Duales studium mit Mathe 5?


12.06.2025, 23:43

Falls es hilft in betriebswirtschaftslehre eine 2 und in Volkswirtschaftslehre auch eine 2.

2 Antworten

Ja, da hat man eine Chance. Ich hatte auf dem Abiturzeugnis in zwei Halbjahren in Mathematik eine 5, einmal davon sogar nur einen Punkt (also eine 5-).

Habe mich bei zwei Städten für den gehobenen Verwaltungsdienst beworben. Meines Wissens nach ist das heute der Bachelor of Law, früher hieß es Diplom-Verwaltungswirt. Die achten nicht so sehr auf die Noten, sofern du dich gescheit artikulierst und deren Einstellungstests bestehst.

Habe die schriftlichen Tests gut bestanden, dort musste man den typischen Kram machen (bisschen auswendig lernen, Kopfrechnen, Rechtschreibung, Grammatik und logisches Denken). Wurde dann zum Vorstellungsgespräch eingeladen, letztlich habe ich bei beiden Gemeinden eine Zusage bekommen.


jojo200301 
Beitragsersteller
 12.06.2025, 23:50

Was genau kam beim logischen denken vor?

die 5 in Mathe verunsichert halt sehr.
Ich überlege auch in die freiwillige Nachprüfung zu gehen um wenigstens eine 4 zu kriegen.

MeinCtutW88  12.06.2025, 23:54
@jojo200301

Puhh, die Tests sind schon knapp vier Jahre her bei mir.

Bei einer Stadt musste ich in dem Teil (schriftlich) glaube ich etwas planen:

Man sollte sich vorstellen Betreuer einer Schulklasse zu sein, welche für einen Ausflug Bustickets benötigen für die Schüler. Es gab verschiedene Bustickets mit verschiedenen Preisen und unterschiedlichen Eigenschaften, mit manchen konnte man drei Stationen fahren, andere Tickets galten gleich für vier Personen. Alle hatten unterschiedliche Preise.

Auf jeden Fall sollte man auf einer Karte die dort abgebildet war für verschiedene Ziele die günstigsten Ticketkombinationen raussuchen.

Sonst waren noch so klassische Dinge, Zahlenreihen fortsetzen, Muster fortführen und so etwas eben.

jojo200301 
Beitragsersteller
 13.06.2025, 00:11
@MeinCtutW88

Okay, danke

wie fandest du den job oder findest ihn jetzt eigentlich? Was genau machst du für aufgaben? Bist du jetzt verbeamtet?
wie siehts mit Aufstiegsmöglichkeiten aus denkst du du bist irgendwann mal leiter einer abteilung?

MeinCtutW88  13.06.2025, 18:31
@jojo200301

Ich habe mich letztlich gegen die beiden Stellen entschieden und das Studium bei einem anderen Arbeitgeber aufgenommen. Das Studium bleibt das gleiche. Habe die Stellen bei den Städten abgelehnt, da mir eine Gemeinde zu altmodisch von der Einrichtung war (dort standen noch Röhrenmonitore, Gebäude extrem alt etc.). Bei der anderen Stadt waren die Recruiter unfassbar unangenehme Persönlichkeiten und extremst unfreundlich, wenn die dort schon Leuten die sie eigentlich einstellen möchten so behandeln will ich nicht wissen wie die eigentlich drauf sind.

Das duale Studium ist stellenweise wirklich sehr anstrengend und zermürbt einen mental, weil geballt innerhalb von 1-2 Wochen alle Prüfungen stattfinden und man dann eben alle Inhalte drauf haben muss. Abgesehen von diesen Prüfungsphasen ist es jedoch in Ordnung. Meiner Erfahrung nach entsteht an der Fachhochschule ein gutes Gemeinschaftsgefühl, man hat Vorlesung quasi in Klassenzimmern in einer Gruppe von rund 20-25 Personen - also deutlich kleiner als an der Uni. Dadurch lernt man die Leute viel mehr kennen und kann sich gegenseitig unterstützen. Die Abbrecherquote ist in manchen Kursen hoch (manchmal bis zu 50%), teilweise aber auch deutlich geringer.

Während der drei Jahre wechselt man in regelmäßigen Abständen zwischen den Vorlesungen an der Fachhochschule und der praktischen Arbeit. In der Praxis lernt man verschiedene Abteilungen kennen und kann überall mal reinschnuppern. An sich ein sehr gutes Konzept, nur haben manche Kollegen kein wirkliches Interesse einen dort gut einzuarbeiten, da man eben nur wenige Monate dort und dann wieder woanders ist - gibt eben solche und solche Bereiche, wie überall. Beispielhaft ist die Personalabteilung, also das Aussuchen neuer Bewerber und das Sitzen im Gremium bei Auswahlverfahren. Ebenfalls relevant ist das Erstellen von Arbeitsverträgen dort, in einer anderen Abteilung befasst man sich mit Finanzen und den Steuergeldern - es ist vielfältig.

Es sind definitiv drei harte Jahre, dafür ist die Bezahlung während des Studiums aber wirklich gut, die private Krankenversicherung ist ebenfalls nicht verkehrt. Man ist ab dem ersten Tag verbeamtet, während des Studiums ist man Beamter auf Widerruf (gilt für NRW). Das Beamtentum hat auch Vor- und Nachteile, die kannst du aber besser selber googeln. Diese enorme Absicherung durch die Verbeamtung besteht während des Studiums nicht, dort kannst du noch vergleichsweise schnell rausfliegen.

Nach dem Studium wirst du eine Verwaltungstätigkeit aufnehmen, also einen Bürojob. Außeneinsätze hängen von der Abteilung ab, manche fahren häufig mal raus, andere fast nie. Eine Bekannte sagte zu mir mal, dass es ein "Generalisten-Studium" sei, man könne sich danach quasi in jeden Bereich schnell einarbeiten. Die Aussage würde ich so unterschreiben, du bekommst gute Rechtskenntnisse auf allen möglichen Gebieten - vieles davon wirst du später nicht brauchen.

Ich bin noch relativ jung und habe wenig Berufserfahrung, daher spielt eine Führungsposition noch keine Rolle. Es kann durchaus passieren, dass man mich irgendwann mal anspricht und in Aussicht stellt, ein kleineres Team zu leiten. Meines Wissens nach werden die meisten Führungspositionen (also 10+ Mitarbeiter unter dir) an Personen mit Masterabschluss vergeben.

ne mit ner 5 wird das nichts