Dürfen meine Eltern über mein Geld bestimmen?
Der sogenannte Taschengeldparagraf (Paragraph 110 BGB) trifft einige ergänzende Regelungen. Ist ein Kind sieben Jahre oder älter und damit beschränkt geschäftsfähig, darf es von seinem zugeteilten Taschengeld alles kaufen, was altersgerecht ist. Dieser Kaufvertrag gilt dann als wirksam und Eltern sind bei einer eventuellen Rückgabe an die Kulanz beziehungsweise die geltenden Regeln des Geschäfts gebunden.
Dass Eltern dem Kind eine bestimmte Geldsumme zur freien Verfügung überlassen, ersetzt in diesen Fällen die konkrete Zustimmung zu jedem einzelnen Kauf. Dabei ist es selbstverständlich den Eltern überlassen, wie groß diese Taschengeldsumme ist. Unter den Taschengeldparagrafen fallen auch Geldgeschenke, zum Beispiel von den Großeltern. Stimmen die Eltern dem Geldgeschenk zu, gilt die Zustimmung automatisch auch für alle rechtlich bindenden Käufe, die das Kind damit tätigt.
Ich weis jetzt halt nicht, ob ich mir dass einfach ohne ihre einwilligung kaufen soll, oder ob ich sonst irgendwie handeln muss. Ich weis, dass alles ist eigentlich total dumm das mann sich darüber aufregt, aber mich stört es einfach. Kann mir vllt jemand weiter helfen? Danke und tut mir leid, falls ich euch mit so einem kleinem unwichtigem Thema nerve!
15 Antworten
Kurz gesagt, ja. Die Eltern übernehmen die Personen- und Vermögenssorge. Der von dir zitierte Taschengeldparagraph wurde etwas falsch verstanden. Die Eltern können trotzdem bestimmen, was du mit dem Taschengeld kaufen oder nicht kaufen darfst.
Ja. Dürfen sie
Beschränkt geschäftsfähig sind Minderjährige vom vollendeten 7. bis zum vollendeten 18. Lebensjahr (§ 106 BGB). Die meisten Rechtsgeschäfte, die beschränkt Geschäftsfähige schließen, sind schwebend unwirksam, wenn sie nicht mit Einwilligung des gesetzlichen Vertreters (in der Regel die Eltern) geschlossen werden.
Wortlaut des BGB im einzelnen
§ 106 BGB: Ein Minderjähriger, der das siebente Lebensjahr vollendet hat, ist nach Maßgabe der §§ 107 bis 113 in der Geschäftsfähigkeit beschränkt.
§ 107 Der Minderjährige bedarf zu einer Willenserklärung, durch die er nicht lediglich einen rechtlichen Vorteil erlangt, der Einwilligung seines gesetzlichen Vertreters.
§ 108 (1) Schließt der Minderjährige einen Vertrag ohne die erforderliche Einwilligung des gesetzlichen Vertreters, so hängt die Wirksamkeit des Vertrags von der Genehmigung des Vertreters ab.
(2) Fordert der andere Teil den Vertreter zur Erklärung über die Genehmigung auf, so kann die Erklärung nur ihm gegenüber erfolgen; eine vor der Aufforderung dem Minderjährigen gegenüber erklärte Genehmigung oder Verweigerung der Genehmigung wird unwirksam. Die Genehmigung kann nur bis zum Ablauf von zwei Wochen nach dem Empfang der Aufforderung erklärt werden; wird sie nicht erklärt, so gilt sie als verweigert.
(3) Ist der Minderjährige unbeschränkt geschäftsfähig geworden, so tritt seine Genehmigung an die Stelle der Genehmigung des Vertreters.
§ 109 1) Bis zur Genehmigung des Vertrags ist der andere Teil zum Widerruf berechtigt. Der Widerruf kann auch dem Minderjährigen gegenüber erklärt werden.
(2) Hat der andere Teil die Minderjährigkeit gekannt, so kann er nur widerrufen, wenn der Minderjährige der Wahrheit zuwider die Einwilligung des Vertreters behauptet hat; er kann auch in diesem Falle nicht widerrufen, wenn ihm das Fehlen der Einwilligung bei dem Abschluss des Vertrags bekannt war.
§ 110 Ein von dem Minderjährigen ohne Zustimmung des gesetzlichen Vertreters geschlossener Vertrag gilt als von Anfang an wirksam, wenn der Minderjährige die vertragsmäßige Leistung mit Mitteln bewirkt, die ihm zu diesem Zweck oder zu freier Verfügung von dem Vertreter oder mit dessen Zustimmung von einem Dritten überlassen worden sind.
