Dialekte: Gibt es in Deutschland einen ä/e-Übergang?
Oder Regionen, in denen das Ä keine Rolle mehr spielt? Egal, ob der Nachrichtensender in Köln oder Berlin sitzt, man spricht zum Beispie von Flug-Hefen.
? Sollte es nicht Hefesporen heißen ;-)
Die Frage ist aber die Überschrift. Und wie man eine solche Grenze nennt.
2 Antworten
Bei Frank (2021) unter 4. Results findest du als Figure A eine Karte, in der verzeichnet ist, in welchen Regionen des deutschen Sprachraums langes ä (das Phonem /εː/) und langes e (das Phonem /e:/) in welchem Grad zusammenfallen. Die dicke schwarze Linie ist die Sprachscheide zwischen Hoch- und Niederdeutsch, also ungefähr die Benrather Linie (tatsächlich wohl eher die Westfälische Linie).
Diese Art der Darstellung bezeichnet man als Sprachkarten; eine Sammlung von Sprachkarten heißt Sprachatlas. Würde man die grünen Punkte zu grünen Gebieten und die roten Punkte zu roten Gebieten zusammenfassen, wären die Grenzlinien zwischen den Gebieten Isoglossen.
Details zum Zusammenfall von /εː/ und /e:/ findest du auch bei Stiel (2018).
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Es gibt sog. Isoglossen. Bekannt ist etwa die Benrather Linie.
https://de.wikipedia.org/wiki/Benrather_Linie
Ich kann mir schon vorstellen, was du meinst, bei uns hier im Süden (BaWü) gibt es natürlich ein ä (das vom e getrennt wird, "Häberle" wird anders gesprochen als "Hefe"). Und in nördlichen Regionen wird aus dem "Käse" ein "Kese".
Wo diese Linie genau verläuft, weiß ich aktuell nicht.
Ja, die Linie und auch andere kannte ich. Leider sind das nur Konsonantenlinien und ich hoffte, Hinweise auf Vokalverschiebungen zu finden.
Manchmal regt mich das wirklich auf. Käse ist ein gutes Beispiel, aber da gibt es keine Grundform auf A (außer Leberkas). Bei vielen Wörtern ist aber in der Einzahl oder der Gegenwartsform eindeutig ein A vorhanden und erst bei Beugung bzw. Pluralbildung erfindet man das E.
Bsp.: Bodenbelag - Bodenbelege, Garten - Gerten; behalten - Behelter; nah - Nehe
Und wer müde ist, muss manchmal genen.