Dürfen alte Lichtschalter (Dreh - oder Kippschalter) von vor dem 2. Weltkrieg aus Bakelit oder Porzellan, heute noch in Wohnungen eingebaut werden?

7 Antworten

Ich würde die nicht verbauen, wer weiß was die schon alles mitgemacht haben und wie die Schaltkontakte innen aussehen. Im übrigen gibt es solche Schalter auch neu zu kaufen, gibt Firmen die solche Schalter und Steckdosen heute wieder herstellen. Du bist da nicht der einzigste der auf sowas steht.

Der Elektriker haftet für die Arbeit die er macht, wenn da irgendwas passiert ist er dran. Also wird da keiner das Risiko eingehen und über 70 Jahre altes Material in einer neuen Elektroinstallation verbauen.

Und auch gerade von den Steckdosen würde ich dir abraten. Da sind die Kontakte oftmals korrodiert. Hatte es schon das dann die Kontakte eines Steckers die in so einer Steckdose steckten so heiß wurden das man dann beim Ziehen das Plastik in der Hand hatte und die Metallkontakte noch in der Dose steckten. Halt Übergangswiderstände weil die Kontakte der Steckdose korrodiert waren. Also lieber Finger weg von dem alten Kram!

Moin...

Dank dir kann ich mir meinen Beitrag hier sparen...

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Schöne Idee!

Prinzipiell ja. Aber eher Nachkrieg oder Während-Krieg. Vorkrieg eher nein.

Kommt darauf an. Ich würde es vermeiden. 

Elektriker werden es ablehnen! Denn sie müssten für diese Schalter haften!

Folgende Bedingungen müssen erfüllt sein:

- Muss VDE-Geprüft sein (Lässt ganz alte Porzellanschalter ausscheiden)

- Steckdosen müssen SchuKo sein und müssen noch sicher kontaktieren (Bei letzterem sieht es meist ganz schlecht aus)

- Die Abdeckung darf nicht beschädigt sein und darf nicht rott sein (Keine Risse, Verformungen, Löcher....)

- Der Kontakt muss noch sicher schalten (darf nicht oxidiert/verschlissen sein und die Mechanik darf nicht in der Mitte hängen bleiben)

- Die Schalter müssen für den Einbauort geeignet sein (z.B. nicht jeder alte Vorkriegsschalter hatte die Schlitze am Tragring, die für die Montage in heutige Hohlwanddosen benötigt werden)

- Fingersicherheit bei fehlender Abdeckung ist oft ein Problem

- Die Strombelastbarkeit muss ausreichend sein (z.B. 6A-Steckdosen im 13A-Stromkreis = ganz schlechte Idee)

- Sehr alte Feuchtraumschalter (diejenigen mit den Kork-Würgeringen) sind nur bedingt kompatibel mit heutigen Leitungen

- Die benötigte Schaltertypen müssen in alter Ausführung vorhanden sein. (Schlecht bis gar nicht möglich: Taster mit separatem Kontrolleuchten-N, Kreuzschalter, Jalousieschalter, Antennendose, Telefondose, Netzwerkdose)

- Lichtschalter, die gemeinsam nebeneinander oder untereinander in derselben Abdeckung sitzen (sog. Kombinationen) gab es früher nicht

Mein Tipp, wenn du alte Schalter möchtest:

- Kaufe für 230V neue Replikat-Schalter, die alt aussehen, aber intern heutigen Normen entsprechen (Manufaktum bekommt das gut hin! Erkennt man nur als solche, wenn man die genau kennt)

- Nimm die echten alten nur zum Schalten von Kleinspannungen, wo auch nur geringe Ströme fließen

Ich persönlich habe ganz viele alte Schalter. Aber ich sammel die nur. Die, die ich doppelt habe, schalten LED-Systeme, die mit 24V funktionieren. Hier sind ie ollen oft besser als neue wegen der größeren Kontaktabstände.

Ach ja: Auf E**y werden viele Schalter unter falscher Bezeichnung verkauft! (Die zählen nur die Anschlussklemmen und wissen es einfach nicht besser). 

Daher Augen auf:

- Alte Wechsel-Kippschalter hatten 4 Klemmen, da L-Klemme zweimal vorhanden (neu: 3). 

Alte Kreuz-Kippschalter hatten 6(!) Klemmen, da Ausgangsklemmen je doppelt vorhanden (neu: 4)

- Bei den Drehern: Verwechselung von zweipoligen Ausschaltern, Wechselschaltern mit N-Klemme und Kreuzschaltern sowie Verwechselungen bei Wechsel- und Serienschaltern

Bei Drehschaltern kann man oft aus einem Wechselschalter nen Kreuzschalter machen, wenn man einen zweiten baugleichen zum Ausschalter degradiert. Aber sowas darf bei 230V nicht gemacht werden. (Der Umbauer eines elektrischen Betriebsmittels übernimmt ab dann die Produkthaftung!)

Originale aus der Zeit mögen funktionsfähig sein, entsprechen allerdings nicht den heute gültigen Normen.

Wenn ein Elektrohandwerker sie verbaut übernimmt er, ob er will oder nicht, auch die Gewährleistung dafür das die Elektroanlage sicher ist.

Besser, aus meiner Sicht, wäre es vergleichbare Schalter von Berker oder bei manufactum.de zu kaufen, alte Optik - neuste Technik.

Ich hatte den gleichen Wunsch und weder mein Restaurator, noch mein beauftragter Elektriker hatte Einwände. Der lobte die Dinger sogar als ewig haltbar. Taster habe ich schwarze 50er Jahre DDR genommen und passende Kippschalter, in anderen Zimmern alte Drehschalter. Mit Relais wäre ne Idee gewesen, ..zu spät. Als Steckdose nahm ich schwarze DDR Schukodosen. Ich denke wenn das gefährlich wäre hätte der Elektriker die nicht eingebaut und ich hätte auf das Retromaterial zurückgreifen müssen. 

wenn du einen elektriker findest, der wirklich bereit ist, das Zueg zu verbauen, dann spricht dem eigendlich recht wenig entgegen....

ich würde allerdings dringend dazu raten, damit die schalter möglichst lange halten, die Kontakte zu entlasten. d.h. die Leuchten nicht direkt zu schalten sondern z.B. über Koppelrelais in der Verteilung....

wenn ihr eine smarte Lösung anstrebt z.B. mit Loxone, dann brauchts eh taster. die werden als altes Orginal schwer zu finden sein. in dem fall empfehle ich die Serie Decento von Busch-Jäger. da gibts einfach- und doppeltaster so wie Jalosietaster.

bei der aufputz installation z.B. in Kellerräumen solltest du Erdkabel (NYY) verwenden. das schaut authentischer aus, als das graue NYM. wenn du abzweigdosen setzt. da kommst du bei AP nicht drum rum, dann verwende bitte innen auf jeden fall wagoklemmen. die alten klemmsteine kann man ja einfach raus nehmen.

für die UP Installation in der wohnung gibt es von Kayser die entsprechgenden Abstandhalter um den genormten Dosenabstand von 71 auf 91 mm zu erweitern, damit mehffachkombinationen aus schaltern und steckdosen gut zu verdrahten sind... (durch die tunnel)

mehr beratung und infos gibts gegen bezahlung :-)

lg, Anna