§ 111 Ein einseitiges Rechtsgeschäft, das der Minderjährige ohne die erforderliche Einwilligung des gesetzlichen Vertreters vornimmt, ist unwirksam. Nimmt der Minderjährige mit dieser Einwilligung ein solches Rechtsgeschäft einem anderen gegenüber vor, so ist das Rechtsgeschäft unwirksam, wenn der Minderjährige die Einwilligung nicht in schriftlicher Form vorlegt und der andere das Rechtsgeschäft aus diesem Grunde unverzüglich zurückweist. Die Zurückweisung ist ausgeschlossen, wenn der Vertreter den anderen von der Einwilligung in Kenntnis gesetzt hatte.
Ja, eben. Aber was genau haben jetzt die angeführten Paragraphen mit der Vermögens- und Personensorge zu tun?
Du solltest die §§ 1626ff zitieren. Deine zitierten Paragraphen sind nur interessant für das jeweilige Vertragsverhältnis zwischen den Parteien bei Kauf- und weiteren Verträgen. Das hat einfach nichts mit seiner Frage zu tun :D.
Da steht doch im Absatz 1 dick und fett_ Die Eltern sind für die Vermögenssorge zuständig. Was umfasst das? Nach hM Zuteilung des Taschengeldes, sofern welches ausgezahlt wird, Verwaltung des Vermögens, und in Verbindung mit dem zweiten Absatz auch die Schulung für den verantwortungsbewussten Umgang mit dem Geld und so weiter. Die Paragraphen aus dem BGB AT spielen für die Frage des Fragestellers eine sehr untergeordnete Rolle.
danke für die info! hast du irgendeine idee, wie ich so was mit meinen Eltern klähren kann? Sie versuchen auch mein interesse am gaming auszutreiben und das zerstört unsere verbindung in letzter zeit so extrem, dass ich überlege in eine wohngruppe zu ziehen, nur um sie nicht mehr ertragen zu müssen. Ich hatte eigentlich immer ein relativ gutes verhältnis zu meinen eltern aber mittlerweile akzeptiere ich manche sachen einfach nicht mehr so, da ich oft rechtlich richtig liege und ich es leider hasse ungerecht behandelt zu werden.
Nein.
Ich hätte meinen Kindern auch keine Zustimmung für InApp-Käufe gegeben. Schon gar nicht in Höhe von 25 € aufwärts.
Wenn das Verhältnis zu deinen Eltern wegen Gaming und Guddi-Käufe so leidet bzw. geschädigt ist, dann überlege DU DIR, welchen Stellenwert die Zockerei in deinem Leben schon hat.
Du willst in ein Wohnheim, weil Deine Eltern diese Käufe nicht unterstützen? Ernsthaft? Ist dein Horizont wirklich schon so klein und eingeschränkt, dass das Maß aller dinge die Zockerei ist und dass du Dir deine Levels erkaufst?
Sie behandeln Dich nicht ungerecht. Der Gesetzgeber gibt ihnen Recht und ihr Verhalten ist ihre Auslegung der Erziehung. Und damit liegen sie richtig.
In eine Wohngruppe kommst Du erst dann, wenn Du wirklich ERNSTHAFTE Probleme hast aber nicht, weil sie dir derartige sinnlose Geldgeschäfte verbieten.
das wohnheim hatt absolut nichts mit dem zocken zu tuhn, sondern weil ich mit meinen eltern so schlecht zurecht komme, dass ich mich nichtmal mehr traue nach unten zu gehen und eine unterhalltung über meine interessen oder irgendetwas anderes als schule zu starten. Eine frage? gehts vllt n bischen freundlicher? ich habe eine einfache frage, weill ich sie nicht mit meinen eltern besprechen kann da sie dierekt agressiv reagieren und mich nichtmal sprechen lassen. :) und der betrag geht nicht in 25€ aufwärts, sondern liegt bei 21,99€ die 25€ währen nur nötig, wenn ich es von selbst kaufen müsste.
Deine Probleme sind die eines jeden pubertären Jungen oder Mädchens.
Und wenn ich schon lese, dass du deinen Eltern mit rechtlichen Argumenten entgegen hältst. Weia.
