch einer Veranstaltung zu zwingen.

Da hast du völlig Recht! Aber mit 16 ist man schließlich kein kleines Kind mehr.

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Was soll diese Frage hier bewirken? Als Eltern, die die ganze Familie mit zur Beerdigung nehmen wollen, also ein Pflichttermin für alle, interessiert doch nicht, was hier an Antworten fremder Leute auf die Frage ihres sittlich unreifen Sohnes zu lesen ist. Was, wenn sie nicht dürfen? Wer zieht sie mit einem Bußgeld zur Rechenschaft, wenn sie ihn dennoch mitnehmen? Natürlich geht ein 16jähriger Enkel mit auf die Beerdigung der Oma.

Du gehst da nicht für den Toten hin, sondern für die Lebenden. Auch, wenn DU keinen Kontakt hattest war sie aber immer noch die Mutter von einem Deiner Eltern. Tus für Deine Eltern, Du wirst nicht dran sterben.

Auch wenn du deine Oma kaum kanntest, sie war deine Oma! Also gehst du auch auf die Beerdigung!!!