Es ist völlig unerheblich ob über 25 € oder genau 25 €. Es ist völliger Schwachsinn.
hi, rechtliches zeug suche ich mir raus, wenn ich mich so in die enge gedrängt fühle, dass ich anders nicht mehr weiter weis. Könntest du aufhören mit den kommentaren? ich war hier eigentlich für sachliches wissen und nicht dafür da, um für meine gesprächsweise (ka wie mann das sonst nennen soll) kritisiert zu werden! dein erster kommentar war sehr hilfreich, die restlichen fühlen sich eher wie ne atacke gegen mich an! Belass es doch bitte dabei :) LG Aramis
Du willst in eine Wohngruppe, wenn sie Dir diese Käufe verbieten?
1. In Wohngruppen hast Du noch viel, viel weniger Freiheiten. Was glaubst Du, an was für Regeln Du Dich da alles halten müßtest und das sind noch nicht einmal deine Eltern, die da rigoros über Dich bestimmen.
2. Deine Reaktion zeigt, wie total wichtig Dir diese InApp-Käufe schon jetzt sind. Du verlierst ja jedliche Bodenhaftung! Glaubst Du wirklich, dass das besser wird, wenn deine Eltern Dir nachgeben würden? Natürlich nicht! Wenn jetzt schon so drastisch reagierst, dann gerätst Du totsicher in die Abhängigkeit/ Sucht. Also ein gaaanz schlechtes Argument gegenüber deiner Eltern.
Ich habe nicht deine Gesprächsweise kritisiert sondern dass Du innerhalb der Familie und Erziehung das Gesetzbuch auf den Tisch legst.
Wenn du einer derartigen Diskussion schon als Attacke empfindest, dann wundert mich es nicht, dass es zuhause nicht funktioniert.
Eine Familie ist ein nehmen UND Geben. Kompromisse finden. Der Kompromiss für deine Eltern ist: Mach mit deinem Taschengeld was du willst ABER KEINE Käufe für Spiele.
Da hilft Dir das gesetzbuch nämlich auch nicht.
haha du errinerst mich fast an meine eltern. Die hören auch immer nur was sie hören wollen. Das Thema und der grund wesshalb ich in eine wohngruppe will, ist deutlich weitflächiger und privater als ne dumme diskusion über ein videospiel! les doch den ganzen Text, da beschrieb ich schon, dass diskusion und Wohngruppe unterschiedliche welten sind!
hi auch zu dir, wohngruppe und ingame kauf sind 2 unterschiedliche welten. solche kleinen disskusionen sind auch für mich definitiv kein grund in eine wohngruppe umzuziehen. Aber danke dass du dir anscheinend alle texte in dieser unterhaltung angeschaut hast.
Ob es Dir passt oder nicht. Es nennt sich Erziehung. Und das heißt, vieles ist eben nicht so, wie es dir in den Kram passt.
Du hast echt keine Ahnung, welche Kinder in eine Wohngruppe MÜSSEN weil zuhause unhaltbare Zustände herrschen.
Achja: Wie man in den Wald hinein ruft so kommt es einem auch wieder entgegen.
Im Gegensatz zu Dir hatten meine Kinder die diplomatische Diskussion mit uns sehr gut drauf.
hi, ich kenne so einige die in wohngruppen mussten. Ich kann auch gut diskutieren, zumindest mit leuten die auf einem Level mit mir reden und mit Leuten die das normale von person zu person reden erlernt haben. Ich behersche die Deutsche und Englische sprache gut, auch wenn meine Rechtschreibung nicht Perfekt ist. Ich weis nicht wie alt du bist, aber da du von Kindern sprichst und davon, wie sie mit dir geredet haben schätze ich einfach mal auf über 40! Ich weis nicht, was du von mir erwartest, aber da ich von meinen eltern überschriehen werde, habe ich keine Chance auf eine normale diskusion mit ihnen. Danke für den ersten kommentar, den rest kannst du gerne behallten. Ich stelle diese unterhalltung jetzt auch von meiner Seite ein, da ich mittlerweile mehr das gefühl habe, in einem Gespräch zweier Pupertierender Jugendliche zu sein, als sachlich mit einer Erwachsenen zu reden. LG Aramis
Wenn du den Tonfall bei deinen Eltern an den Tag legst, wundert mich der Stress nicht. Auch nicht, dass sie auf Gespräche mit dir irgendwann meine Lust mehr haben.
Und. Wenn deine Argumentation eine "normale" Diskussion darstellt, dann naja...
Du solltest ein Thema abschließen, bevor du ein anderes eröffnest, dann passiert so etwas auch nicht.
Wenn du einsiehst, dass deine Eltern vollkommen Recht haben haben, wenn sie dir den Kauf einen Waffen-Skins für über 20€ verbieten - und dann auch noch in einem Handyspiel - können wir über das andere Thema reden. Solange du aber der Meinung bist, hier würde ein Unrecht begangen, sind wir noch lange nicht fertig...
Du redest von Einschränkung und Unterdrückung, dabei wollen Dich deine Eltern nur davor bewahren, dein Geld für nutzlose Dinge auszugeben! Und In-App-Käufe sind nutzlose Dinge! Es ist rausgeworfenes Geld. Diese Apps ziehen Dir das Geld aus der Tasche.
Der Sinn von Taschengeld ist auch, den Umgang mit Geld zu lernen. Denn wenn Du mal später eigenes Geld verdienst, kannst Du auch nicht 90 Prozent deines Gehaltes für irgendwelchen Unsinn verbraten. Du hast dann Zahlungsverpflichtungen denen Du nachkommen musst (Miete, Auto, Nahrung, Kleidung usw.).
Der beste Weg nicht die Kostenfalle In-App-Käufe rein zu tappen ist, erst gar nicht damit anzufangen. Denn wenn Du erst Mal damit angefangen hast, wird es schwer da wieder heraus zu kommen.
Jetzt denkst Du, dass dieser Kauf nur eine einmalige Sache ist, aber in zwei, drei Wochen sitzt Du wieder da und denkst darüber nach wieder etwas zu kaufen. Das ist auch die Strategie dieser In-App-Käufe. Die Menschen sollen dazu verleitet werden möglichst viel Geld für diese Apps auszugeben. Mach den Schei** nicht mit, spare Dir dein Geld und kaufe Dir lieber etwas Anderes davon. Aber verschleudere es nicht für so einen Mist.
Sei deinen Eltern dankbar dafür, dass Sie so gut auf Dich achten.
hi, ich zocke seit 5 jahren und habe bisher nur einen ingame kauf getahn. er war genemigt und lag bei einem niedrigen betrag! ich habe meine Ingame ausgaben gut im griff! und mit unterdrückung meine ich, dass meine eltern über mich hinweg schreien, und mir keine möglickeit geben, mich selbst weiter zu sachen zu äusern, und mir sozusagen mein "sprachrecht">(gibts so was?)nehmen. LG Aramis
Sicher ist es nicht ok, wenn deine Eltern über Dich hinweg schreien. Aber dann höre doch auch einfach auf, dieses Thema immer wieder anzusprechen. Das deine Eltern keinen Bock mehr haben darüber zu diskutieren, kann ich gut verstehen.
Und vielleicht hast Du deine Ingame-Ausgaben auch nur deshalb so gut im Griff, weil deine Eltern so strikt dagegen sind und Dir diese In-App-Käufe verbieten.
Lange Rede, kurzer Sinn:
Ja, das dürfen Sie.
Kurz gesagt: Ja, sie dürfen dir den Kauf verbieten, wenn sie den Kauf klar und deutlich verbieten.
§ 110 BGB setzt voraus, dass dir das Geld zur freien Verfügung von deinen Eltern oder mit Erlaubnis der Eltern von einem Dritten überlassen wurde. Wenn nun aber die Eltern sagen 'du darfst dir alles kaufen aber KEINE In App Käufe machen', dann entfällt die freie Verfügung, denn dann ist dein Handlungsrahmen was das Geld angeht ja eindeutig eingeschränkt, nämlich auf ALLES außer In App.
Was anderes als mit ihnen zu sprechen bleibt dir also nicht übrig.
hi, dass in app verbot ist was neues, was sie mir jetzt aufgetischt haben! Davor sagten sie, ich dürfte mit meinem geld machen was ich will. Ich habe auch schon geld ingame ausgegeben, bin aber immer noch im sehr niedrigen bereich, also kein grund warum sie sich sorgen machen sollten(habe bisher in 5 Jahren in denen ich zocke 15€ ausgegeben, das währen jetzt weitere 20€)
Das ist unerheblich. JETZT haben sie deine Verwendung des Geldes eingeschränkt. Das heißt das Geld ist dir nicht mehr zur freien Verfügung überlassen, sie haben das Verbot eindeutig ausgesprochen.
Tut mit leid.
Die Frage hat wenig etwas mit dem BGB AT zu tun. Das Familienrecht ist bez. der Frage um einiges wichtiger. Auch der 110 BGB hat für den Fragesteller so gut wie keine Bedeutung, bez. der Frage, ob er jetzt In App käufe tätigen darf oder nicht. Genau so wie die anderen von dir zitierten Paragraphen :D.